Sonntag, 15. Mai 2016
Die Eine da
Ich hab das echt geglaubt, dass die serbische Dame ein Kleid aus Lakritz anhatte. Aber nur kurz!
Ich hab recherchiert und es war - oh Wunder - kein Lakritz sondern Leder.

Trotzdem - manchmal kann ich das selbst kaum fassen, wie leicht man mich veräppeln kann.

Schon eigenartig. Ich interessiere mich kein bißchen für den Eurovision Song Contest und trotzdem hänge ich fast jedes Jahr vor der Glotze, wenn das kommt.

Dieses Jahr habe ich sogar eine Meinung zu dem Auftritt der kleinen Deutschen. Und die geht so: Das Mädchen hat das gut gemacht, fein gesungen, sah sympathisch aus und hätte eine höhere Platzierung verdient.

Aber wie mein Mann kurz und bündig kommentiert: Einer muss der Letzte sein.

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Montag, 25. April 2016
Sie werden immer größer, Teil 2
Teenie-Ding muss umgetauft werden.

Der Name passt nicht mehr. Mittlerweile ist er ein 18-jähriger mit dicken Muckis, hat vor kurzem den Führerschein gemacht und fährt fröhlich grinsend mit seinem 21 Jahre alten, rostigen Polo in der Gegend rum.

Ich habe beschlossen, künftig über ihn als Mr T. zu berichten. Das passt besser.

Und zum Thema "Die Jugend von Heute macht Führerschein" muss ich jetzt auch noch was loswerden.

Es ist ja faszinierend, was die heute alles lernen bzw. nicht lernen.

Die Theorie wird zwar auch noch analog, also in der Fahrschule gemacht, aber geübt wird nicht mehr auf Bögen zum Ankreuzen sondern per App. Ich hab das natürlich auch ausprobiert und sofort den Fehlerquotenschnitt von Mr T. versaut, weil ich nicht bestanden habe.
Aber egal, ich hab ja den Führerschein seit 37 Jahren.

Auch sehr schön: Die lernen nicht mehr, wie Anfahren am Berg geht oder dass das Anfahren ein Zusammenspiel aus Kupplung kommen lassen und Gas geben ist oder dass man das Licht je nach Helligkeit selbst anmachen muss. Das Fahrschulauto ist nämlich ein High-Tech-Ding, mit Anfahrautomatik, Lichtsensor und lauter anderem Schnickschnack. Was für ein Scheiß! Welches Kind hat den als Fahranfänger schon so ein schickes Auto?

Es ist natürlich klar, dass die Fahrschulen nicht mit Uralt-Polos rumgurken können, aber vielleicht sollte eine Extra-Fahrstunde eingeführt werden: "Bedienen eines PKW aus dem letzten Jahrhundert". Als Pflichtstunde, so wie Überland oder Autobahn. Ich finde die Idee ziemlich gut.

Also habe ich mit ihm vor ein paar Tagen Anfahren am Berg mit Handbremse geübt. So wie das früher war als wir noch das Autofahren heimlich auf Feldwegen und im Wald von Papi beigebracht bekommen haben, damit wir nicht so viele teure Fahrstunden nehmen müssen. Außerdem haben wir per Whats-App geklärt, wie das Radio (mit Kassettenrekorder!) ausgeht, dass man auch beim Einparken Gas geben muss und dass man bremsen muss, wenn das Auto dann zu schnell wird.

Ich glaube, wenn Mr T. sich irgendwann ein moderneres Auto kauft und der Polo dann noch lebt, motten wir den für Prachtexemplar Nr. 2 ein. Dann lernt der nämlich wenigstens, wie man Auto fährt, nachdem er den Führerschein gemacht hat.

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Sie werden immer größer, Teil 1
Mutti Hilde (MH): Mensch, bist du groß geworden. Du bist ja so groß wie ich - und wiegst bestimmt nur die Hälfte.

Prachtexemplar Nr. 2 (P2): Kann gut sein.

MH: Wer fährt dich gleich nochmal zum Basketballtraining?

P2: Meine liebe Mutter, die eine ganz tolle Figur hat.

Das nenne ich mal gelungene Erziehung.

