Samstag, 13. Juli 2013
Gaga in den Tag
Vorgestern hatte ich eine Erleuchtung.

Ich neige trotz aller Wecker-Tricks, die ich mir bisher ausgedacht habe, zum Verschlafen.

Derzeit sind es drei Stück, mit denen ich versuche morgens pünktlich aus dem Bett zu kommen. Einer davon liegt direkt neben der Kaffeemaschine, um mir den Einstieg in den Tag zu erleichtern. Alle drei gehen zu unterschiedlichen Zeiten an - keiner davon schafft es zuverlässig und auf Dauer, seinen Zweck zu erfüllen.

Aber die unangenehme Stimme von Lady Gaga hat mich abrupt aus dem Schlaf gerissen und erfolgreich aus dem Bett getrieben. Irgend ein gruseliges Lied von ihr lief vor zwei Tagen als der Radiowecker anging und ich bin sofort hochgeschreckt und Richtung Küche geflüchtet.

Ich glaube, ich werde mir ein Lied von ihr auf's Handy laden und als Weckton einstellen. Nur brauche ich unmittelbar danach einen positiven Kick, damit der Tag noch was werden kann.

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Mittwoch, 22. Mai 2013
Kaffeemist Mistwetter
Mein Gehirn ist derzeit nur eingeschränkt funktionsfähig. Das liegt einerseits am Verliebtheitswahnsinn und andererseits an Unterforderung. Beides Zusammen ist eine hochexplosive Mischung. Der Werwolf steht phasenweise - zwar mit Herzchenpupillen, dennoch voller Tatendrang - mit scharrenden Pfoten im Höhleneingang und wartet auf ein Opfer. Ein einziges reicht.

Die Unterforderung hat ihre Ursache in der schon viel zu lange andauernden Nicht-Berufstätigkeit: erst lange krank, jetzt Zwangsurlaub bis Ende des Arbeitsverhältnisses und wenn ich Pech habe ab Juni Arbeitslosigkeit. Ich bewege mich also Richtung Boreout. Unabhängig davon, dass ich als Mami und Familienanführerin genug zu tun habe, aber das ist fast alles sooooo langweilig. Besonders dieser Haushaltsmist.

Ich habe das Gefühl, dass ich immer müder werde, egal wieviel ich schlafe. Das Wetter ist auch eher dauertrüb und fieselig nass. Ach ach, was für ein Elend. Ich kaufe falsche Kinokarten, vergesse Termine, schaffe es nicht, die Zeit zu nutzen, um mich mit schon lange vermissten Freundinnen zu verabreden. Und eben habe ich es noch nicht einmal geschafft, einen genießbaren Kaffee zu kochen. Das ist doch mal Jammern auf hohem Niveau.

Na gut. Der zweite Kaffeekochversuch ist gerade durchgelaufen und die Pizza im Ofen ist auch gleich fertig, so dass ich die Brut mit super selbstgemachtem Ökofutter verköstigen kann und dann laufe ich mit Butzi eine riesige Runde durch den Wald. Gleichmäßige Bewegung an frischer Luft bringt hoffentlich den Serotoninhaushalt ins Gleichgewicht und dann werde ich mich bestimmt mit neuem Elan an die Hausarbeit begeben.

Ich glaube, ich werde Werwölfchen gegenüber die Wäsche zum Opfer erklären. Daran kann es sich nach Herzenslust auslassen und ich habe endlich wieder Überblick in Kleiderschrank und Wäschekorb. Wölfchen, fass!

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Freitag, 3. Mai 2013
Folgen der Technikverblödung am Beispiel von Toilettenverbrechen
Heute führe ich einen voll unwissenschaftlichen und an den Haaren herbeigezogenen Beweis.
Ich beweise, dass zu viel Technik ein Beitrag zur Verblödung ist.

Naja, das Beweisobjekt ist noch nicht einmal besonders technisch. Vielmehr handelt es sich um einen Toilettendeckel, der mechanisch betätigt wird. Es ist also noch ein Minimum an Eigeninitiative erforderlich, um den Deckel seinem Zweck entsprechend zu nutzen, nämlich die Kloschüssel abzudecken.

Jetzt aber zu meiner Beweisführung:

Je nach Stimmungslage könnte ich ausflippen, wenn jemand den Toilettendeckel offen lässt. Meine beiden Krümelmonster haben die außergewöhnliche Gabe, das zwar nicht immer zu vergessen, dafür immer, wenn ich in Ausflippstimmung bin.

Aus diesem Grund habe ich mich vor kurzem - der alte Deckel musste ohnehin ausgetauscht werden, da kaputt - zum Kauf eines Superduperhightec-Deckels für schlappe 19,99 € entschieden: Ein Deckel, der nach einem leichten Anschubser selbsttätig und leise auf seinen Platz herunterfährt. Faszinierend.

Ich bin davon ausgegangen, dass die Faszination ausreicht, um meine Kinder dazu zu bringen, IMMER den Deckel zu schließen. Am Anfang war das auch noch so. Klar, war ja neu und toll und ein leichter Schubs genügt, aber die Begeisterung ist in Gewohnheit übergegangen und so sind wir mittlerweile wieder im Alltag mit offenen Deckeln angelangt.

Irgendwann ging Prachtexemplar Nr. 2 auf die Toilette, kommt sofort zurück und schreit: Wer war als letztes auf Toilette? Hier ist alles dreckig! Niemand hat sich bereit erklärt, die Schuld zu übernehmen. Rätsel über Rätsel. Wer war der Übeltäter?

