Mein Gehirn ist derzeit nur eingeschränkt funktionsfähig. Das liegt einerseits am Verliebtheitswahnsinn und andererseits an Unterforderung. Beides Zusammen ist eine hochexplosive Mischung. Der Werwolf steht phasenweise - zwar mit Herzchenpupillen, dennoch voller Tatendrang - mit scharrenden Pfoten im Höhleneingang und wartet auf ein Opfer. Ein einziges reicht.
Die Unterforderung hat ihre Ursache in der schon viel zu lange andauernden Nicht-Berufstätigkeit: erst lange krank, jetzt Zwangsurlaub bis Ende des Arbeitsverhältnisses und wenn ich Pech habe ab Juni Arbeitslosigkeit. Ich bewege mich also Richtung Boreout. Unabhängig davon, dass ich als Mami und Familienanführerin genug zu tun habe, aber das ist fast alles sooooo langweilig. Besonders dieser Haushaltsmist.
Ich habe das Gefühl, dass ich immer müder werde, egal wieviel ich schlafe. Das Wetter ist auch eher dauertrüb und fieselig nass. Ach ach, was für ein Elend. Ich kaufe falsche Kinokarten, vergesse Termine, schaffe es nicht, die Zeit zu nutzen, um mich mit schon lange vermissten Freundinnen zu verabreden. Und eben habe ich es noch nicht einmal geschafft, einen genießbaren Kaffee zu kochen. Das ist doch mal Jammern auf hohem Niveau.
Na gut. Der zweite Kaffeekochversuch ist gerade durchgelaufen und die Pizza im Ofen ist auch gleich fertig, so dass ich die Brut mit super selbstgemachtem Ökofutter verköstigen kann und dann laufe ich mit Butzi eine riesige Runde durch den Wald. Gleichmäßige Bewegung an frischer Luft bringt hoffentlich den Serotoninhaushalt ins Gleichgewicht und dann werde ich mich bestimmt mit neuem Elan an die Hausarbeit begeben.
Ich glaube, ich werde Werwölfchen gegenüber die Wäsche zum Opfer erklären. Daran kann es sich nach Herzenslust auslassen und ich habe endlich wieder Überblick in Kleiderschrank und Wäschekorb. Wölfchen, fass!