Jungsmama und das Kino
In Camp Hilde ist der Anteil männlicher Wesen höher als weiblicher Wesen.
Ursprünglich hatte ich mir eine Mieze, nämlich Madame Lilli, angeschafft, um den Frauenanteil zu erhöhen. Doch auch nach dem Einzug vom schwarzen Pelz sind wir Weiber immer noch in der Minderheit.
Das hat (unter anderem) zur Folge, dass ich im Kino sehr sehr oft Jungsfilme anschauen darf (muss). Heute war es Spiderman. Vollgepackt mit Klischees, vorhersehbarer Handlung, klaren Grenzen zwischen Gut und Böse, dem schnuckligen Helden, der hübschen Braut, dem fiesen Wissenschaftler, dem Cop, der dann - ach herrje - der Papa der hübschen Braut ist ...
Trotzdem fand ich den Film gut. Er hat schließlich alles gehabt, was ein (auch erwachsenes) männliches Wesen benötigt, um zufrieden und glücklich aus dem Kino zu gehen: große Baumaschinen, ein Monster aus der Kanalisation, bewaffnete Polizisten, Krachwumm und ein Happy End. Super.
Ich bin es mittlerweile gewöhnt und erfreue mich in solchen Situationen einfach daran, dass ich ungestört hübsche Darsteller anglotzen darf. Die sind bestimmt nur für die Jungsmamas im Einsatz. Ganz bestimmt. Schließlich müssen die meistens herhalten, wenn die Filme in Begleitung eines Erwachsenen ab 6 freigegeben sind.
Nach dem Film habe ich dann eine andere Jungsmama, mit der ich befreundet bin, getroffen, die ebenfalls als "ab 6 Begleitperson" herhalten durfte (musste). Der Vater von dem Jungen wusste offensichtlich nicht, dass auch hübsche Mädchen im Film mitspielen ...
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