November
Dieser Monat ist so schnell vorüber gegangen, dass ich gar nicht weiß, womit ich anfangen soll.
Damit nichts in Vergessenheitgerät, notiere ich kurz meine geplanten Themen für neue Aufsätze:
- women@work
- jemanden heiraten, den man noch nie gesehen hat
- radikale Entscheidungen
- Socken stricken
Ich glaube, da war noch mehr, was mir aber im Moment nicht einfällt.
Heute Nachmittag habe ich ein Date mit meiner herzallerliebsten C. und dabei haben wir bestimmt wieder super Diskussionsthemen, die mich inspirieren werden.
Jetzt fange ich aber mal an mit
women@work
Wir waren Anfang November nämlich im Hornbach-Baumarkt und haben einen Abend nur für Frauen mitgemacht, bei dem Themen wie Bohren & Dübeln, Tapezieren, Fliesen und Laminat legen und Werkzeuge allgemein behandelt wurden.
Diese Veranstaltung fand zum ersten Mal in Koblenz statt und man hat schon gemerkt, dass die - überwiegend männlichen - Mitarbeiter zuerst ein bißchen aufgeregt waren. Die weiblichen Mitarbeiter waren wesentlich gelassener angesichts der vielen voll motivierter Frauen in praktischen Klamotten, die voller Tatendrang darauf gespannt waren, Dinge zu lernen und auch auszuprobieren.
Jede Teilnehmerin konnte sich für zwei Themenbereiche anmelden und ich hatte das Glück, Plätze für Tapezieren und Fliesen legen zu ergattern.
Die herzallerliebste C. konnte auf den letzten Drücker noch nachrücken und durfte sich mit Dübeln & Bohren sowie einem Werkzeuglehrgang befassen.
War super und ist wirklich empfehlenswert. Beim Tapezieren hat uns eine Malermeisterin Tricks und Kniffe gezeigt, wie man z.B. Mustertapeten perfekt an die Wände bekommt. Es gab für mich so einige erhellende Momente und ich bin jetzt gerüstet, um unser neues Camp im nächsten Jahres kreativ zu verschönern. Auch interessant war für mich die Tatsache, dass so manche Werkzeuge, die ich bisher nie beachtet habe, doch ihre Daseinsberechtigung haben und sich die Investition lohnt.
In der Fliesenabteilung wurden wir von einer jungen Frau und ihrem Kollegen empfangen und hier hat man deutlich gemerkt, dass der Kollege wesentlich aufgeregter war. Ich bin mir nicht sicher, woran das lag. Vielleicht war es eine Kombination aus der geballten Weiblichkeit und der Angst, dass wir uns alle zu doof anstellen. War natürlich nicht so. Alle haben hemmungslos, begeistert zugepackt und massenhaft Fliesen an die vorbereitete Wand geklebt, geschnitten und runde Ausschnitte reingebohrt.
C. ist jetzt mein persönlicher Bohr- und Dübelprofi und in der Lage alle möglichen, elektrisch betriebenen Werkzeuge fachfrauisch zu bedienen. Unser Haus wird also sach- und fachgerecht mit Dübeln, Fliesen und Mustertapeten übersät.
Zu "Jemanden heiraten, den man vorher noch nie gesehen hat" hätte ich auch was zu sagen. Vor allem auch in Bezug auf homosexuelle Ehen...
Diese Sendung hat mich so mitgenommen, dass ich in den Werbepausen immer mit meiner allerliebsten C. telefonieren und das gesehene besprechen musste. Unglaublich, wozu Menschen sich hergeben. Als C. mir von diesem Konzept erzählt hatte, bin ich davon ausgegangen, dass das solche Kandidaten sind, die sich ansonsten bei Oliver Geissen oder Brit (gibt es diese Sendungen noch?) im Nachmittagsprogramm tummeln und ihre Meinungen zu Themen wie "Ich weiß nicht, wer der Vater von meinem Kind ist" oder "Meine Frau wäscht sich nie und ich find's super" detailliert zum Besten geben.
Ich bin halt auch nicht frei von Vorurteilen.
Aber diese Leute haben normale Berufe, ein anscheinend geordnetes Leben, Freunde, intakte Familien und einen IQ, der nicht nur für die lebenswichtigen Funktionen genügt. Warum machen die sowas? Selbst, wenn man nach sechs Wochen entscheiden darf, ob man zusammenbleiben will oder nicht? Es wäre doch ausreichend gewesen, dieses "wissenschaftliche" Experiment vorzuführen, bis zu dem Punkt, wo sich diese Paarungen kennenlernen. Aber sofort heiraten? Ich bin kein Christ. Die meisten Religionen sind mir suspekt bzw. fühle ich mich keiner Religion so nahe, dass ich mich ihr anschließen wollen würde. Trotzdem gibt es auch bei uns Regeln und Werte und eine Ehe ist auch für mich immer noch etwas Besonderes - ob mit oder ohne kirchlichen Segen.
Ich bin da ganz Ihrer Meinung.
Vor allem irritiert mich ganz einfach, dass so etwas legal sein darf, aber gleichgeschlechtliche Paare immer noch nicht heiraten (und Kinder kriegen - zumindest männliche Paare sind da komplett chancenlos) dürfen.
Was läuft falsch in unserer Welt?
Ja, das ist mir auch ein Rätsel. Ist es nicht vollkommen wurscht, ob Kinder von zwei Männern, zwei Frauen oder Mann und Frau großgezogen werden? Wer maßt es sich an, hierüber zu urteilen und entscheiden zu dürfen, was rechtens ist und was nicht? Ich glaube, es genügt, wenn den Kindern eine funktionierende Beziehung vorgelebt wird und zwar egal, in welcher Kombination und sie mit so wichtigen Dinge wie Respekt, Toleranz, Ehrlichkeit usw usw groß werden.
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