Der freundliche Riese
fehlt.
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Die blöden Dinge
So. Die letzten Tage habe ich alles mögliche erledigt: Eigentlich wollte ich ihn im Garten begraben, der Gedanke hat sich aber nicht gut angefühlt.
Außerdem benötigt ein Irish Wolfhound ein ziemlich großes Loch und ich hätte es nicht geschafft, sowas zu graben und dem Mann wollte ich es auch nicht zumuten.
Also haben wir ihn zu einer Tierbestatterin gebracht, die ihn verbrennen lässt. Die Asche und einen Pfotenabdruck bekommen wir in den nächsten Tagen zurück.
Hundesteuer, Haftpflicht- und OP-Versicherung sind informiert und ich habe alle seine Decken gewaschen.
Ich sortiere mich innerlich neu. Die Trauer frisst so viel Energie. Essen geht nicht, aber immerhin habe ich die letzte Nacht ein paar Stunden geschlafen.
Was mir auch immer bewusster wird, sind all die blöden Dinge, die gezeigt haben, dass seine Zeit abläuft und nun wegfallen: jeden Tag vier Portionen Tabletten in unterschiedlichen Kombinationen herrichten, jeden Tag hoffen, dass er wenigstens ein bisschen frisst, jeden Tag vor dem Weg auf die Arbeit ausgiebig Abschied nehmen - es könnte ja das letzte Mal gewesen sein, dass man ihn lebendig sieht - und hoffen, dass er mittags wieder mit den anderen an der Tür steht, jede Nacht mehrfach raus müssen, weil Hund durch die Entwässerungstabletten ständig pinkeln muss - der Kerl kam dadurch nie richtig zur Ruhe.
Er war immer so lieb und geduldig, verschmust und anhänglich und wollte vor zwei Wochen noch seiner läufigen IW-Freundin an die Wäsche. Aber er hat auch immer mehr abgebaut und ich glaube, wir haben ihm mit dieser Entscheidung viel Leid erspart.
Er würde wahrscheinlich auch heute noch leben, aber zu welchem Preis?
Es tröstet mich kein bisschen, dass die Tierärztin mich sehr für meine Vernunft gelobt hat. Aber es zeigt mir, dass sie dasselbe gesehen hat wie ich und am Ende will man immer nur das Beste für das geliebte Tierchen.
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Monstermäßig übles, gigantisches Bewältigungsding
Jetzt kommt sie wieder. Die Zeit der ersten Male.
Das erste Mal abends ins Bett gehen ohne den Wolf haben wir schon hinter uns. Sogar schon zwei Mal. Von Schlafen weit entfernt.
Das erste Mal nach Hause kommen, ohne dass er hinter der Haustür steht mit dem restlichen Begrüßungskomitee - auch schon geschafft.
Zwei Mal schon aufgestanden ohne den Wolf - auch geschafft.
Heute habe ich die Hose an, die ich am Montag beim Einschläfern anhatte. Alle Hunde haben sie ausgiebig untersucht.
Eben bin ich einen Teil seines letzten Spaziergangs abgelaufen. Auch das - check.
X-Mal weitergeatmet, obwohl ich innerlich am besten bin vor Schmerzen.
Tränen ohne Ende geweint, auch jetzt gerade.
Das Haus ist so leer ohne den großen IW.
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