Sonntag, 10. Juni 2012
Ich weiß, dass ich nichts weiß und Nichtwissen ist doof
Bing und ich machen derzeit eine Ausbildung zum Mensch-Hund-Therapie-Team. Gestern war ich auf einem weiteren Seminar.

Je mehr ich lerne, desto mehr stört es mich, wie wenig ich über Hunde weiß. Ich bin eine Unwissende. Eine unwissende Inputhabenwollerin. Unglaublich viele spannende und hilfreiche Dinge erfahre ich. Einerseits bin ich nach jedem Seminar voller Aha-Momente total beglückt darüber, andererseits macht mich das hilflos und unsicher.

Mein Hundi und ich hocken schließlich auch noch in einigen Baustellen, an denen ich arbeiten will. Der Knackpunkt bin natürlich ich. Nicht der Butz. Solange ich immer nur mit den Tierheim-Hunden zu tun hatte, war das für mich wesentlich einfacher, den fürsorglichen Anführer zu geben, der in jeder Situation den Überblick behält und souverän reagiert. Da hat so manches wesentlich besser funktioniert als mit meinem süßen Bärtigen.

Im Umgang mit Bing ist das echt schwierig, weil ich viel zu nah an dem Hund dran bin. Hysterische Hinterherkreisch-Situationen (meinerseits) hatten wir schon mehr als einmal. Außerdem neige ich dazu, dem Tierchen mehr Verantwortung aufzubürden als hundgerecht ist. Das zum Beispiel ist mir dieses Wochenende klar geworden. Eine der Hundetrainerkolleginnen hat mich darauf gebracht und dafür bin ich dieser Frau echt dankbar. Jetzt kann ich mich nämlich an die Eliminierung dieser Schwachstelle begeben.

Das erste Mal in meinem Leben mache ich eine Ausbildung aus einem inneren Bedürfnis, aus Überzeugung und lange gehegtem Wunsch. Nicht wie die erste, weil mir mein Papa dazu geraten hat oder die zweite, die ich – zwar auch aus Interesse und freiwillig – in erster Linie aus der Situation heraus abgeschlossen habe.

Jetzt habe ich den eisernen Willen, in meinem dritten Beruf mindestens genauso sicher und viel, viel besser zu werden, als in meinem zweiten. Und: typisch Hilde: auf der vierten Ausbildung brüte ich – obwohl das Ende der dritten noch in weiter Ferne liegt - auch schon. Yep. So mag ich das. Stillstand stört, Ziele beleben.

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Freitag, 8. Juni 2012
EM 2012 - Jubel, Trubel, Heiterkeit
nur kurz und ohne am Text zu feilen:
Ich könnte kotzen, wenn ich die Vorfreude auf die EM sehe.
Anscheinend macht sich nur eine verschwindend geringe Anzahl von Menschen Gedanken über die Zustände betreffend Tiertötungen und Menschenrechtsverletzungen.
Auch, wenn es Proteste gegeben hat, auf die reagiert wurde. Nach der EM geht es sicher genauso weiter, wie vor der EM.
Wie kann man das Vergnügen am Fußball und das Geld, das sich damit verdienen lässt, über all diese Grausamkeiten stellen?
siehe hier:
http://www.peta.de/ukraine
http://www.amnesty.de/presse/2012/6/5/start-der-fussball-em-am-86-rote-karte-fuer-menschenrechtsverletzungen-der-ukraine

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Määhna sind Schwaihnääh
In meinem Haushalt gibt es einen heimlichen Stehpinkler. Da ich meinen Kindern glücklicherweise nicht mehr den Po nachputzen muss, bin ich über deren Entleerungsgewohnheiten nicht auf dem neuesten Stand. Herzensmann kommt ebenfalls in Frage.

Nur zu Hause nutze ich den Toilettengang nicht zum Trainieren meiner Oberschenkelmuskulatur. Nur hier entspanne ich mich und sitze bei meiner äußerst privaten und diskreten Toilettenzeremonie. Seit einiger Zeit hole ich mir jedes Mal einen nassen Hintern. Außerdem ist rund um die Toilette der Boden mit ekligen Spritzern vermatscht.

Ich will gar nicht wissen, welcher von den gnädigen Herren der Verursacher ist. Ich will nur, dass die ekligen Beeinträchtigungen, unter denen ich zu leiden habe, aufhören.

Gestern habe ich meine Beschwerde ganz allgemein an Prachtexemplar Nr. 2 und Herzensmann gerichtet. Beide haben äußerst interessiert zugehört und verdächtig unüberrascht reagiert. Jetzt muss ich mir nur noch Teenie-Ding vorknöpfen und dann hoffe ich auf Besserung.

Und wenn schon keine Umgewöhung auf Sitzpinkeln möglich ist, dann wünsche ich wenigstens ein Präzisieren der Zielgenauigkeit und/oder JEDES Mal eine allergründlichste Rundumreinigung des eingesifften Bereiches. Das kann ich als Huhn im Korb ja wohl erwarten. Schließlich belästige ich die männlichen Mitbewohner auch nicht mit meinen frauenspezifischen Privatheiten.

Männer. Bah.

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Montag, 4. Juni 2012
Es ist angerichtet
Wahrhaft abenteuerliche Abenteuer (er-)leben wir in Camp Hilde.

Heute Morgen kam ich um 10 nach 7 aus meinem Zimmer getaumelt, um meinen Kindern mitteilen, dass ich mal wieder verschlafen habe. Ich hatte mich schon damit abgefunden, dass es keinen Kaffee zum Wachwerden gibt. Stattdessen wurde ich durch einen verdächtigen Tumult im Flur schlagartig munter.

Piet und Bing waren total aufgeregt, gemeinsam eine Maus am jagen. Der Kater hing mit dem kompletten Oberkörper im Schuhregal, vom Hund hat nur der Kopf reingepasst, ich (die Frau über 40 in Schlöbber, Schlaftop, mit Knitterfalten und baumelnden Möpsen) hab Regal, Schuhe, Hund und Katze beiseite geschafft, um die Maus zu retten. Wobei Hund und Kater im Jagdfieber immer wieder nachgerückt sind. Das alles kommentiert von Prachtexemplar Nr. 2; Teenie-Ding stand daneben und hat die sensationelle Botschaft per SMS (hoffentlich ohne Foto) an seine Kumpels oder wen auch immer verschickt.

Danach waren wir alle wach - ich sogar ohne Kaffee. Die Maus durfte sich noch ein bisschen im Messbecher erholen, bevor sie von Prachtexemplar Nr. 2 rausgesetzt wurde. Hund und Kater waren beide immer noch eifrig mit der Suche nach dem Mäuschen beschäftigt - mein Jagderfolg war den beiden im Eifer des Gefechts entgangen. Und dann komme ich in die Küche und sehe etwas Großes, weit entfernt von Trockenfutterformat, im Futterschälchen von den Miezen liegen:



Tagesmenü:
Frische Maus - aus Freilandhaltung, halbiert und mit Pelz - von Küchenmeister Piet angerichtet auf Ikea-Silbernapf im Krönchendesign.
Da soll mal einer behaupten, Katzen hätten keinen Stil.

Und jetzt bekomme ich endlich meinen dringend erforderlichen Koffeinkick.

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