Freitag, 18. Juli 2014
Befreiungsalphabet
A wie Applaus
klatsche ich unserer Hausverwaltung für die Kündigung unserer boshaften Mobbing-Nachbarn

B wie Befreiungsschlag
Heute in zwei Wochen ist Tag 1 nach Auszug

C wie Chance
Die Chance auf eine hübsche große Wohnung mit umgänglichen, tier- und kinderfreundlichen Nachbarinnen bekommt hoffentlich jemand, der auch so ist

D wie Durchhalten
Wir befinden uns im Endspurt und jetzt merke ich erst wirklich, wie extrem mich das Verhalten dieser Gruselmenschen belastet hat

E wie Empathie
Geht den Mobbing-Nachbarn komplett ab

F wie Frieden
Bald!

G wie Gemeinschaft
Meine anderen beiden Nachbarinnen und ich können es uns bald schön machen!

H wie Hip Hip Hurra!!!!
Wenn die letzte Möbelfuhre raus ist und wir den Umzugswagen von hinten sehen, werden wir auf der Straße tanzen

I wie Intoleranz
brauchen wir nicht, zieht mit dem Bösen mit

J wie Jippieeehhhh
siehe H

K wie Katze
Bald trauen sich hoffentlich auch unsere Katzen wieder nach Hause

L wie Leben
und leben lassen
Das ist hier bald möglich.

M wie Mietminderung
Ab August zahle ich wieder meine volle Miete und das sooooo gerne!

N wie Nachbarinnen
Wir sind dann hier bis zum Einzug der neuen Nachbarn das 3 Mäderl-Haus

O wie Optimismus
Ist mir in den letzten Monaten bezogen auf das Böse in unserem Haus manchmal fast verloren gegangen

P wie Parkbank
Stellen wir uns hier in zwei Wochen auf, damit wir gemütlich draußen zusammen sitzen können

S wie Schaukel
Können die Nachbarn mit kleinen Kindern auch endlich draußen aufhängen

T wie Traum
Wird für uns und alle, die hier schon vor uns gelitten haben, wahr

U wie Unglaublich
was diese beiden Monster sich schon alles erlaubt haben

V wie Verfolgungswahn
Hört bald auf, weil das Böse dann woanders sein Unwesen treibt

W wie Warum?
Werden wir nie erfahren (wollen)

X wie XXX
Unsere älteste Nachbarin hat heute gesagt, dass sie drei Kreuze schlägt, wenn das Böse ausgezogen ist

Y wie Yeah
siehe H und J

Z wie Zieht von dannen
und kommt nie wieder zurück

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Mittwoch, 5. März 2014
1. Arbeitstag à la Camp Hilde
Mein wirklich erster Arbeitstag - also gestern - hat dann damit begonnen, dass ich zu spät kam. Und zwar darum:
Ich hatte es geschafft, pünktlich aus dem Bett zu kommen, die Hunde zu versorgen, die Kinder zu wecken, meinen Kaffee zu trinken und gerade als ich mich Richtung Bad zum Aufhübschen begeben wollte, springt mein Wölfchen auf und hinkt kreischend vor Schmerz durch die Wohnung.

Ich hinterher, um zu sehen, was er hat. Und was hatte er? Eine seiner Zehen hatte sich in dem Rinderohr, das er gekaut hatte, verklemmt. Und zwar so fest, dass sich das Blut staute, wodurch der Zeh immer dicker wurde und immer fester saß.

Weil das Ganze so weh getan hat, mussten wir mehrfach neu ansetzen, um dieses Ding endlich von der Pfote zu bekommen: Hund kreischt vor Schmerz und hinkt von dannen, wodurch das Ohr wieder zurückrutscht, Mutti hinterher, Hund einfangen, fixieren und wieder lospopeln, um das bissige Ohr abzukriegen.

Nach ca. 20 Minuten hatten wir es endlich geschafft und es war höchste Zeit zu fahren. Ohne Duschen, Haarewaschen, ohne sorgsam ausgesuchte Klamotten am Leib. Zähneputzen, eincremen, Deo und ein halbwegs frisches Oberteil zur einigermaßen frischen Hose mussten reichen.