Miss Hilde Marple musste sich also doch von ihrem Platz erheben und den Tatort inspizieren. Kind musste ja schließlich auf die Toilette und es war langsam dringend, aber es ging ja nicht, da Übeltäter sich nicht gemeldet hat, usw usw

Nach Inspektion des Tatortes kam ich zu folgendem Schluss: Katerli Piet kam von draußen rein und hatte Durst. Der Katzenwassernapf war leer, der Hundewassernapf war leer. ABER: Die Toilettentür stand offen (auch ein Ausflippgrund) und - tataaaa - der Toilettendeckel auch UND!!! in der Toilette ist lecker Wasser. Also rauf auf die Brille und die Toilette (wir haben keinen Tiefspüler) leer trinken. Draußen hatte er sich dreckige Pfötchen geholt und weil er anscheinend auch in der Toilette drin stand, war die ganze Brille rundherum mit seinen matschig braunen Pfotenabdrücken verziert.

Katzenpfotenabdrücke! Viele. Eindeutig erkennbar*, was natürlich auch das fehlende Geständnis des Täters erklärt hat. Vom fehlenden Gewissen mal ganz abgesehen. Katerli lag schon hoch zufrieden, da nicht mehr durstig, an irgendeinem seiner bevorzugten Schlafplätze.

*Nicht für Prachtexemplar Nr. 2 - dem Kind mit der (hierzulande leider leider) typischen Technikausstattung.

So. Beweis geführt.

Nachtrag:
Ein paar Tage später ist dasselbe Kind am Anschalten des Föhns gescheitert. Föhn. Einem Föhn mit nur zwei Hebeln und einem Stecker.
Er gibt sich wirklich große Mühe, seinem Bruder nachzueifern.

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Montag, 18. März 2013
Camp Seuche
Wegen üblem Mittelohr-Aua - mittlerweile in der zweiten Woche - und weiteren fiesen Wehwehchen, unter anderem Verdacht auf Pfeiffersches Drüsenfieber, ist das Camp vorübergehend zur geschlossenen Gesellschaft umfunktioniert. Die Kinder sind weg organisiert. Die Telefone meistens aus. Die Frau über 40 muss erst mal wieder gesund werden.

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Montag, 21. Januar 2013
Duschnomaden
Momentan erleben wir hier das Abenteuer Badsanierung. Mit allem, was dazu gehört: Dreck, Staub, Krach, Überraschungen hinter den Fliesen, schiefen Wänden, an denen keine Duschwand befestigt werden kann, zaubernden Handwerkern und außerplanmäßigen Endterminverschiebungen.

Nachdem ich festgestellt hatte, dass die Fliesen im Badewannenbereich fast von alleine von der Wand fallen, habe ich bei der Bank um Geld angefragt, um die Wanne rausreißen und dort eine Dusche einbauen zu lassen. Ist bei einem Bad mit 4 m² ja auch sinnvoller. Die Bank hat kein großes Risiko. Schließlich gehört denen noch zum Teil meine Wohnung und ich bin ein zuverlässiger Schuldner. Also, Kredit wurde genehmigt, Angebote angefordert und den Auftrag an den Anbieter erteilt, der mir die sinnvollste Ausführung in meinem Budget angeboten hat. Es wird ein bißchen gebastelt. Der vordere Bereich bleibt erhalten, weil ich mich nicht zu sehr verschulden möchte, der hintere Teil komplett erneuert.

Eigentlich sollte das Thema heute erledigt sein, aber nun habe ich erfahren, dass die Duschwand nicht geliefert wurde. Also duschen wir morgen ohne Wand. Egal. Hauptsache endlich wieder in der eigenen Wohnung duschen. Nach einer Woche mit Fremdduschen bei Oma (ich), bei Papa (Teenie-Ding), im Schwimmbad (ich) sowie Katzenwäsche am Spülbecken (Teenie-Ding und ich) wird man so demütig und bescheiden. Prachtexemplar Nr. 2 nutzte die Sanierung, um genüsslich seine Schmuddelphase auszuleben. Ich habe ihn gelassen, aber ab morgen ist das vorbei. Dann kommt Werwölfchen und das Kind entkommt der regelmäßigen Körperpflege nicht mehr.

Welch ein Luxus: Im Stehen duschen, ohne ständig den Duschkopf festzuhalten oder den Schlauch über die Schulter zu legen. Haare waschen, ohne über dem Wannenrand zu hängen. Ein Traum.

Und trotzdem muss ich ein kleines bißchen weinen, wenn ich an das viele Geld im Verhältnis zu meinem kleinen Gehalt denke...

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Mittwoch, 16. Januar 2013
ABC
die Hilde liebt den Schnee...

Wir haben Schnee!!!!
Gestern Nachmittag habe ich im Büro gesessen und mich jedes Mal gefreut, wenn ich einen Blick nach draußen geworfen und die ununterbrochen herunterschwebenden Flöckchen gesehen habe.

Schnee macht die Welt im Winter heller und das Leben da draußen ein bißchen langsamer. Schnee weckt das Kind in mir und lässt mich laut lachen, wenn sich mein Hund grunzend und schnaufend den Hügel hinter unserem Haus herunterwälzt.

Schnee ist pures Winterglück und hier so selten, dass er auch ein Luxus ist.

Hach, wie schön. Gleich gehen wir noch einmal raus. Dick eingepackt und dadurch ein bißchen unbeweglich. Aber innen drin - da bewegt sich ganz viel und das macht die Frau über 40 glücklich.

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