Hab ich schon mal erwähnt, dass ich einfach unglaublich tolle
Freundinnen habe? Natürlich hab ich das und ich bin so dankbar dafür, dass viele davon mich schon seit Jahren "er-tragen", begleiten, unterstützen, mir Wahrheiten um die Ohren hauen, trösten, immer wieder auffangen ....
Gestern habe ich nach langer Zeit meine liebe Freundin S. besucht. Sie hat mich vor fast 20 Jahren als Buchhalterin ausgesucht und ihrem damaligen Chef zur Einstellung vorgeschlagen. Schon bei unserem Vorstellungsgespräch war sofort klar, dass wir uns mehr als dienstliche Dinge zu sagen haben. Das eigentliche Thema, nämlich der Job als Buchalterin in der Event-Agentur, wurde zwar kurz angerissen, aber dann sind wir irgendwie abgeschweift - zwei Stunden lang. Das war das lustigste Vorstellungsgespräch, das ich jemals hatte.
Im Laufe der Zeit hat uns das Leben zwar in verschiedene Richtungen geschickt, aber wir treffen uns immer wieder (im Schwangerschaftskurs, auf dem Arbeitsamt, ...) und immer ist es als hätten wir uns gestern das letzte Mal gesehen. Aber jedes Mal stehen wir vor einem Umbruch in unserem Leben. Genauso wie jetzt. Beide.
S. ist ein sehr spiritueller Mensch und ich bin offen für solche Themen, so dass wir uns auch darüber oft unterhalten. Wenn sie anfängt, von ihren Erlebnissen zu erzählen, dann hört sich das alles so logisch und wahrscheinlich an, dass man schon sehr verbohrt sein muss, um nicht wenigstens ein bißchen davon zulassen zu können.
Gestern haben wir uns natürlich auch mal wieder verquatscht und ich war sooo müde und musste heim ins Bett, obwohl ich gerne noch viel länger geredet hätte. Und heute Morgen kam beim Spaziergang mit dem Butz das Gefühl auf, dass der Werwolf sich gerade am verpuppen ist, um eine neue Entwicklungs-Schicht über der alten Hilde wachsen zu lassen. Als hätte unser Abend etwas angestoßen oder freigelassen.
Jetzt stehen wir also mal wieder gemeinsam an einer Kreuzung, richten uns neu aus. Ich hoffe ich, dass wir beide jeweils unseren Weg finden und uns dieses Mal nicht erst nach Jahren wiedersehen sondern in Rufweite bleiben ...