Murmeltiergrüße aus der Psycho-Hölle
Ich bin entsetzt verletzt wütend und das schon seit gestern. Wie können erwachsene Menschen, Eltern ihr „Kind“ - mittlerweile fern der Pubertät – zugrunde richten und dann noch davon überzeugt sein, dass sie mit ihren Aktionen im Recht sind. Menschen, die sich selbst als christlich bezeichnen und eine Frau verurteilen, weil sie nicht christlich ist.
Ich fasse es einfach nicht, wunder mich aber kein bißchen mehr darüber, dass deren Kind sich in der tatsächlichen Pubertät die Birne kaputt gekifft hat.
Eltern, die ihrem Sohn (35 Jahre alt!) sagen, dass er nicht mehr mit ihnen rechnen kann, wenn er sich noch einmal auf diese Frau (böse, da geschieden mit zwei Kindern von zwei Männern alle nicht getauft bzw. aus der Kirche ausgetreten) einlässt. Gleichzeitig wird aber der bösen Frau der Vorwurf gemacht, dass sie den Mann vor die Wahl stellt: entweder sie oder die Eltern. Dies entbehrt jedoch jeglicher Grundlage, da es sich bei der besagten Frau um ein harmoniebedürftiges Kuschelwerwölfchen handelt.
Nun steht er da und zieht sich wieder in die Einsamkeit zurück. Das Austragen eines Konflikts wird in dieser kranken Familie im Keim erstickt, so dass der Mann nie gelernt hat, wie das geht. Lieber verbiegen in alle Richtungen, um es allen wenigstens etwas Recht zu machen. Mit dem Ergebnis, dass er es niemandem Recht macht und sich selbst kaputt. Aber für etwas einstehen, besonders für sich selbst, das gehört zum Leben dazu. Das kann weh tun und es kann Folgen haben, die sich erst einmal unangenehm anfühlen. Aber das muss nicht so sein. Es kann genau das Gegenteil bewirken, es kann zu dem Ergebnis führen, das man erzielen wollte oder vielleicht sogar zu etwas viel tollerem. Manchmal dauert das ganze nicht nur fünf Minuten sondern Monate. Manchmal wird man dabei so wütend, dass man Dinge sagt, die man eigentlich nicht meint. Ein Konflikt zerrt an den Nerven und benötigt Kraft. Dafür ist er irgendwann vorbei und hat vielleicht unangenehme Konsequenzen, aber das Verbiegen hört auf. Das Verbiegen, an dem ein Mensch auf Dauer IMMER kaputt geht. Das Verbiegen, das wesentlich mehr Kraft kostet, als jeder Konflikt. Das Verbiegen, das die Seele zerstören kann – und wofür?
Egal was beim Austragen eines Konflikts und dem Einstehen für sich selbst herauskommt, es lässt einen Menschen wachsen und schubst ihn ins Leben. Und all das macht stark.
Was kann man einem Mann sagen, der sich vor diesem Schritt scheut und sich lieber in seine kranke Psycho-Hölle zurückzieht. Ohne besten Kumpel, ohne ein festes soziales Netzwerk (obwohl es ganz viele Menschen da draußen gibt, die ihn gerne um sich haben), ohne Frau, ohne Familie, ohne Leben? Einem Mann, der einfach nur toll ist, intelligent, gebildet, mit Herz und Verstand – davon gibt es doch ohnehin schon zu wenige? Einem Mann, dem man nur wünscht, dass er den Sprung ins Leben schafft, dass er lernt sich zu behaupten und sich vielleicht einfach nur mal fragt, was schlimmstenfalls passieren würde, wenn er sich gegen seine Eltern aufbäumt (nichts würde passieren, vielleicht eine Weile – für diese kranke Familie sicher heilsame – Funkstille)? Einem Mann, der nicht einsehen will, dass er professionelle Hilfe für diesen Schritt benötigt, die eine kleine Hilde allein nicht bieten kann, auch wenn sie ihm das noch so gerne alles geben würde:
Viel Glück Herzensmann.
Das Leben steht dir immer offen und Camp Hilde noch. Trau dich - du kannst das ... Murmeli ist bereit, dich aufzufangen.
veilchenpastille am 19. August 12
|
Permalink
|
0 Kommentare
|
kommentieren
...bereits 353 x geplingploppt