Aus gegebenem Anlass hier ein paar schöne Zitate zum Thema "Dummheit" (->
http://www.philolex.de/dummheit.htm):
Luther Burbank: »Wer nicht gerne denkt, sollte wenigstens von Zeit zu Zeit seine Vorurteile neu gruppieren.«
Sylvia Carmen: »Die Dummheit drängt sich vor, um gesehen zu werden; die Klugheit steht zurück, um zu sehen.«
Immanuel Kant: »Der Mangel an Urteilskraft ist eigentlich das, was man Dummheit nennt, und einem solchen Gebrechen ist gar nicht abzuhelfen.«
Erich Kästner: »Alles, was gigantische Formen annimmt, kann imponieren – auch die Dummheit.«
Michelangelo: »Wer mit Dummköpfen kämpft, kann keine großen Siege erringen.«
Russell: »Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe und Fanatiker immer so selbstsicher sind und die klugen Leute so voller Zweifel.«
Sartre: »Wer die Dummköpfe gegen sich hat verdient Vertrauen.»
Ich habe gerade vor Kurzem Bekanntschaft mit den Auswirkungen von Dummheit gepaart mit Boshaftigkeit, Neid und Missgunst gemacht. Wer mich kennt, weiß, worum es hier geht. Allen anderen sei diese traurige und vor allem überflüssige Geschichte erspart.
Leider komme ich nicht auf das Niveau hinunter, von dem aus ich mit einer passenden Entgegnung kontern kann, die dann auch als solche verstanden wird. Abgesehen davon, ist mir das auch einfach zu blöd.
Also freue ich mich weiterhin des Lebens und halte mir solche niederträchtigen Existenzen noch konsequenter vom Hals als bisher ohnehin schon.
28.06.2012:
Ich muss hier noch mal etwas ergänzen. Mir geht es hierbei nicht darum, dass ich mich für besonders schlau halte. Es geht hier um die Dummheit im zwischenmenschlichen Miteinander, die Schubladendenken-Dummheit, die boshafte Dummheit, die Dummheit, aus der sich Menschen aus ihrer Verantwortung ziehen und dem Neid fröhnen, die Dummheit, durch die Aktivitäten gestartet werden, die von den eigenen Defiziten ablenken sollen - ohne sich dessen bewusst zu sein ...
Eindeutig: Ich bin immer noch wütend und zwar so richtig.
Wie sich das für jüngere Geschwister gehört, machen sie den älteren (glücklicherweise nur fast) alles nach. Prachtexemplar Nr. 2 durfte ich vor kurzem seine Haare wieder kurz schneiden, weil Teenie-Ding sich auch von seiner Mähne getrennt hatte. Der Kleine hatte die Vorstellung, dass sich seine Haare wie beim großen Bruder auch locken, wenn sie länger werden. Dummerweise hat er die extrem dünnen Fusseln von seinem Vater geerbt, also keine Chance auf die kleinste Welle.
Im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass ich eine Strähne im Stirnbereich vergessen habe. Daran wurde ich gestern erinnert, während wir im Supermarkt an der Kasse standen und uns unterhielten.
Bei näherer Betrachtung sah der komplette Ponybereich jedoch sehr gelungen aus, was mich zunächst etwas verwirrt hat. So übel hatte ich mein Kind doch gar nicht zugerichtet. Des Rätsels Lösung: Prachtexemplar Nr. 2 hat selbst Hand angelegt und "nachgebessert". Voller Stolz wollte er bestätigt haben, dass das so doch echt super aussehe. Ich hab mich köstlich amüsiert und damit die umstehenden Menschen in der Warteschlange etwas irritiert. Erstaunte Blicke haben wir geerntet. Wahrscheinlich wäre ein mütterlicher Wutanfall oder ähnliches für Außenstehende weniger befremdlich gewesen.
Ich jedoch wundere mich bei diesem Kind über solche Aktionen nicht mehr. Prachtexemplar Nr. 2 ist ein Ausbund an Kreativität. Erfinder ist sein derzeitiger Berufswunsch und ich finde die Idee gar nicht unrealistisch.
Mit den tollsten Basteleien wurde ich schon beglückt und belustigt. Hier die Top 3:
1. die selbstgebastelte Platzwunde
(ein Papierstrinband mit rotem Kritzelkratzel drauf - nach einer Unfallserie inkl. jeweiligem Besuch in der Krankenhausnotfallaufnahme)
2. der Pink-Lady-Kampfanzug
(aus Joghurt-Paletten, beklebt mit pinkfarbenem Tonpapier, zusammengehalten mit Wolle - wie er auf den Namen kam ist mir ein Rätsel)
3. die Katzenfüttermaschine, damit ich mich nicht mehr beim Befüllen der Katzenschälchen bücken muss
(ein Papiertrichter, verbunden über ein Rohr aus gerolltem Papier, das alles verstärkt mit Stock, in einem Karton, unter der Öffnung im Karton steht das Schälchen - leider passt nur unser Kater in den Karton hinein)
Heute Morgen hat das kleine Monster von selbst eingesehen, dass an dem Kreativ-Schnitt etwas geändert werden sollte. Er hat es nicht geschafft sie so in Form zu bringen, wie er es sich vorgestellt hat. Ich hab die Situation sofort genutzt und das als Argument zum Nachbessern angebracht. Also darf heute Abend ich noch einmal Hand anlegen und Schadensbegrenzung betreiben.
Was er sich wohl als nächstes einfallen lässt? Wie immer hoffe ich auf Kreativitätsschübe mit harmlosen, bestenfalls nützlichen Auswirkungen. Spannend bleibt es auf jeden Fall.
Eine Woche später:
Heute Morgen hab ich den Kerl schon wieder mit der Schere in der Hand im Bad erwischt. So langsam ist an der Front nichts mehr, was noch nachgearbeitet werden kann ...
Seit ich mich in der Tchibo-Resterampe zu Spottpreisen mit hässlichen Beijedemwetterrausgeh-Klamotten eingedeckt habe, mag ich Regenspaziergänge.
Erstens bleibe ich trocken, zweitens gehören unsere bevorzugten Rheinsteigabschnitte meistens ganz alleine uns und drittens treffen wir viele viele Häuschenschnecken. Große, dicke Weinbergschnecken und hübsche, kleine Salatschnecken in rot und gelb. Die mag ich alle.
Wir bleiben dann stehen und ich schaue den Schneckchen ein bißchen zu. Der Butz schnüffelt und wundert sich, wenn plötzlich die Fühleraugen verschwinden. Dann wandern wir weiter und genießen die schneckenglückliche Zweisamkeit in der Einsamkeit.