Ich musste den Aufsatz noch einmal ändern.
Das Andenken an unseren Piet soll doch unbeschattet von seinem Ende und unseren fiesen Nachbarschaftsproblemen sein.
Also:
Pieti, unser kleiner wilder Kater mit den großen Stauneaugen und der Neigung zu Schmuseattacken.
Wir haben dich schon am ersten Tag, den du auf der Welt warst, gesehen. Du warst so klein wie eine Maus und wir konnten noch gar nicht erkennen, ob du ein Kater oder eine Mieze bist.
Du hast uns über zwei Jahre lang sehr glücklich gemacht. Wir hätten dich lieber als alten Rentnerkater gesehen, der an einem schönen Plätzchen gemütlich und zufrieden einschläft und nicht mehr aufwacht, aber leider sollte es so nicht sein.
Jetzt müssen wir ohne dich auskommen und versuchen uns auf die vielen schönen Momente mit dir zu konzentrieren.
Wir haben unserer Katzendame, nachdem das Auto sie erwischt hat, einen Baum gepflanzt über ihrem Grad.
Sie starb als Kriegerin, das Auto kam um die Ecke als sie und der fiese, zu große Nachbarkater sich gekloppt haben. Er gewann- das Mistviech wiegt so um die 9 Kilo, sie hatte nur gute 3 auf den Rippen. Also nahm sie Reißaus, unsere Tierheimkatze, die kleine Streunerin, das Straßenkind, das sie immer geblieben war.
Das war schlimm, aber geblieben sind die schönen Erinnerungen an sie:
ich kotzend im Bad, sie zu meinen Füßen am Schnurren.
der erste Morgen, an dem sie uns geweckt hat.
als sie und das Katerchen das erste Mal gekuschelt haben
wie ihr Vertrauen in uns immer weiter wuchs und sie vom scheuen Streuner zur Hauskatze wurde, zur zickigen Katzendame.
Wir haben leider nicht die Möglichkeit, den Kater hier zu begraben und einen Baum zu pflanzen. Das hätte ich auch schön gefunden. Ich habe ihn am Dienstag zu einem Tierbestatter gebracht. Er wird eingeäschert und auf einem Tierfriedhof verstreut. Dann weiß ich wenigstens, was mit ihm passiert und dass er nicht in eine Tierverwertung geht oder irgendwann wieder ausgebuddelt wird.