Sonntag, 27. Juli 2014
Let Love Grow
Seit einigen Tagen passieren hier Dinge. Seit einigen Tagen ist das Böse raus aus dem Haus.

Am Freitag wurden sie zuletzt gesehen, wie sie in deren Wohnung ihr Unwesen trieben und noch den letzten Müll aus den Fenstern und vom Balkon in den Garten warfen. Danach waren sie weg.

Gestern lief eine ältere Dame, die ich noch nie wahrgenommen habe, unsere Straße entlang, blieb vor unserem Haus stehen und hat ganz offensichtlich nachgeschaut, ob das Wunder tatsächlich geschehen ist.

Auch gestern war ich auf dem Weg zu meinem Auto und auf der gegenüberliegenden Straßenseite saßen Nachbarn vor der Tür in der Sonne und es wurde laut gelacht. Eine Premiere.

Und nochmal gestern haben wir Tische und Stühle und Picknickdecken hinter's Haus geschleppt und gegrillt. Alle haben etwas mitgebracht. Alle Altersklassen waren vertreten. Die Kinder durften laut rumtoben und keinen hat's gestört. Die Hunde liefen frei auf der Wiese herum und keinen hat's gestört. Wir haben gegessen, getrunken, geredet, gelacht und einen gemütlichen Abend gehabt.
UND KEINEN HAT'S GESTÖRT!

Was für ein Leben.

Und damit die Liebe Einzug in unser Haus halten kann, hab ich meine Herzsammlung, die die fabelhafte Angelika und andere Freundinnen mir geschenkt haben, vor der Wohnungstür aufgebaut. Als Einladung an alles Gute, das da draußen existiert und nie den Eingang passieren konnte.

Das Böse ist weg und nun wird es gemütlich. Endlich nach einem Jahr fange ich an, mich einzurichten und wohl zu fühlen.

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Dienstag, 22. Juli 2014
Wanderwoman
Seit 1. Juli gehe ich nur noch 28 Stunden pro Woche als Tippse arbeiten. Bis dahin habe ich für einige Monate versucht, meine Arbeitskraft auf zwei Firmen in zwei verschiedenen Orten, beide jeweils ca. 20 km in unterschiedlichen Richtungen von meinem Wohnort entfernt, zu verteilen.

Und so gerne ich auch beide Arbeiten mache, ich musste meine geliebte Immobilienverwaltertätigkeit, also den Minijob, aufgeben.

Meine Finanzen werden dadurch zwar nachhaltig geschädigt, dafür bleibe ich aber gesund. Nachdem ich vor Jahren aus Erschöpfung zusammengeklappt bin, musste ich 4 Monate lang in einer Klinik lernen, wo meine Grenzen sind und ich glaube, der Lernerfolg hat sich jetzt gezeigt.

Unabhängig davon wollte ich natürlich auch mehr Mama sein. Ich habe meine Jungs vermisst und hatte den Gedanken, dass wir dann mehr zusammen tun können.

Nicht bedacht habe ich, dass die beiden mittlerweile 16 und fast 12 Jahre alt sind und ihre Freizeit weitestgehend ohne Mutti gestalten.

Ich darf nur noch mitmachen, wenn meine Fahrdienste gebraucht werden, also fast täglich mehrmals. Ich habe nun zwar mehr Zeit und Gesundheit, dafür weniger Geld, höhere Spritkosten und bin mehr als je zuvor in Sachen Kindertransport unterwegs. Strecken, die die beiden bisher locker ohne meine Hilfe bewältigt haben, werden plötzlich zu unüberwindbaren Hürden. Busfahrpläne lesen geht auch nicht mehr. Die meinen Kindern - oft gezwungenermaßen - anerzogene Selbständigkeit löst sich gerade in Luft auf und wird ersetzt durch schwerfällige Bequemlichkeit.

Nicht mit mir!

Ich werde die Regeln in unserem Camp dahingehend ändern, dass Fahrdienste nur noch geleistet werden, wenn - ohne meine Aufforderung (das ist dann der Luxus daran) - gut erkennbare Gegenleistungen, wie Spülmaschine ein- und ausräumen, saugen, wischen, Müll rausbringen erbracht werden.

Bis diese Regelung sich in den Köpfen der Pubertätsbomben festgesetzt hat, bleiben wir einfach zuversichtlich und singen mit Vicky:


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Freitag, 18. Juli 2014
Befreiungsalphabet
A wie Applaus
klatsche ich unserer Hausverwaltung für die Kündigung unserer boshaften Mobbing-Nachbarn

B wie Befreiungsschlag
Heute in zwei Wochen ist Tag 1 nach Auszug

C wie Chance
Die Chance auf eine hübsche große Wohnung mit umgänglichen, tier- und kinderfreundlichen Nachbarinnen bekommt hoffentlich jemand, der auch so ist

D wie Durchhalten
Wir befinden uns im Endspurt und jetzt merke ich erst wirklich, wie extrem mich das Verhalten dieser Gruselmenschen belastet hat

E wie Empathie
Geht den Mobbing-Nachbarn komplett ab

F wie Frieden
Bald!

G wie Gemeinschaft
Meine anderen beiden Nachbarinnen und ich können es uns bald schön machen!

H wie Hip Hip Hurra!!!!
Wenn die letzte Möbelfuhre raus ist und wir den Umzugswagen von hinten sehen, werden wir auf der Straße tanzen

I wie Intoleranz
brauchen wir nicht, zieht mit dem Bösen mit

J wie Jippieeehhhh
siehe H

K wie Katze
Bald trauen sich hoffentlich auch unsere Katzen wieder nach Hause

L wie Leben
und leben lassen
Das ist hier bald möglich.

M wie Mietminderung
Ab August zahle ich wieder meine volle Miete und das sooooo gerne!

N wie Nachbarinnen
Wir sind dann hier bis zum Einzug der neuen Nachbarn das 3 Mäderl-Haus

O wie Optimismus
Ist mir in den letzten Monaten bezogen auf das Böse in unserem Haus manchmal fast verloren gegangen

P wie Parkbank
Stellen wir uns hier in zwei Wochen auf, damit wir gemütlich draußen zusammen sitzen können

S wie Schaukel
Können die Nachbarn mit kleinen Kindern auch endlich draußen aufhängen

T wie Traum
Wird für uns und alle, die hier schon vor uns gelitten haben, wahr

U wie Unglaublich
was diese beiden Monster sich schon alles erlaubt haben

V wie Verfolgungswahn
Hört bald auf, weil das Böse dann woanders sein Unwesen treibt

W wie Warum?
Werden wir nie erfahren (wollen)

X wie XXX
Unsere älteste Nachbarin hat heute gesagt, dass sie drei Kreuze schlägt, wenn das Böse ausgezogen ist

Y wie Yeah
siehe H und J

Z wie Zieht von dannen
und kommt nie wieder zurück

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