schnippschnapp
Vor kurzem hat mein Kater zwei Paar meiner guten Winterstiefel markiert und damit ruiniert. Sehr effektiv: Er hat sich von jedem Paar jeweils einen Stiefel vorgenommen und so mit wenig Aufwand einen möglichst großen Schaden angerichtet. Auch wenn ich nicht glaube, dass er seine Stink-Attacke in diesem Sinne ausgeführt hat.
Nun gut, die Kastration war ohnehin geplant. Immerhin ist Katerli 1 1/2 Jahre alt und Freigänger. Meine stinkenden Stiefel haben mir dann den letzten noch notwendigen Kick zur Terminvereinbarung beim Tierarzt gegeben.
Eben habe ich ihn hingebracht und heute Nachmittag darf ich Pieti ohne Bommel wieder abholen.
Tut mir ja doch irgendwie leid für den Süßen, aber ich tröste mich damit, dass er sich dann weniger fiese Katzenkrankheiten einfängt und meine Stiefel in Zukunft hoffentlich verschont bleiben.
Nachtrag vom 21.01.13:
Kann es sein, dass nicht nur die Bommel sondern auch ein nicht unerheblicher Teil des "Erwachsen-seins" mit der Kastration verloren ging?
Dieser Kater scheint wieder im Kleinkindalter angekommen zu sein. Anstrengend ist das. Ständig stellt er irgendwelchen Blödsinn an, die Kämpfe mit dem Hund arten manchmal aus, weder Tapeten noch Sessel werden verschont und Kartons sind wieder ein beliebtes Spielzeug.
Ist natürlich auch irgendwie süß, vor allem weil er plötzlich wieder mit dem wilden Kopfzucken angefangen hat, wenn er aufgeregt ist. Außerdem ist er extrem schmusig, anhänglich und unheimlich verfressen geworden.
Katerchen hat das ohne größere Probleme mitgemacht, ist der absolute Oberheldenkater und prügelt sich. Ich muß mal zur Tierärztin, nachgucken lassen, ob sie tatsächlich geschnippt haben oder da was schiefgegangen ist- wenn ja, dann will ich mein Geld zurück!
Nicht jeder Kater verwandelt sich in einen fetten Eunuchen, der nur noch rumliegt.
Katerchen wurde mit einem halben Jahr kastriert weil er Freigänger werden sollte und eine Gesellschaftskatze ins Haus sollte udn es reicht, wenn sich hier die Zweibeiner vermehren wie die irischen Karnickel :-)
Das tröstet und beruhigt mich etwas. Immerhin hat Katerli mir die Aktion anscheinend nicht übel genommen. Mal abwarten, wie er sich weiterhin macht. Ich glaube, ich habe damit mehr Probleme als unser Punkte-Piet.
Was das Kämpfen betrifft, möchte ich keine von ihm bekämpfte Katze sein. Schließlich hat er mit unserem Hund einen super Trainingspartner.
Hunde? Katerchen sucht Gegner, keine Opfer :-)
Unsere Katzendame war eine Ex-Streunerin, die ihre Straßenkind-Haltung nie ganz verloren hatte. Hier drinnen handzahm, aber draußen gefürchtet. Als Schildpatt ziemlich klein und zierlich, machte sie das ganze durch eine Aggro-Haltung wett, die Bushido&Co als zahme Vorzeigeschwiegersöhne erscheinen ließ.
Unsere Nachbarin hat einen Partner, und der Partner hat einen Hund. Der kam raus, und sie war bereit, daß zu klären. Da bessagter Hund aber am Vortag ein Kind gebissen hatte, wollte ich die Klärung lieber nicht in unserem Garten haben, das Viech mußte nicht lernen, wie man über den Zaun kommt, den hinderte eh nur die Psychologie.
Einmal holte sie eine "Hundetrainerin" vom Rad. Die Dame hatte 2 oder 3 Hunde dabei, alles Riesenviecher, die um's Rad tobten. Dann saß Katzendame auf der Mülltonne... Hunde drehten durch, einer riß aus und holte die Trainerin vom Rad, die losfluchte: "Diese Scheißkatze schon wieder!"- und das war der gesellschaftsfähige Teil!
Katzendame wußte, daß sie gewonnen hatte und verlagerte sich auf den Parkplatz. Ihr Parkplatz.
Katerchen ist größer und kräftiger als es Katzendame jemals war. Früher haute er vor Hunden ab, Katzendame hat ihm Coolness und Drohgebärde beigebracht. "Du hast Problem? Ich mach dich Problem! Komm, reicht nach Friedhof!"
Wir dachten, daß es nach der Kastration Essig sei mit Masse zulegen (außer Fettmasse), aber das Kerlchen ist durchtrainiert wie der Pumper-Proll aus dem Fitness-Studio.
Peinlich ist nur, daß er eine Stimme wie ein Kastrastentenor hat....
O.K. Ich schicke Katerli zu Katerchen in die Lehre. Dann wird mein kleiner Punktepiet bald zum Herrscher der Provinz ...
Zur Zeit liegt der müde Held neben mir, auch ein Jungheld braucht mal Schlaf... ich sollte mir bei diesem kopfkissenfüllenden Katzenvieh allerdings abgewöhnen, vom Katerchen zu reden. Für mich bleibt er aber immer die handvoll
Katze, die wir an der Straße gefunden haben.
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