Sonntag, 6. Mai 2018
2018
Das muss ich jetzt noch schnell nachtragen:

Ich frage mich mittlerweile auch, warum mir manche Menschen begegnen, ob ich daraus lernen soll und wenn ja, was.

Und manchmal frage ich mich auch, warum mich dieses eine oder andere Arschloch jetzt eigentlich genau aufregt, ob ich daraus lernen soll und wenn ja, was.

Spannend und weder Humbug noch fauler Zauber.

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Es gibt Wörter, die mir nicht genau genug beschreiben, was sie sagen sollen. So schreibe ich zum Beispiel nicht auf, sondern ich schreibe raus. Habe ich eben bei unserem sonntäglichen im Bett sitzen, Kaffee trinken und philsophieren bis diskutieren festgestellt.

Rausschreiben von Aufsätzen. Viel schöner klingt das als Aufschreiben. Finde ich.

Genauso geht es mir mit "Umweltschützer". Was ein Scheiß! Warum "Um"-Welt?

Dieses Wort impliziert meiner Meinung nach, dass die Menschheit eine Welt um sich herum hat, die aber - außer, dass sie drumherum ist - nichts mit ihr zu tun hat.

Wäre es nicht besser, daraus "Mitwelt" zu machen? Oder den ganzen Quatsch einfach weglassen und "Weltschützer" zu sagen?

Ich finde es schlimm, dass einem erschreckend hohen Anteil der Menschheit offensichtlich der Blick auf das Essentielle verloren gegangen ist. Schließlich brauchen wir die Um/Mit/Welt und nicht umgekehrt.

Noch schlimmer finde ich dieses Selbstverständnis oder diese Arroganz, mit der manche Menschen sich selbst als Krone der Schöpfung sehen. Andererseits ist das auch irgendwie konsequent: Ist schließlich nichts neues, dass eine Krone alles darunter ausbeutet und zerstört.

Aber das war jetzt gar nicht das, was eigentlich als Aufsatz in der Warteschleife gewachsen ist. Das musste nur mal so gesagt werden. War mir ein Anliegen. Und jetzt geht's weiter mit dem eigentlichen Thema: Rückführung.

Manchmal passieren Dinge, die machen, dass man Dinge passieren lässt.

Dieses Jahr hat mit einem Abschied angefangen, der zwar absehbar war, aber trotzdem - wie das ab und an mit Abschieden ist - manche wünscht man sich einfach nicht.

Jedenfalls hat mich dieser Abschied zu einem neuen Forschungsprojekt inspiriert. Ich habe eine Rückführung gemacht. Einfach nur um zu sehen, wie das so ist und was dabei passiert. Die Neugier trieb mich also mal wieder in ein Experiment und es hat sich wirklich gelohnt.

Egal, was man davon halten mag. Ob Humbug oder nicht. Da sind Dinge passiert, die jetzt - 4 Monate später - immer noch nachwirken. Sie wirken und wachsen und zwar positiv.

Aber von vorne: Es fiel mir schwer, mich auf diese Zeitreise einzulassen. Anfangs war es schwierig, die Bilder, die in meinem Kopf erschienen, als wirklich zu akzeptieren. Ich habe währenddessen mir selbst nicht getraut und mich immer wieder gefragt, ob ich mir das nur ausdenke.

Ich konnte nichts hören und habe andere Menschen auch nur schemenhaft und mit Abstand wahrgenommen. Bis auf meine Schwester und den Mann, zu dem ich dann irgendwann gegangen bin. Zusammen mit meiner Ziege.

Wie gesagt, man kann davon halten, was man will. Wirklich real waren aber diese Gefühle, die ich in bestimmten Situationen hatte. Die waren wirklich da und zwar im Hier und Jetzt. Und die waren stark! Ich habe geschimpft und ich habe geheult. Einmal war ich unglaublich wütend, ein anderes Mal hatte ich Schmerzen, dann bin ich gestorben und mein Mann stand am Grab und hat nicht gemerkt, dass ich bei ihm und alles gut war. Irgendwann waren wir alle wieder zusammen. Meine Tochter, mein Mann und unser Sohn, mit dem ich schwanger war, als ich gestorben bin.

Das ist jetzt nur die Ultrakurzzusammenfassung von den zweieinhalb Stunden, die das gedauert hat. Angefühlt hat sich das wie ungefähr eine halbe Stunde.

Aber zurück zu den Gefühlen, die mich dabei übermannt haben. Das schönste daran war nämlich, dass ich sie abgegeben habe. Ins Feuer und ins Wasser. Sie waren danach weg und ich war so erleichtert. Auch spannend war die Tatsache, dass ich ein Gefühl zwar heraus holen und anschauen konnte, aber ich wollte es noch nicht hergeben. Ich habe es also wieder an seinen Platz zurück gesteckt bis ich dafür bereit bin.

Und mir ging es gut danach! Ist das nicht toll? Ich war erleichtert um Klötze, die ich auf irgend eine Art mitgeschleppt habe und so los geworden bin. Sicher ist jedenfalls, dass ich das nochmal machen werde. Wenn das für mich ein Mittel ist, um belastende Gefühle los zu werden bzw. zu bearbeiten, dann soll es mir recht sein.

Auch habe ich mir überlegt, dass wir vielleicht wirklich immer wieder in ein Leben gehen, in dem wir Lektionen lernen sollen. Wozu auch immer. Ich habe jedenfalls nicht mehr so extrem schlimme Verlustängste, vor allem in Bezug auf meinen Mann. Wir gehören zusammen und wir bleiben zusammen. Und der Weg, den ich in diesem Leben gegangen bin, um ihn zu finden, hat sich gelohnt, auch wenn ich echt viel Scheiß erleben musste und auch anderen angetan habe. Jetzt sind wir zusammen. Nichts anderes zählt.

So schön ist das.

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