Fleißige Bienchen und echte Herzchen
Heute habe ich mich mal wieder selbst übertroffen.
Ich hatte mich im Abstand von ca. einem Monat an der Universität auf zwei verschiedene Stellen beworben. Zuerst für das Personalwesen, danach für die Verwaltung der Uni-Liegenschaften.
Unmittelbar nach meiner Bewerbung für die Verwaltung der Uni-Liegenschaften habe ich eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhalten. Heute war der große Tag. Vorher habe ich mich betreffend des TV-L auf den neuesten Stand gebracht. Mit einem dicken Kloß im Magen bin ich, obwohl ich mich im Gebäude verlaufen habe, pünktlich erschienen und saß einer fünfköpfigen "Jury" gegenüber.
Während ich also voller Enthusiasmus darlegte, wieviel Erfahrung ich im Personalwesen habe und wie toll ich diese Arbeit mache und wie sehr ich mich damit identifiziere sagt die Personalreferentin plötzlich: Moment mal. Sie sind hier im Vorstellungsgespräch für die Liegenschaftsverwaltung.
Ich habe mich so geschämt, wäre am liebsten unter den Tisch gekrochen, hätte mich am liebsten unsichtbar gemacht. Meine Gesichtszüge sind mir bestimmt total entgleist und ich habe bestimmt auch vollkommen verblödet aus der Wäsche geguckt. Später habe ich mir die Einladung noch einmal angeschaut. Im Betreff ist lediglich die Kennzahl der ausgeschriebenen Stelle angegeben. Dadurch, dass die Einladung so schnell kam, bin ich davon ausgegangen, dass es sich hierbei um das Personalwesen handelt.
Nachdem mir dann einer der führenden Menschen freundlicherweise versichert hat, dass das nun kein Problem ist und ich doch einfach weiter machen soll, habe ich mich gefangen und irgendwie die Kurve gekriegt. Das Gespräch war dann doch noch positiv, aber ich bin ja schließlich ich …
Zum Schluss wollte der Abteilungsleiter wissen, warum sie sich denn ausgerechnet für mich entscheiden sollten und ich habe ohne nachzudenken mit voller Überzeugung gesagt: Weil ich ein fleißiges Bienchen und echtes Herzchen bin.
Ja Mensch, das sind doch mal super Gründe jemanden einzustellen. Ich habe versucht die Situation zu retten, aber da war der ganze Saal schon am lachen und ich glaube, zugehört hat niemand mehr. War vielleicht auch besser so.
Ich weiß, dass es jede Menge Mitbewerber gibt. Ich bin mir sicher, dass diese Leute mich trotzdem in lebhafter Erinnerung behalten werden. Ob ich die Stelle bekomme, steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt.
Jetzt kann ich nichts mehr daran ändern. Immerhin haben sie gesehen, dass mir das Herz auf der Zunge liegt und sie mit mir ganz bestimmt nicht die Katze im Sack bekommen. Leider wollen das manche Chefs aber lieber. Schade, schade. Nun gut, wir werden es sehen. Wie immer werde ich berichten...
Nachtrag:
Nerd hat sich übrigens noch nicht gemeldet (-> Fastensünden, Vorstellungsgespräche und Familienzuwachs). Der wollte sich noch zwei andere Mitbewerber anschauen und mir heute das Ergebnis mitteilen. Aus dem Rennen bin ich anscheinend raus.
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