Im Moment wird die Außentreppe auf unserem Grundstück saniert. Dadurch ist der Zugang zum Haus etwas beschwerlich.
Heute Morgen kam ich mit meinem Bing vom Spaziergang nach Hause und wurde sofort von einem tierlieben Bauarbeiter mit den Worten "Oh, der ist aber süß .... darf ich?" abgefangen. Mein Hundi hat sich die Streicheleinheiten gerne gefallen lassen. Glücklicherweise hat der nette Mensch relativ flott wahrgenommen, dass ich weitergehen wollte.
Hilfsbereit wollte er mir den Weg frei machen und schreit seinen auf der Treppe arbeitenden Kollegen zu: Hey, lasst mal den schönen Hund durch.
Auf meine belustigte Anmerkung, dass nur der schöne Hund, nicht die Frau, durchgelassen werden soll, hat er seinen vermeintlichen Fauxpas bemerkt und schnell noch hinterhergeschoben: Naja, Sie sind natürlich noch viel schöner.
Ich fand das so witzig und hab mich köstlich amüsiert. Erstens die Hilflosigkeit des etwas unbeholfenen Mannes zu beobachten und das kombiniert mit dessen kindlicher Begeisterung für meinen Hund.
Naja, als Frau über 40 wird man nunmal nicht mehr so leicht wahrgenommen. Ein ausnehmend hübscher Hund an der Seite lenkt zusätzlich ab. Es lebe die Jugend - und wenn es nur eine pelzige mit vier Beinen, Bart und Flatteröhrchen ist.
Bin ich ein undankbares Ding, weil ich langsam aber sicher genervt bin? Ich hab es satt, auf dem Zahnfleisch zu kriechen. Ich mag keine Kopfschmerzen mehr haben, keine Muskelschmerzen, keine vermatschten Nasennebenhöhlen, keine Kurzatmigkeit, keine totale Erschöpfung ...
Ich will endlich meinen chaotischen Alltag wieder haben. Mich wieder normal bewegen können und endlich wieder einen ganzen Tag überstehen, ohne mich ständig hinlegen zu müssen.
O.K. Frage hat sich von selbst beantwortet. Ich bin ein undankbares Ding, werte mein Genervtsein jedoch als Zeichen für langsame - seeeehhhr laaaangsaaaahhhme - Gesundung. Vor einer Woche hatte ich dazu nämlich noch keine Kraft.
Undankbar, weil mein Verstand natürlich weiß, dass eine popelige Mittelohrentzündung und eine Virusgrippe, die sich nicht verabschieden mag, ein Klacks gegen all die anderen gruseligen Dinge dieser Welt sind, mit denen andere zu kämpfen haben.
So gesehen, kann ich also glücklich sein, dass mich nichts Schlimmeres zwangsstillgelegt hat und außerdem:
Danke an den/die unbekannte/n Verfasser/in, Fotografierer/in, facebook-Hochlader/in.
Ich werd's mir hinter die Ohren schreiben!
Ich gehöre doch noch in's Bett. Übermut tut selten gut. Prachtexemplar Nr. 2 ist jetzt auf dem Weg zur Schule, der Butz hatte schon ein Kurz-Entleer-Rausgeh und Teenie-Ding hat heute schulfrei.
Also, ab in die Heia und später fahr ich zur Apotheke und hole mir meine Pimp-die-Hilde-Globuli.