Seismodog
Mittlerweile mache ich die zweite Woche Praktikum bei einem Personaldienstleister, der in erster Linie Handwerker "vermietet".
Ich bin vollkommen unsicher, ob ich diese Arbeit wirklich machen will, aber mangels weiterer Angebote bin ich bisher dabei geblieben. Ist ja schließlich schön, wenn man morgens irgendwohin fahren und arbeiten darf.
Außerdem finde ich meine Kolleginnen total sympathisch und auch mit der Chefin komme ich bisher gut klar.
Aber will ich wirklich Menschenhandel betreiben?
Bei unserem heutigen Gespräch, wie es weitergehen soll, konnte ich weder ab- noch zusagen.
Was ich jedoch faszinierend fand, war mein Hund. Der war heute zufällig mit im Büro und total entspannt. Er hat die meiste Zeit gemütlich unterm Tisch gelegen, bzw. bei unserem Gespräch im Chefbüro so fest geschlafen, dass er lautstark geträumt hat.
Das hat er in der vorherigen Firma, wo mir gekündigt wurde, nicht getan. Vielmehr hat er alle (meiner Ansicht nach - freundlich gesagt - nicht authentischen) Kollegen und die Chefin gezwickt oder es mal zumindest versucht. Ruhe hat er dort gar keine gefunden.
Sollte ich mich also nach meinem Hund richten und doch zusagen? Hundi riecht schließlich, ob Mami gestresst ist oder nicht.
Was wäre denn die Alternative, wenn Sie dort nicht blieben?
Weiterhin arbeitslos bleiben, bis sich endlich die passende Stelle findet. Keine schöne Alternative, wie ich finde.
Entspräche die Stelle bei der Personalfirma denn Ihrem Beruf oder wäre sie berufsfremd?
Immerhin könnten Sie dort Ihren Hund zur Arbeit mitbringen, was längst nicht überall geht.
Die Stelle ist nicht unbedingt berufsfremd, weil ich auch schon im Personalwesen gearbeitet habe, aber ich würde lieber wieder als Immobilienverwalter arbeiten.
Die Sache mit dem Hund ist natürlich ein riesiger Pluspunkt.
Wie wäre es denn mit einer Art Kompromiss?
Sie bleiben erstmal dort, halten aber trotzdem die Augen offen, ob sich nicht vielleicht etwas Anderes, Besseres, eher Ihren Vorstellungen Entsprechendes ergibt...
Ja, darauf wird es wohl hinaus laufen. Hach, wo sind bloß die wirklich guten Jobs für Menschen, die wirklich gerne arbeiten???
Vermutlich so rar, dass sie leider schon alle vergeben sind...
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