Abschiedsvorstellung
In manchen Momenten wird mir bewusst, dass irgendwann meine Hunde nicht mehr hier sein werden.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ich das erlebe und ohne die beiden zurück bleibe, ist - so will ich das glauben - größer als umgekehrt.
Ich stelle mir nicht konkret vor, wie das in unserem Zuhause sein wird, wenn kein Hund zur Begrüßung an der Tür steht oder abends unter mein Bett krabbelt oder mich auf Spaziergängen begleitet. Auch nicht, ob die beiden vorher lange krank sind oder einfach einschlafen und nicht mehr wach werden.
Ich habe nur diese plötzlichen Gewissheitsblitze, dass alles, was im Moment ist, irgendwann aufhört und zu Ende ist.
Das ist neu und bahnt sich erst seit kurzem den Weg in mein Bewusstsein.
Dasselbe habe ich mit dem Mann. Zum ersten Mal ist für mich klar, dass wir irgendwann nicht mehr zusammen hier sein werden. Einer von uns beiden wird früher gehen als der andere. Einer von uns beiden wird eine Weile ohne den anderen auskommen müssen.
Sicher ist, dass das Leben trotzdem weitergehen wird und dass man den Abschied nur hinnehmen kann. Sicher ist auch, dass - falls ich zurückbleibe - nur überleben kann, wenn ich mich auf die Dankbarkeit für so viel Glück konzentriere.
Nicht in der Vorstellung "Leben ohne ..." inbegriffen sind widerum die Kinder. Ganz klassich glaube ich natürlich, dass die beiden älter werden als ich. Ganz klassisch wünsche ich mir auch, Oma zu werden, was dann auch den Abschied von potentiellen Enkeln beinhaltet.
Es gibt Tage, an denen bin ich zwar so gefühlsduselig, dass ich schon im Voraus trauere, Angst macht mir das alles komischerweise trotzdem nicht.
Gehören diese Bewusstwerdungsmomente zum Alterungsprozess dazu?
Keine Ahnung, spannendes Thema. Ich glaub, ich muss mir hierzu Literatur besorgen.
Später mehr.
veilchenpastille am 04. August 14
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