Mittwoch, 28. November 2012
Geschmacksübertragung
Frau Mustermann hat mir zum Geburtstag ein lehrreiches und absolut empfehlenswertes Naturheilkundebuch für Hunde geschenkt.

Darin steht unter anderem, dass es niemals Zufall ist, welcher Hund uns zufällt. Ich glaube, jeder Mensch, der das Glück hat, sein Leben mit einem Tierchen zu teilen, wird dem zustimmen.

Fragt man Hunde- oder Katzenmenschen, wie sie auf genau diesen einen Pelz gekommen sind, dann hört man immer wieder wunderbare, lustige, dramatische Geschichten, die meist mit leuchtenden Augen erzählt werden und gar nicht oft genug erzählt werden können.

Auch ich habe natürlich mit jedem meiner Pelze eine besondere Geschichte und Verbindung. Aber keines meiner Viecher hat bisher meine Vorliebe für Kaffee, Lakritz und Kirschlikörpralinen geteilt - bis auf den bärtigen Bing.

Madame Lilli will seit 10 Jahren jeden Morgen in meinen Kaffeepott schauen und nimmt jeden Morgen nach einer Duftprobe angewidert schmatzend Abstand. Dasselbe hatte ich von Butzili angenommen, als ich seiner neugierigen Nase ebenfalls eine Brise Kaffeeduft angeboten hatte. Mit dem Ergebnis, dass er einen Schluck abhaben wollte.

Letzte Woche hatte ich für meine Kollegin und mich salzige Lakritzfische gekauft und diese in meiner offenen Handtasche auf dem Boden in meinem Zimmer abgestellt. Kurze Zeit später saß ich nichtsahnend vor dem Laptop und war beschäftigt. Mein Hund wuselte ebenfalls äußerst beschäftigt im Hintergrund herum. Das habe ich aber nur am Rande wahrgenommen. Bis er irgendwann neben mir stand und irgendwas schwarzes, glitschiges ausgespuckt hat.
Nach eingehender Untersuchung habe ich dann festgestellt, dass es sich dabei um einen salzigen Lakritzfisch handelte. Da hat dieser Saubär die Tüte erschnüffelt und kurzerhand geknackt. Ich habe dann noch mehr davon gefunden. Schön in der Wohnung verteilt, alle angelutscht, teilweise in diverse Teppiche reingearbeitet. Ich hätte es wissen müssen. Vorher hatte er schonmal zu meiner Überraschung Lakritz probiert und ist seitdem ganz gierig darauf. Mit meiner Unvorsichtigkeit und Unterschätzung der feinen Hundenase hatte ich mir also ein Eigentor geschossen.

Eben wollte mir der Kerl meine Kirschlikörpralinen streitig machen. Er war überzeugt davon, dass die genau richtig und nur für ihn sind.

Damit sind nun genügend Beweise für die Anti-Zufall-Theroie erbracht. Ich glaube, ich werde den Autor anschreiben und ihm zu seiner Weisheit gratulieren.

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Dlne
Eben, auf der Heimfahrt, habe ich im Autoradio gehört, dass "Yolo" zum Jugendwort des Jahres 2012 gekürt wurde.

You only live once.

Auf Deutsch würde dieses Wort analog "Dlne" lauten. Das spricht sich echt schlecht und von daher ist gegen Yolo nichts einzuwenden.

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