Montag, 15. Mai 2017
Kosekatz
Manchmal passieren Dinge, die so schrecklich sind, dass sie irgendwie nie aufhören zu passieren. Der überfahrene Pieti, der entführte und geklaute Pelle sind nur zwei Beispiele.

Manchmal passieren aber auch Dinge, die so schön sind und so einfach, dass man sich gar nicht vorstellen kann, wie es anders hätte sein sollen.
Die Arbeit im Tierheim hat mir einen neuen Familienzuwachs beschert. Einen ritzeroten Kater mit dem Namen Sam. Er sollte eigentlich nur zur Pflege bleiben, weil das Tierheim durch die Schwemme von Maikätzchen aus allen Nähten platzt. Seit zwei Wochen ist er hier und lief von Anfang an durchs Haus, unsere Familie und unsere Herzen als wäre er nie woanders gewesen.
Heute habe ich erfahren, dass er bei uns bleiben soll. Seine Vermittlungschancen in ein artgerechtes Leben sind zu gering, weil er krank ist.

Jetzt ist er also da. Ich nenne ihn immer noch Pieti oder Pelle, aber das stört ihn nicht. Hauptsache er wird beachtet.
Die Hunde haben ihn schon an seinem ersten Tag willkommen geheißen, die Jungs auch und der Mann hat keinen Widerstand gegen den neuen Mitbewohner erkennen lassen.
Nur Madame ist noch nicht so ganz einig mit ihm und uns, aber das wird. Sie hat sich noch an jeden neuen Mitbewohner gewöhnt.
Sie weiß schließlich, dass sie meine Königin und die Herrscherin über alle Vierbeiner ist. Und ein zusätzlicher Untertan kann ja nur gut sein.

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Sonntag, 14. Mai 2017
Muttermoos
Hui, so lange nichts geschrieben, obwohl fast jeder Tag in meinem Camp ein Aufsatzthema bietet.

Was ist seit dem letzten Mal passiert?
Die grundlegenden Dinge sind geblieben: Der Mann und ich sind glücklich verheiratet. Die Teenies fressen wie Scheunendrescher, wachsen und verwüsten die Bude. Die Tierchen verlieren Fell und im Moment jede Menge Zecken.

Wir haben zwischendurch immer mal kurzzeitig tierische Gäste. Im Moment beehrt uns Kater Sam mit seiner Anwesenheit. Im Tierheim ist Katzenwelpenschwemme. Der daraus entstehende Platzmangel wird durch Umverteilung der anderen Katzis auf Pflegefamilien etwas gemildert. Für mich was Neues, mal eine Pflegekatze da zu haben. Sonst sind es Hunde.

Die Teenies: Können mittlerweile alle auf mich runterschauen. Mein Prachtexemplar Nr. 2 ist fast so groß wie sein großer Bruder, Mr. T., nur halb so breit. Er trainiert mehr Basketball als Schule, nur gibt er mir kaum Argumente, daran was zu ändern. Der kleine Saubär ist genauso clever, wie sein Bruder.
Mein Bonuskind (der Sohn von meinem Mann) hat sich auch gut gemacht. Er hat durch die Zeit bei seiner Mutter einige ziemlich heftige Baustellen, an denen noch gearbeitet werden muss. Er hat zwei Wochen Praktikum in einem Fahrradladen hinter sich und anscheinend war das ein Erfolg. Jedenfalls freut er sich kein bisschen darauf, dass morgen wieder die Schule losgeht und er nur noch einmal pro Woche im Laden arbeiten darf.
Mr. T schreibt in der nächsten Woche seine letzte Abi-Klausur. Er hat vor den Abi-Klausuren schon mehr Punkte zusammen als ich damals nach den Klausuren.
Ansonsten ist er etwas überfordert mit der Tatsache, dass Schule bald vorbei ist und er sich nach einer anderen Beschäftigung umsehen muss. Er hat sich für den Bundesfreiwilligendienst beworben und wir hoffen, dass er dort einen Platz bekommt, damit er noch etwas Zeit zum Überlegen hat, was er denn nun mit seinem Abi anfangen will.

Der Mann: Ist mein Superheld, der schönste, tollste, ganz speziell für mich passendste Mensch überhaupt. Er hält das Camp zusammen und am Laufen. Er ist alles für mich. Die beste Begegnung meines Lebens und mein Hauptgewinn. Hach.

Und die Hilde? Die Haare werden silbriger, der Kopf ist immer noch voller Ideen, die gar nicht schnell genug raus können. Ich herrsche in meinem Camp und halte die Männer im Zaum. So, wie sich das für ein giftbotziges Weib mit einer zweiten Persönlichkeit als Werwölfchen gehört.
Ich liebe es, älter zu werden und ich glaube, das macht es so gut. Also befinde ich mich in einer Art Engelskreis. Einiges geht zwar nicht mehr so leicht, da Gelenkigkeit und Kraft etwas gelitten haben, dafür ist die Gelassenheit etwas gestiegen und das Bewusstsein für die Dankbarkeit.
Vor allem dankbar bin ich für die Tatsache, dass ich Mutterliebe erleben darf und die Entdeckung, dass das geht, auch ohne Wurzeln. Genau wie Moos. Das braucht auch keine zum Wachsen.

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Freitag, 26. August 2016
Jetzt mal die Schlaubis ran!
Morgens im Bett diskutieren der Mann und ich beim Kaffee gerne weltbewegende Themen. Dieses Mal ging es um Muskeln.

Insbesondere die Frage, ob eigentlich alle Muskeln des Körpers einen Krampf kriegen können. Wenn ich das aus meiner Bio-Leistungskurs-Zeit richtig in Erinnerung habe, besteht die Speiseröhre aus Längs- und Ringmuskeln, die durch die abwechselnde Kontraktion das Essen in den Magen befördern. Wenn jetzt eine der beiden oder beide Muskelsorten der Speiseröhre gleichzeitig einen Krampf kriegen würden, dann wäre doch auch der Durchfluss der eingeatmeten Luft zur Lunge unterbrochen und je nachdem, wie lange der Krampf dauert, erstickt man.
So meine Überlegung. Könnte ja vielleicht sein.

Jedenfalls haben der Mann und ich uns dann überlegt, dass es vielleicht auch Muskeln gibt, die nicht krampfen können bzw. irgendwelche Schutzfunktionen im Körper eingebaut sind, die bewirken, dass wenigstens die lebensnotwendigsten Funktionen aufrecht erhalten bleiben. Oder vielleicht fangen die Muskeln unterhalb der Abzweigung richtung Lunge an und darüber muss es durch den Schwung beim Runterschlucken von alleine rutschen?

Und jetzt meine Frage an alle meine schlauen Leserlein. Weiß irgendwer, wie das so ist mit den Muskeln und den lebensnotwendigsten Schutzvorrichtungen bei Krampf?

Ich könnte zwar rercherchieren, aber irgendwie ist das viel schöner, wenn irgendein Schlaubi Schlumpf seinen Senf dazu gibt.

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Rüttelmutti
Definition:
Eine Frau, die so tut, als würde sie nicht durchschauen, dass ihr Mann den schön verwilderten Garten wenigstens stellenweise zu dem von ihm bevorzugten Steingarten umgestaltet. Sie macht gute Miene zum bösen Spiel, indem sie die 2,5 to Steinchen durch immer wieder drüberschlurfen in die gewünschte Verteilung zu rütteln. Währenddessen plant sie die Revolution der Natur und wiegt den Mann mit scheinbar motivierter Mitarbeit beim Anlgen des Steinchenbeets in Sicherheit.

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