Donnerstag, 21. Juni 2018
Schnaub
Ich bin empört. Ein bisschen. Etwas.

Eben habe ich mich wirklich mal geärgert und gleichzeitig kann ich es noch nicht fassen. Aber von vorne:

Ende März musste ich nach einem Biss ein Antibiotikum nehmen. In der Notaufnahme im Krankenhaus haben die Ärzte wie üblich nicht auf meinen Einwand, dass ich stark auf Medikamente in der "üblichen" Dosis reagiere, geachtet und mir ein fettes Ich-töte-alles-Hammerzeugs verpasst.

Das Zeug hat mich vollkommen aus den Latschen kippen lassen, so dass mein Hausarzt bei der Kontrolluntersuchung die Freigabe für nur noch die Hälfte davon erteilt hat. Tetanus hatte ich ja auch frisch bekommen. Alles soweit normal.

Nicht mehr normal war meine Verdauung. Ich hab das hingenommen, dass alles außer Rand und Band ist, stand ja schließlich als Nebenwirkung im Beipackzettel. Nichts neues und bekannt. Nur irgendwann, so nach ein bis zwei Monaten, war ich der Meinung, dass nun alles wieder fein sein sollte. War es nicht, im Gegenteil. Mutti liegt seit dem mehr oder weniger flach und kriecht auf dem Zahnfleisch.

Also, ab zum Hausarzt. Dummerweise jedes Mal selbst krank oder in Urlaub, wenn ich einen Termin benötigt hätte. So bin ich also in die Hände der Vertretungsärztin gefallen.

Anfangs noch nett und bemüht. Aber je mehr Untersuchungen ohne Ergebnis - einschließlich einer Darmspiegelung - gemacht wurden, desto ungehaltener wurde sie. Ob ich denn vielleicht zu viel Stress habe? Ob es mir denn gut gehe?

Ist ja schön, dass mittlerweile auch solche Fragen zum Standard gehören. Nur habe ich ja schon einen an der Waffel und kann deswegen sehr gut unterscheiden, ob etwas mit meiner Psyche zu tun hat oder nicht.

Nachdem ich also am Dienstag bei der letzten Untersuchung bei ihr war und mir mitgeteilt wurde, dass auch meine anderen Organe echte Topmodel-Qualitäten haben und mir zum x-ten Male Blut abgenommen wurde, hatte ich die Nase voll und eine Eingebung.

Eine meiner ältesten Freundinnen ist mittlerweile Heilpraktikerin. Kurze Nachricht geschickt, schnelle Antwort bekommen, gestern Termin gehabt.

Und siehe da: Der Blick auf den Körper aus einer anderen als der schulmedizinischen Sicht, hat zu Tage gebracht, dass alle meine Verdauungsorgane zwar mehr oder weniger tun, aber nicht miteinander kommunizieren. Anarchie im Abdomen!

Und jetzt kommt der Grund für den Ärger: Heute bei Ersatzärztin angerufen und erfahren, dass meine Blutwerte ganz prima feinifein absolut toll sind, kurz erwähnt, dass ich gestern bei einer Heilpraktikerin war - ohne Wertung oder Vorwurf und eine so dermaßen schnippische Antwort inklusive auflegen bekommen, dass mir der Atem weggeblieben ist.

War vielleicht nicht sehr clever von mir, so etwas zu erwähnen und auch nicht wirklich interessant für die Ärztin, aber nun ist es halt raus. Aber muss man dann so doof reagieren? Ich kann doch auch nichts dafür, dass sie keine anderen Ideen hatten als Darm- und Magenspiegelung (die erst im August - so lange sollte ich unbehandelt in diesem Zustand bleiben!), Ultraschall und gefühlt literweise Blut abzunehmen.

Das musste jetzt mal gesagt werden.
Grmpff

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