Zum Glück waren dank Karneval kaum Kollegen da und die Chefs auch nicht.

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Sonntag, 2. März 2014
Liebe auf den zweiten Blick
Mein IW Alfonso wächst und gedeiht. Als ich ihn adoptiert habe, war er mit seinen 13 Wochen schon fast so hoch wie Bing. Mittlerweile ist er sechs Monate alt und hatte vor einer Woche eine Schulterhöhe von 77 cm. Vor einer Woche - das muss ich so schreiben, weil ich glaube, dass er über Nacht - also von gestern auf heute - um mindestens 10 cm gewachsen ist. So kommt es mir mal zumindest vor.

Mir war klar, dass ich meinen kleinen Modus hergeben muss, wenn ich mir so ein Riesenvieh kaufe. Darum hatte ich mich für einen Toyota Corolla Verso entschieden. Gegen den Modus ein Schiff. Sooo komfortabel und mit Automatik. Ich liebe es, Automatik-Autos zu fahren. Ich war geblendet von dem Platzangebot und dann ... 6 Monate später stößt der Alfonso mit dem Kopf und auch bald den Schultern an der Decke an.

Mittlerweile frag ich mich, wo ich meinen Verstand hatte, als ich dieses Auto gekauft habe. Aber gut. Hilde ist ja manchmal doch sehr entscheidungsfreudig und vor einer Woche habe ich den Corolla gegen einen Peugeot Partner Tepee eingetauscht. Was war das eine Umstellung. Erstens wieder Schaltgetriebe und zweitens kann diese Kiste natürlich nicht mit dem Komfort eines Corollas mit allem Schnickschnack, den man sich nur denken kann, mithalten. Nicht dass ich auf Schnickschnack bei Autos Wert lege, aber verwöhnt war ich nach den zwei Monaten trotzdem.

Kein bißchen gefreut habe ich mich über den Peugeot. Aber dann. Nach ein paar Fahrten, habe ich mich wenigstens ein kleines bißchen gefreut. Irgenwie ist er doch ganz nett. Zwar nicht so bequem und auch ein bißchen klapprig, nicht so cruisig und nicht so leise - aber der Fozzy passt rein, ich habe einen guten Rundumblick und beim Tanken ist die Uhr ungewohnt langsam gelaufen, weil es ein Diesel ist.

Und jetzt. Jetzt erwische ich mich doch immer mal wieder bei einem verliebten Blick aus dem Fenster auf den Quader auf Rädern, der vor unserem Haus steht.

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Sonntag, 9. Februar 2014
update
Mit Schrecken habe ich festgestellt, dass ich in diesem Jahr noch nichts geschrieben habe. Zum Einstieg, ein kurzes Update:
- die Kinder: wachsen und pubertieren
- Alfonso: wächst und kommt ins Flegelalter
- Bing: kann Alfonso unter dem Bauch durchlaufen
- Madame Lilli: alte Diva
- die schwarze Zora: alte Unabhängigkeitskämpferin
- die Liebe zum Mann: wächst
- die Hilde: frisst sich vor Glück rund und mopsig

Seit Januar sitze ich in einer Weiterbildungsmaßnahme zum Thema Rechnungswesen. Und seitdem ist ein Knoten geplatzt. Ich habe einen 450 €-Job ergattert und seit Donnerstag eine Zusage für einen Teilzeitjob ab März. Puh, gerade mal so noch Hartz IV entronnen. Davon hätten wir dann nämlich leben müssen.

Und nun noch was ganz anderes, worüber ich mich gestern gefreut habe:
Der Mann und ich haben beim Morgenkaffee im Bett diskutiert, ob die Bezeichnung "Schickse" positiv oder negativ belegt ist.
Bei meinen Recherchen bin ich auf etwas gestoßen, was ich wirklich sympathisch finde: Im Jüdischen gibt es eine Bezeichnung für das männliche Gegenstück: Schegez.

Gibt es analog etwas im christlichen Glauben? Ich konnte nichts finden. Kann mich jemand fachkundiges aufklären?

