Wort zum Donnerstag (begleitet durch leises Knurren von Werwölfchen)
Fernsehen versuche ich zu meiden. Dadurch sinkt meine Übelkeitsschwelle angesichts von Schwachsinn extrem. Das bekomme ich besonders in der Vorweihnachtszeit - also ab Ende August - beim gelegentlichen Anblick von Werbung zu spüren.

Leider geht es jetzt auch im Radio los. Eben wurde super Hightechmüll - finanzierbar in 33 Monatsraten, natürlich zu 0 % - beworben, außerdem neue Autos - sogar ausgestattet mit Winterreifen!, Shoppen bis zum Umfallen am Wochenende in mitten in die Landschaft gepratzten Einkaufsmeilen usw usw

Jetzt fehlt nur noch "Last Christmas" von Wham. Hab ich noch gar nicht gehört. Komisch.

In der Stadt wird schon in dieser Woche der Weihnachtsmarkt aufgebaut. Ab Freitag geht es dann auch hier los. Eine Glühwein-Bratwurstbude neben der anderen und dazu die üblichen Verkäufer von Schnickschnack, den kein Mensch braucht, aber irgendwas muss man ja verschenken an die anderen Menschen, die zwar schon alles haben, aber irgendwas muss man ja verschenken ...

Gibt es eigentlich auch noch andere Dinge im Leben als Konsum? Bin ich überempfindlich, weil mich dieser Terror ankotzt? Oder liegt die Grenze zur Überempfindlichkeit schon an der Tatsache, dass ich die Beschleunigung des Werbestrudels überhaupt wahrnehme?

Ich verschenke gar nichts und spende dafür. Und zwar mir. Ich spende mir Zeit und Nichtbeachtung von Vorweihnachtswahnsinn.


philosophicus am 21.Nov 13  |  Permalink

Hier laufen die meisten Weihnachtsmärkte schon seit letztem Wochenende auf Hochtouren. Und praktisch täglich kommen neue dazu.


veilchenpastille am 21.Nov 13  |  Permalink
Oh, schlimmer geht also immer. Das ist echt gruselig.
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