Samstag, 13. Juni 2015
Topfschlagen
Das Zusammenlegen von zwei Haushalten ist - gewürzt mit genügend Humor - eine lustige Angelegenheit.

In harten Verhandlungen haben wir unsere Küchenausstattung halbiert. Bei einigen Dingen konnte ich erreichen, dass ihnen noch eine Weile Asyl gewährt wird.

Für mich als Sammler ist das echt hart. Ich habe dafür gearbeitet und jetzt soll ich was davon hergeben. Das geht doch nicht!

Außerdem kann man die Dinge ja doch meistens irgendwann nochmal gebrauchen.
Davon wollte der Mann nichts wissen. Auch nicht als es um zwei gleiche Kochtöpfe ging: einen aus Camp Hilde und einen aus Camp Männerhort. Ich hab dann nachgegeben und noch nicht einmal eine Woche später ist der Deckel von dem Topf, der überleben durfte, kaputt. Jetzt suchen wir nach dem Karton, mit den aussortierten Küchenutensilien. Höhö.

Ganz besondere Schätze habe ich in den Kisten vom Mann gefunden. Gruselige Jeans, die er - als angeblicher Nicht-Sammler - seit Ende der 80er mitschleppt. Dazu Oberteile im selben Stil, mit denen er sich nicht mehr in die Öffentlichkeit trauen kann, ohne einer heftigen Midlife-Crisis verdächtigt zu werden.

Von diesen Modesünden hab ich jetzt leider kein Foto und für mich anziehen will der Mann das Zeug auch nicht, nachdem ich so lachen musste, als ich es gesehen habe.

Dafür gibt es zum Schluss ein Foto von dieser wunderbaren Bettwäsche:



Dieser Kracher bringt doch Schwung ins Liebesleben.

Ich habe sie bei ebay eingestellt und wir haben gewettet. Der Mann meint, dass ich die niemals loswerde. Ich dagegen bin sicher, dass die weggeht.

Stand der Auktion nach 5 Stunden: 3 Aufrufe und 1 Beobachter. Restzeit noch fast eine Woche.

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Dienstag, 2. Juni 2015
Festival Feeling im Survival Camp
Wenn man in den letzten Tagen ein etwas verlottertes Pärchen mit müden Augen und verdreckten Klamotten durch diverse Baumärkte hat schwanken sehen - das waren der Mann und ich.

Im Endspurt der Hausrenovierung und gleichzeitiger Ausmistung, Verpackung und Zusammenlegung von zwei Haushalten war uns alles egal. Morgens in irgendwelche Klamotten reingestiegen und abends gerade noch so wieder rausgekommen bevor wir ins Bett gefallen sind. Einschlafen ging bei mir vor lauter Schmerzen in den Füßen nur schlecht, mehr als 3 Stunden Schlaf pro Nacht waren die Ausnahme.

An einem Abend war ich irgendwann so entkräftet, dass ich am Öffnen eines Kartons gescheitert bin, weil ich meine Finger nicht mehr richtig bewegen konnte. Nachdem ich deswegen fast in Tränen ausgebrochen bin, habe ich mal zumindest an diesem Tag einfach alles hingeschmissen und bin heimgefahren.

Duschen war eine unwichtige Nebensache. Immerhin Zähneputzen war noch drin. Ich glaube, das letzte Mal bin ich vor über 30 Jahren so versifft auf irgendwelchen Festivals in den Niederlanden herumgerannt. Nur war ich damals ziemlich vergnügt und angeschickert und fand das super.

Und dann, so nach und nach, hat man die ersten Erfolge gesehen: aus Matrazenlagern wurden Betten, dann gab es einen Tisch, an dem wir essen konnten und irgendwann lagen auch in fast allen Zimmern Bodenbeläge.

Am ersten Tag nach Einzug war unser Wohnzimmer noch ohne Boden, weder gestrichen noch fertig eingerichtet und sah im Rundumblick so aus:



Dafür habe ich mich immer wieder mal an unserem wunderbar verwilderten Garten erfreut:



Und Madame Lilli hat das Chaos nach Katzenart einfach verschlafen:


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Freitag, 8. Mai 2015
Fundgrube
Diesen echten Hingucker möchte ich den Menschen da draußen nicht vorenthalten:



Ein schickes Kabelstickbild, garantiert handgearbeitet von freilaufendem Hobbyelektriker.

Dieser Mann hat seiner Kreativität freien Lauf gelassen und den kompletten Keller so und ähnlich verkabelt, alles mit Paneelen verkleidet und dann das ganze inklusive Heizung und allen anderen Stromfressern im Keller über eine einzige Sicherung laufen lassen.

Faszinierend.

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