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Freitag, 6. Dezember 2013
Nikoru und Känguschwein
Pünktlich zu Nikolaus melde ich mich mal wieder zurück. Ich hatte ein paar Tage üble Frustschübe, weil ich trotz hartnäckiger Suche und ausdauerndem Bewerbungsmarathon immer noch keinen Job habe.

Passend dazu war ich - ganz nach meiner Natur - furchtbar unvernünftig und habe mich von einem neuen Bewerber für Camp Hilde erobern lassen. Mein Bauch, mein Herz und der Mann haben ja gesagt, also wird er am Montag hier einziehen:



Nun kommt die Frage für das Super-Duper-Nikolausi-Gewinnspiel:

Ist das abgebildete Tier ein:
a) Wildschwein
b) Känguru
c) Hund, der noch nicht weiß, dass er ein Hund und kein Wildschwein und / oder Känguru ist

Der Gewinner hat einfach: gewonnen
Wer nun noch errät, um welche Wildschwein-/Känguru-/Hunderasse es sich handelt hat: doppelt gewonnen

Ach so: Das Tier ist männlichen Geschlechts und wurde von der Züchterin auf den Namen Alfonso getauft und ich glaube, es gibt keinen passenderen für ihn.

Es bleibt also abenteuerlich und ganz bald habe ich sicher auch die best Teilzeitstelle ever, die sich super mit meiner Hundetrainertätigkeit vereinbaren lässt. Ganz bestimmt. Total ganz ganz bestimmt. Ich bin mir da sooo sicher. Das kann gar nicht schiefgehen.

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Sonntag, 24. November 2013
Festtagsmenü
Seit ich Kinder habe, vollbringe ich an Weihnachten logistische Höchstleistungen.

Die Tatsache, dass die beiden Halbbrüder sind, macht es noch komplizierter. Dazu kommen die Familien der jeweils "neuen" Frauen von den Vätern. Ich habe auch endlich wieder einen Mann, der widerum ebenfalls eine große Familie hat.

Das Kinder-Hin-und-Hergeschiebe kommt also mal wieder einer Doktorarbeit ziemlich nahe. Alle schreien Hier. Jeder will beachtet werden. Heute sind wir dem endgültigen Fahrplan für Weihnachten schon ziemlich nahe gekommen.

Heiligabend: Die Jungs und ich, evtl. begleitet durch Camp Männerhort, fahren zum Geburtstagsfrühstück zu Oma Huhn. Abends verteilt sich Camp Hilde auf drei Familien. Teenie-Ding geht zu Papa, Prachtexmplar Nr. 2 zu seiner Oma, Hilde zum Camp Männerhort.
1. Weihnachtsfeiertag: Hilde ist in Camp Männerhort. Teenie-Ding fährt mit Papa zu seiner Oma, Prachtexemplar Nr. 2 wird von seinem Papa bei Oma abgeholt und bleibt über Nacht dort.
2. Weihnachtsfeiertag: Prachtexemplar Nr. 2 kommt heim und fährt mit mir und Camp Männerhort zu dessen Familie. Teenie-Ding hält sich einfach aus allem raus und hängt irgendwo gemütlich ab.

Abgesehen davon, dass einer der Väter noch nichts davon weiß, wie er von seinem Kind im Alleingang eingeplant wurde, könnte das so klappen.

Im nächsten Jahr klinke ich mich aus, fahre allein in Urlaub und lasse dem Wahnsinn seinen Lauf.

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Freitag, 8. November 2013
Vorsicht - freilaufendes Huhn
Als Teenie-Ding noch im Kleinkind-Alter war, hatte meine Mutter einen Nachbarn mit Hühnern.
Die fand mein Kind total spannend ("Ooooh, die Hühner"). Eine Begegnung war besonders toll, weil eins der Hühner ganz nah an den Zaun kam und ihn neugierig beäugt hat ("Oh, der Hühn").

Seitdem wird meine Mutter zwecks Unterscheidung von den anderen Omas als Oma Huhn bezeichnet, auch wenn sie schon lange nicht mehr dort wohnt. Sogar Prachtexemplar Nr. 2 nennt sie so, obwohl ich damals noch nicht einmal an ein zweites Kind gedacht habe.

Letztes Wochenende haben der Mann und ich uns ein kinder- und hundfreies Wochenende in Bremerhaven gegönnt. Schön war's und anstrengend und ich will sowas noch ganz oft haben.

