Montag, 4. Februar 2013
Hausaufgabe
Ist das eigentlich zu anspruchsvoll, wenn man auf gar keinen Fall mit einem Raucher liiert sein möchte? Was würde passieren, wenn man DEN Mann finden würde und dieser nach Jahren glücklichem Zusammensein mit dem Rauchen anfangen würde?

Im Moment überlege ich mir, was ich denn eigentlich von einem Mann erwarte. Das ist ganz schön schwierig. Viel einfacher ist es aufzuzählen, was ich nicht will und dazu gehört ein Raucher. Ich mag keinen Nikotingeruch. Nicht in den Haaren, nicht in den Klamotten, nicht in der Wohnung, nicht im Auto und auch nicht am Mann. Sobald ich merke, dass ein Mann raucht, kommt er nicht mehr in Frage. Dann ist das Thema für mich abgehakt und ich schaue auch kein zweites Mal hin. Also: Ist das zu anspruchsvoll oder nicht?

Was ich auch nicht will - in unsortierter Reihenfolge: einen Schubladendenker, einen Unsicheren, einen mit mir Überforderten, einen Fernsehverblödeten, einen Phantasielosen, einen Ungebildeten, einen Ungeschickten, einen Humorlosen, einen mit Putzfimmel, einen Ungastlichen, einen Ängstlichen, einen Verantwortungsübernahmeverweigerer, einen mit Tierhaarallergie, einen Kinderhasser, einen gedankenlosen Fleischfresser, einen Langweiler, einen von Mami&Papi-Abhängigen, einen bequemen Sofafurzer, einen Schmarotzer, einen unreflektierten Deppen, der sich um nichts Gedanken macht und lustlos durch sein Leben und die Welt dümpelt.

Im Umkehrschluss würde das also bedeuten, dass ich einen kinder- und tierlieben, etwas chaotischen, gleichzeitig praktisch veranlagten, selbständigen & -sicheren, erwachsenen Mann mit Umweltbewusstsein und idealerweise einer Affinität zum Vegetariertum finden möchte, der mit meinem chaotischen Querdenkerleben klar kommt, ohne irre zu werden und / oder das Rauchen anzufangen. Im besten Fall freut er sich darüber, ein Unikum wie mich gefunden zu haben.

O.K., das ist jetzt anspruchsvoll, bestimmt auch realitätsfern, aber: DAS ALLES WILL ICH. Das und nicht weniger, eher mehr. Ich unersättliches, gieriges Vielwillweib.

So, Hausaufgabe erledigt. Jetzt sollte nur noch die Theorie in die Praxis umgesetzt werden - irgendwann mal, wenn ich wieder bereit bin. Das wird dann sozusagen die Diplomarbeit. Die Doktorarbeit schreiben wir dann gemeinsam.

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