Die Aussicht auf magere Zeiten in finanzieller Hinsicht treibt mich an.
Seit Tagen wühle ich mich durch uralte, zerknitterte, total chaotisch in verschiedenen Kartons gelagerten Unterlagen und versuche für die Jahre ab 2009 möglichst viele Belege über absetzbare Kosten zu finden. Finde ich welche, dann ist das schon gut, aber viel zu einfach, schließlich kann man ja belegen soviel man will, aber sind die auch echt? Hab ich diese Rechnungen auch wirklich bezahlt? Wo sind die dazugehörigen Kontoauszüge? Waren die Handwerker wirklich da und haben den Heizkörper ausgetauscht? Reicht vielleicht einfach ein Foto des eindeutig neuen Heizkörpers für den Mann vom Finanzamt?
Früher haben die Menschen Wurzeln, Beeren, Salz, Gold, Kontinente gesucht. Heute findet das Abenteuer in stinkenden Pappkisten statt. Ich habe Ultraschallbilder aus dem Jahr 1997 gefunden. Das dazugehörige Prachtexemplar ist mittlerweile ein Teenie, sitzt nebenan an seinem Laptop und verursacht jede erdenkliche Form von Kosten. So schließt sich der Kreis. Wie einfach wäre das Leben, wenn man entweder gar nicht erst magere Zeiten erwarten würde, ein Ultraschallbild als Dauer-Kostenbeleg einreichen könnte oder erst gar nicht über Steuern abrechnen müsste.
Was mich ebenfalls antreibt ist die Aussicht auf einen Vorab-Ausblick des wunderbaren Elster-Programmes auf den wahrscheinlich demnächst stattfindenden Geldregen. Ich liebe Geldregen. Wenn der noch jedes Mal mit Glitzer auf einen herabregnen würde, dann wäre das ein Fest für die Sinne. Leider, leider wird dieser Service vom Finanzamt nicht geboten. Vielleicht könnte ich mal anfragen, ob die Finanzamtmitarbeiter ihre Locher leeren und den Inhalt in einem goldenen Pokal sammeln könnten. Ein ganz besonders Hübscher darf dann mit dem Steuerbescheid und dem Pokal zu mir kommen und das Konfetti während des Überreichens des Bescheides auf mich herabregnen lassen. Den Pokal darf er wieder mitnehmen, damit darin das Konfetti für's nächste Jahr gesammelt werden kann.
Nun gut. Ich wühle noch ein bisschen und dann werde ich Prachtexemplar Nr. 2, das gerade im Moment Kinderbetreuungskosten verursacht und drei Erzieherinnen durch seine Anwesenheit den Job sichert, abholen. An dieser Stelle schließt sich also der nächste Kreis.
Vorher räume ich die grob sortierten, flächendeckend auf dem Fußboden liegenden Papierberge wieder ein, damit Katerli Piet nicht dazu angeregt wird, darin zu spielen oder gemeinsam mit Madame Lilli eine kleine Jagd zu veranstalten.
Das Abenteuer muss ein wenig pausieren. So dümpelt man von Tag zu Tag und brütet parallel dazu auf dem
Sein ohne Wie geht's weiter.