Oma Huhn war so nett und hat sich in der Zeit um meine Jungs gekümmert und meine Wohnung bewacht. Und als ich nach Hause kam, hat alles geglänzt, so dass ich die nächsten Wochen nicht putzen muss und es war alles gebügelt. Alles. Auch Wäsche, die ich niemals bügeln würde (bzw. wenn schon, dann von links und mit schwacher Temperatur) ....

Ich stelle mir hierbei meine hektische Mutter mit dem putzwütigen Tunnelblick auf ihre schlampige Tochter ("Du bist wie deine Oma ...") und ihren schlampigen Haushalt vor. Bügelwäsche und zwar bergeweise - Verstand aus - Bügeleisen an - druff.

So. Nun habe ich zwar gebügelte Socken und BH und meine Kinder haben Bügelfalten in ihren Shorts. Dafür habe ich aber auch nicht mehr wasserdichte, schmutzabweisende Funktionsklamotten, die ich für die stundenlangen Draussen-Beschäftigungen mit den Hunden benötige.

Das nächste Mal werde ich alles, was ihrem Perfekter-Haushalt-Wahn entgehen soll, vorher gut wegschließen.

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Mittwoch, 25. September 2013
Ikea-Tetris
Mutti Hilde stattet das frisch bezogene Camp derzeit mit allerlei Gebrauchtmöbeln aus.

Gestern habe ich in meinem kleinen Renault Modus einen runden Esstisch mit Einlegeplatte und mittigem, dickem Pömpelfuß sowie sechs nicht auseinandergebauten Stühlen transportiert und zwar ohne die Rückbank umzuklappen. Ha!

Der Mann hatte vorher noch gefragt, ob er mit seinem Auto hinterherfahren soll, damit wir alles verteilen können. Wie meistens war ich guter Dinge und abenteuerlustig. Wird schon alles gut gehen, also los und zwar nur mit meinem Auto.

Genauso war's dann auch. Der Mann und ich haben gemeinsam mit dem Verkäufer alle Teile mit viel Geduld, Hin- und Hergeschiebe und Gedrücke in mein Raumwunder gepresst.

Einen kurzen Moment kam noch der Gedanke auf, dass wir das Zeug nie wieder rauskriegen, aber auch das haben wir zu Hause geschafft.

Und jetzt sitze ich schon an meinem wunderschönen runden Tisch, schreibe kleine Aufsätze und freue mich über diesen super Schnäppchenjagderfolg.

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Sonntag, 8. September 2013
Schockerschock
Diese Woche habe ich mich bei dem Gedanken ertappt, dass ich echt gerne mal wieder bügeln würde. B Ü G E L N ! I C H !!!

Das kommt daher, dass wir immer noch in Kartons hausen, noch nicht alle Lampen hängen, ich immer noch keine Lösung für den Duschvorhang gefunden habe, mein Kleiderschrank noch fehlt, kein einziges Bild an der Wand hängt, usw usw

Zehn Jahre an einem Platz wohnen und dann umziehen bringt mich im Moment an meine ganz persönliche Grenze, was Chaos betrifft. Die liegt echt hoch, aber nun wurde ich doch von der Sehnsucht nach langweiligen, lästigen Alltagsarbeiten heimgesucht.

Also, ran an die Bohrmaschine und fertig werden, damit die Lust zum Bügeln schnellstens verfliegt...

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Donnerstag, 15. August 2013
Spiegelfrei
Heute Morgen ist mir aufgefallen, dass ich mich seit mindestens einer Woche nicht mehr gesehen habe.

So lange leben wir nämlich schon in einer umzugsbedingten Schwebe. Ein Teil der Möbel ist schon hier, der Rest noch dort. Keller und Speicher sind immer noch nicht entrümpelt und Kinkerlitzchen wie Spiegel, Vorhänge, Bilder haben den Umzug in unser neues Camp auch noch nicht geschafft.

Aber bald. Bald sehe ich wieder, ob mir noch Zahnpastareste im Gesicht kleben, wenn ich mich morgens aus dem Haus begebe. Super Aussichten.

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