Samstag, 30. Juni 2012
Pelzig (und blau)
Heute Morgen, vor meinem ersten Kaffeekick, vermatscht und müde saß ich auf dem Sofa. Prachtexemplar Nr. 2 gesellte sich dazu und schon wurde ich wieder mit den grausamen Wahrheiten, die das Leben so mit sich bringt konfrontiert:
Ui, Mama, du hast ja Achselhaare. So kannst du aber nicht ins Schwimmbad gehen.

Also: natürlich waren unter meinen Achseln Haare erkennbar, weil ich eine erwachsene Frau bin. So. Allerdings waren sie ca. 2 - 3 mm lang, weil ich sie auf eine epilierertaugliche Länge gezüchtet habe. Nun ist wieder für einen Monat Ruhe. Ich gehöre nämlich zu den ganz tapferen Mamis, die begeisterte Epilierernutzerinnen sind.

Worüber ich mir aber Gedanken mache, ist die Tatsache, dass schon ein Neunjähriger der Meinung ist, dass man sich so nicht in der Öffentlichkeit blicken lassen darf. Als ich in dem Alter war (und auch viele Jahre später noch), sind alle - mal zumindest in der Provinz - hemmungslos bepelzt in der Gegend und auch im Schwimmbad herumgelaufen. Niemand hat sich darüber mokiert - höchstens Menschen aus anderen Ländern, in denen es damals schon zur guten Sitte gehörte, sich zu enthaaren.

Habe ich hier einen Erziehungsfehler entdeckt? Keine Ahnung. Jedenfalls habe ich Prachtexemplar Nr. 2 erklärt, dass es vollkommen in Ordnung ist, wenn jemand sich nicht enthaaren möchte und jeder nach seinem ganz eigenen und persönlichen Geschmack mehr oder weniger behaart sein darf. Wir haben darüber schlicht und ergreifend kein Urteil zu fällen.

Das hat er sofort eingesehen und ich hoffe, er wird sich das auch für die Zukunft merken.

Und dann habe ich mich an dieses süße Liedchen aus alten Sesamstraßenzeiten erinnert:
http://www.youtube.com/watch?v=h4mhIGU4Sls

Jawoll - pelzig und nach ein paar Gläsern Rotwein auch blau - so fühlen wir uns doch alle ab und an ganz wohl in unserer Haut ...

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Freitag, 29. Juni 2012
Schreberweisheit
"Gott gebe allen, die mich kennen, noch viel mehr als sie mir gönnen"

Dieser hübsche Spruch hängt über dem Eingang zu einem Schrebergarten, an dem ich manchmal mit meinem Butzi vorbeikomme.
Jedes Mal freue ich mich darüber, weil ich mir sicher bin, dass das nicht nur naiv nett gemeint ist.

Sollte ich mir vielleicht mal an meine Wohnungstür kleben - außen.
Passt gerade so gut zum Thema. (immer noch wütend)

Ich weiß gar nicht, warum mir das jetzt plötzlich so extrem auffällt und gegen den Strich geht. Dass hier in unserer Wohnanlage viel getratscht wird und davon das Meiste, also ca. 99,999999...%, hirnrissiger Blödsinn ist, wusste ich schon immer, aber im Moment kotzt mich das einfach an. Wahrscheinlich hat das etwas mit meinen stark ausgeprägten Fluchttendenzen zu tun, die mit dem hier noch bleiben müssen kollidieren.

Ich sollte einfach mal tief durchatmen und es mit den Ärzten halten:
Lasse Redn.
http://www.tape.tv/musikvideos/Die-Aerzte/Lasse-Redn

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Donnerstag, 28. Juni 2012
Schnief, schnüff, Tränchen - Teil II
Heute war der letzte Grundschultag und ich war nicht die einzige Mama, die ihren Tränchen freien Lauf gelassen hat, weil die süße Meute ein absolut herzzereißendes Lied auf Ihre Lehrerin gedichtet und vorgetragen hat... Ich hab'ne Runde Taschentücher gegeben.
Allein bei der Erinnerung steht mir schon wieder das Wasser in den Augen.
Alt - so alt bin ich - keine Babys mehr in meinem Camp. Puhuuuuuu.
Ich muss bei meiner Schwester mal wieder an meine Tantenansprüche erinnern, um damit das Erwachsenwerden meiner Jungs zu kompensieren.
Jawoll. Heute Abend ruf ich an. Alle 5 bis 10 Minuten werd ich erinnern. Genau so mach ich das....

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