Mittwoch, 21. November 2012
Die ultimative Killer-Erwiderung
Heute gebe ich in aller Öffentlichkeit eine meiner skandalösesten Neigungen zu:

Ich lasse meinen Hund ab und zu ohne Leine laufen. Draussen in freier Natur - nicht in der Stadt.

So. Nun ist es raus. Puh, solch ein Seelenstrip erleichtert ungemein.

In den letzten beiden Tagen wurde ich wieder mehrfach von granteligen Knallköppen deswegen angemacht, obwohl ich meinen Hund, sobald diese in Sichtweite waren, abgerufen und angeleint habe. Einer davon war gerade dabei, seine Zigarettenasche in die Gegend zu verstreuen, die Zimtzicke von eben hat noch nicht einmal meinen höflichen Guten-Morgen-Gruß beantwortet (aber ihr Mann! Vielleicht war das der Anlass).
In beiden Fällen war ich sprachlos, obwohl beide eine super Vorlage für einen blöde Erwiderung geliefert haben.

Aber jetzt, jetzt ist sie in meinem Kopf und ich werde sie bei nächster Gelegenheit raushauen. Die ultimative Killer-Erwiderung:
"Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein auf sie."

Jawoll. Und das aus dem Munde einer religionslosen Frau, die ihre Kinder ungetauft ins Leben laufen lässt.

Ich hoffe, ich bekomme das mit dem richtigen Timing hin und werde über die Reaktionen berichten. Wird bestimmt witzig.

In dem Zusammenhang fällt mir noch ein gleichermaßen geniales wie lehrreiches Buch ein:
"Die Bibel & ich: Von einem, der auszog, das Buch der Bücher wörtlich zu nehmen" von A.J. Jacobs und Thomas Mohr.
Damit hat Frau Mustermann mich irgendwann mal beglückt und mittlerweile habe ich es mehrfach gelesen.
Wer also noch nach einem schönen Weihnachtsgeschenk sucht. Das hier ist empfehlenswert.

Und jetzt habe ich auch die perfekte Lösung für den Umgang mit den lästigen "Ist das ein Rüde? Kastriert oder unkastriert?"-Fragen:
Ich halte mich an die Antwort "auf das Leben, das Universum und den ganzen Rest": 42.
Mal sehen, wer Douglas Adams gelesen hat...

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Samstag, 10. November 2012
Eine Runde um den Durchschnitt
Einmal im Monat gönne ich mir eine Klatschitratsch-Zeitschrift. Ich glaube zwar, dass ich altersmäßig etwas über der Zielgruppe meiner bevorzugten Lektüre liege, aber das stört mich nicht allzu sehr.

Die neue Ausgabe hat mich sogar wieder ein bißchen klüger gemacht. Zum Beispiel weiß ich jetzt, dass ich laut Test nicht zum Alkoholismus neige. Das kann in manchen Situationen ein essentieller Vorteil sein.

Weiterhin habe ich schwarz auf weiß, dass ich nicht durchschnittlich bin (Durchschnittsangaben in Klammern):
Ich bin um einiges kleiner als die deutsche Durchschnittsfrau (1,65 m)
und weit entfernt von der Durchschnittskleidergröße (42). Ich gebe zuviel für Bekleidung aus (40 € / Monat - ist das realistisch???) und mein Fernsehkonsum (225 Min / Tag) ist gleich Null, da ich keinen habe. Schuhe habe ich mehr (13,1 Paar), Kinder auch (1,4), Lippenstiftverbrauch im Jahr (4) weniger, Gehalt (2861 € / Monat) auch, Gewicht (68,1 kg) auch, Körbchengröße (80C) auch. Nur bei der Schuhgröße habe ich einen Treffer gelandet: 38.

Sehr bedauerlich, dass ich weit entfernt von den geschenkten Rosen im Jahr bin: 11. Ich würde mich auch mit anderen Blümchen zufrieden geben oder Schokolade oder Lakritz oder zwei Millionen Euro, aber mir hört ja niemand zu ...