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Montag, 8. Februar 2016
Eier
Das Leben mit 8 Außeneierträgern in einem Haushalt ist für zwei Inneneierträgerinnen - wie soll ich es nennen? - speziell.

Ob zwei oder vier Beine, mit mehr oder weniger Fell, ob Mensch, Hund, Katze - das Beobachten der artübergreifenden Eigenartigkeiten sollte als eigene Wissenschaft begründet werden. Allein die raumergreifende Anwesenheit, die Beanspruchung von festen Plätzen, das Rumstinken, -schnaufen, -grunzen, -schnarchen, -kratzen, das lautstarke Kommentieren sämtlicher Körperfunktionen und nicht zuletzt das sich bei alldem super Wohlfühlen in einer Selbstverständlichkeit, von der wir Frauen uns echt noch eine Scheibe abschneiden können.

Jetzt hat mich mein Mann gerade dabei ertappt, dass ich mit einem zufriedenen Grinsen am Schreiben bin und verbrüdert sich sofort mit unserem Zausel: "Hör mal zu, was die tippt ....". Das Verbrüdern hatte ich noch nicht erwähnt!

Manchmal, wenn Madame Lilli und ich uns mal wieder einig sind, dass wir Mädels zusammenhalten müssen, stelle ich mir vor, wie das im umgekehrten Fall aussehen würde. Acht mal alles kuschelig haben wollen (wir würden ersticken in Kissen, Decken, Strickjacken), acht mal Gluckenverhalten, acht mal halbwegs zivilisiertem Benehmen durchsetzen wollen. Das ganze dann noch garniert mit acht verschiedenen Zyklen und den dazugehörigen Stimmungsschwankungen, von denen auch Katzen und Hündinnen heimgesucht werden. Vielleicht war das gar keine so dumme Idee von der Natur, dass sich bei in Gruppen zusammenlebenden weiblichen Wesen, die Zyklen anpassen. Was für ein Wahnsinn, wenn die individuell bleiben würden. Die erste Atombombe wäre viel früher erfunden worden und ich würde jetzt hier nicht sitzen und mir Gedanken über unsere Eierbären machen.

Auch ein schönes Beispiel: Männer-TV. Ich weiß Bescheid über Goldrausch in Alaska, das Überleben in der Wildnis mit Nix, die Gründe für Flugzeugabstürze, .....
Am schönsten sind dann die Momente, in denen mein Mann das im Fernsehen Gelernte in den Alltag transferiert, wie erst vor Kurzem: Beim Einkaufen hatten wir mal wieder ein eher antikes Modell von Einkaufswagen erwischt, das auf der Rolltreppe anfing zu wackeln. Und was hat der Mann gelernt, wenn etwas wackelt? Genau: der (Flugzeug)Absturz steht kurz bevor. Sofort hat er seinen wahnsinnigen Blick aufgesetzt, sich am Griff festgekrampft und lauthals einen Strömungsabriss diagnostiziert. Und wer war schuld, als sich alle nach uns umgedreht haben, weil ich mich am beömmeln war und Mayday Mayday gerufen habe? Genau, natürlich die Frau, die mal wieder keine Selbstbeherrschung hat. Dabei habe ich ihm nur beipflichten und die nächsten Schritte einleiten wollen. Ich warte auf den Tag, an dem uns kein Supermarkt mehr reinlässt, weil wir andere Kunden verunsichern.

Also, wenn ich es mir noch einmal aussuchen dürfte: Ich bleib bei unserer Mischung. Ist schon lustig so und wir Mädels werden ja auch verwöhnt. Vor allem ich von unserem Silberrücken. Und Prachtexemplar war gestern schon wieder dankbar dafür, dass ich mit ihm geschimpft hab, nachdem ich zwei Tage wegen Magen-Darm-Beschwerden ausgefallen war und hier zwischendurch nur als Geist durchs Haus geschlurft bin, ohne meine Umwelt wahrzunehmen. Wo sonst mache ich männliche Wesen glücklich, wenn ich sie zusammenstauche, weil sie in steinzeitliche Manieren zurückfallen, sobald kein weibliches Wesen in der Nähe ist?

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