Bei Arbeitsstunden pro Woche (39,9), Ausgaben pro Reise (530 €), Mittagspause (35 Min) kann ich nicht so gut mitreden. Seit ich Mami bin habe ich grundsätzlich 24-Stunden-Bereitschaft und fahre mindestens zweigleisig, unsere Reisen beschränken sich auf Ausflüge zu Camp Mustermann, Mittagspausen sind in meinem bisherigen Berufsleben schon immer eher die Ausnahme.

So, was gibt es sonst noch weltbewegendes? Es gibt drei SKL-Lospakete, die unglaublichen Geldreichtum in Aussicht stellen, zu gewinnen. Da mach ich doch glatt mit. Außerdem ist goldener Lidschatten voll In, sind Kopf-Küsschen eine Super-Sache, Päckchen-Kalender auch und wir lernen, dass man nicht die Zahnbürste des Partners benutzen sollte.

Das liest sich jetzt nicht wirklich nett gemeint, ist es aber doch! Ich brauche zwischendurch einfach solche Belanglosigkeiten, damit mein Gehirn ab und zu mal zur Ruhe kommt und sich unterdurchschnittlich (Tendenz gen Null) anstrengen muss.

Ich überblätter dann die für mich langweiligen Mode-, Schmink-, Frisuren-Seiten und lese immer wieder gerne die meist wirklich interessanten Reportagen, Literatur- und Filmkritiken. Kleine Freuden in meinem übervollen Alltag und wenn die dann auch noch für wenig oder gar kein Geld zu haben sind, kann mir das nur Recht sein.

Ist doch schön, wenn die Frau über 40 so leicht glücklich zu machen ist. Unterdurchschnittlich leicht.

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Donnerstag, 8. November 2012
Schrumpfkopf- und minibudgetbedingte Winterausstaffierungsdesaster
Zur Einstimmung auf das heutige Thema diesen Hit:

http://www.youtube.com/watch?v=ZKQaXK9k6xA&feature=related

Naja, ist ein bißchen an den Haaren herbeigezogen, aber mir war gerade danach. Ich war nämlich etwas verzweifelt und diese Verzweiflung hat mich zu drastischen Maßnahmen greifen lassen.

Seit ich den Hund habe, ist meine Hemmschwelle bezüglich meiner Optik in der Öffentlichkeit immer weiter gesunken. Damit lebe ich mittlerweile ganz gut und irgendwie ist es auch befreiend. Sollte jeder mal probieren. Vielleicht kann ich hiermit eine neue Therapiebewegung ins Leben rufen...

So, nun zu meinem eigentlichen absolut weltbewegenden Thema: Ich hab einen komischen Kopf. Mir passen keine Mützen. Die Modelle, die für meine Allwetter-Außenaktivitäten zweckerfüllend wären, sind entweder zu groß oder viel zu teuer, meistens beides.

Also hatte ich nach langer, erfolgloser Suche die Idee, in unserem Kinderkatalog, den ich immer noch bekomme, obwohl die Jungs aus den dort angebotenen Größen schon längst rausgewachsen sind, zu stöbern. Hier gab es genau das, was ich brauche: wind- und wetterfeste Mützen in kleinen Größen. Perfekt, wenn sie nicht so nach Kindermützen aussehen würden.

Aber wie gesagt: die Hemmschwelle tendiert langsam gen Null und nun bin ich glückliche Besitzerin von zwei Mützen, die eindeutig nicht für Erwachsene gedacht sind und entsprechend bekloppt auf meinem Schrumpfschädel aussehen. Dafür werde ich diesen Winter keine Mittelohrentzündung bekommen. Dazu neige ich nämlich, obwohl das eher eine Kleinkindkrankheit ist. Kleinkinderinnenohren benötigen Kleinkindermützen - so gesehen ist das absolut logisch, auch wenn sich diese Ohren am komischen Kopf einer Frau über 40 befinden.

Vielleicht lasse ich mich irgendwann in voller Hundeausgehmontur fotografieren und stelle das Bild hier ein, damit alle sich über diese Irre aus Camp Hilde amüsieren können: Hilde, die Meisterin des fragwürdigen, aber absolut zweckmäßigen Geschmacks.

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