Mit Zähnen und Klauen
Ich bin ein harmoniebedürftiges und weitgehend friedliches Menschenwesen.
Seit ich hier in dieser Straße wohne, fahre ich mehr und mehr die Stacheln aus und würde am liebsten alles, was sich mir in den Weg stellt - im übertragenen Sinne - killen, eliminieren, zerfetzen ...
Zwar haben wir mittlerweile eine sehr schöne Hausgemeinschaft, aber es wirken immer noch böse Geister, die im Umfeld wohnen.
Mittlerweile bin ich soweit, dass ich den nächsten, den ich erwische, anzeigen werde wegen übler Nachrede. Dieser Tatbestand ist hier nämlich schon mehrfach erfüllt worden. Allein, dass ich auf solche Gedanken komme, zeigt, dass meine Leidensfähigkeit am Ende ist.
Ich fahre jetzt meine Krallen aus und verhalte mich genau so assi, wie die boshaften Alten, die selbstgerechten Oberschlauen, die faulen Sozialschmarotzer, die sich hier gerne das Maul zerreißen und meinen Ruf mit ihren Geschichten schädigen.
Ich hinterlasse eine blutige Spur des Grauens und dann bin ich weg. Noch 53 Mal schlafen ...
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Grüße aus dem Seuchengebiet
Krankheitsbedingter Ausnahmezustand in Camp Hilde.
Das Sofaverbot für Hunde ist aufgehoben. Der Butz bewacht Mami.
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Also, ich finde ...
... es sollte eine Bedauerhotline für kranke Mamis geben.
Mich hat die Grippewelle erfasst und heute Nacht habe ich vor mich hingeglüht und nebenbei bemerkt, dass Metallbetten eine feine abkühlende Wirkung haben.
Meine Kinder sind zum Glück so selbständig, dass sie fast alles alleine machen - bis auf Aufräumen, Müll rausbringen, Waschmaschine und Spülmaschine ausräumen ... . Meine Hunde hängen zum Glück so sehr an mir, dass sie ewig einhalten und ziemlich lange hungrig sein können, bis sie sich bei mir bemerkbar machen. Sie merken schließlich auch, dass mit Mami was nicht stimmt.
Und trotzdem: Sobald ich mich in halbwegs aufrechter Position mit offenen Augen befinde, glauben alle, ich bin wieder fit.
Ich werde mir mal über die Bedauerhotline für Mamis konkretere Gedanken machen, wenn mein Hirn wieder auf halbwegs normalen Temperaturen läuft. Vielleicht kann ich damit ja einen neuen Berufsweg einschlagen.
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Familienbande
Dieses Wochenende sind wir zu Besuch in Camp Mustermann.
Hier ist es fast wie zu Hause. Haargummis zum Beispiel befinden sich nicht an den üblichen Orten, wie im Bad sondern in der Spielzeugkiste vom Kind.
Schön auch, dass Frau Mustermann und mir gleichzeitig aufgefallen ist, dass wir uns darüber kein bißchen wundern.
Und Herr Mustermann erträgt diese verdoppelte Eigenartigkeit mit echter Würde.
Naja, dafür darf er ja auch mal mit meinem dreckigen, nach Hund stinkenden Auto fahren.
veilchenpastille am 22. Februar 15
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November
Dieser Monat ist so schnell vorüber gegangen, dass ich gar nicht weiß, womit ich anfangen soll.
Damit nichts in Vergessenheitgerät, notiere ich kurz meine geplanten Themen für neue Aufsätze:
- women@work
- jemanden heiraten, den man noch nie gesehen hat
- radikale Entscheidungen
- Socken stricken
Ich glaube, da war noch mehr, was mir aber im Moment nicht einfällt.
Heute Nachmittag habe ich ein Date mit meiner herzallerliebsten C. und dabei haben wir bestimmt wieder super Diskussionsthemen, die mich inspirieren werden.
Jetzt fange ich aber mal an mit
women@work
Wir waren Anfang November nämlich im Hornbach-Baumarkt und haben einen Abend nur für Frauen mitgemacht, bei dem Themen wie Bohren & Dübeln, Tapezieren, Fliesen und Laminat legen und Werkzeuge allgemein behandelt wurden.
Diese Veranstaltung fand zum ersten Mal in Koblenz statt und man hat schon gemerkt, dass die - überwiegend männlichen - Mitarbeiter zuerst ein bißchen aufgeregt waren. Die weiblichen Mitarbeiter waren wesentlich gelassener angesichts der vielen voll motivierter Frauen in praktischen Klamotten, die voller Tatendrang darauf gespannt waren, Dinge zu lernen und auch auszuprobieren.
Jede Teilnehmerin konnte sich für zwei Themenbereiche anmelden und ich hatte das Glück, Plätze für Tapezieren und Fliesen legen zu ergattern.
Die herzallerliebste C. konnte auf den letzten Drücker noch nachrücken und durfte sich mit Dübeln & Bohren sowie einem Werkzeuglehrgang befassen.
War super und ist wirklich empfehlenswert. Beim Tapezieren hat uns eine Malermeisterin Tricks und Kniffe gezeigt, wie man z.B. Mustertapeten perfekt an die Wände bekommt. Es gab für mich so einige erhellende Momente und ich bin jetzt gerüstet, um unser neues Camp im nächsten Jahres kreativ zu verschönern. Auch interessant war für mich die Tatsache, dass so manche Werkzeuge, die ich bisher nie beachtet habe, doch ihre Daseinsberechtigung haben und sich die Investition lohnt.
In der Fliesenabteilung wurden wir von einer jungen Frau und ihrem Kollegen empfangen und hier hat man deutlich gemerkt, dass der Kollege wesentlich aufgeregter war. Ich bin mir nicht sicher, woran das lag. Vielleicht war es eine Kombination aus der geballten Weiblichkeit und der Angst, dass wir uns alle zu doof anstellen. War natürlich nicht so. Alle haben hemmungslos, begeistert zugepackt und massenhaft Fliesen an die vorbereitete Wand geklebt, geschnitten und runde Ausschnitte reingebohrt.
C. ist jetzt mein persönlicher Bohr- und Dübelprofi und in der Lage alle möglichen, elektrisch betriebenen Werkzeuge fachfrauisch zu bedienen. Unser Haus wird also sach- und fachgerecht mit Dübeln, Fliesen und Mustertapeten übersät.
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Fusion
Was für eine Woche.
Am Dienstag haben wir beim Notar den Kaufvertrag für unser Häuschen unterschrieben. Jetzt geht weiter auf dem Weg in das gemeinsame Zuhause von Camp Hilde und Camp Männerhort.
5 Kerle, zwei Hunde, zwei Miezen und Mutti Hilde werden spätestens ab Juni 2015 in einem feinen kleinen Bungalow mit 1000 m² Grundstück in hunde- und kinderfreundlicher Umgebung residieren.
Ohje. Ich bin gespannt und hab es gleichzeitig noch nicht wirklich kapiert.
Abenteuerlich wird es bestimmt und hoffentlich weitestgehend harmonisch. Chaotisch wird es bestimmt auch und hoffentlich meistens lustig.
Einen Namen für unser neues Camp gibt's noch nicht.
Wir sind gespannt und werden berichten.
veilchenpastille am 18. Oktober 14
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Jubelbotschaft
Morgen Kinder wihirds wahas geben
morgehen wer-den wir uns freun'
Welch ein Jubel
wehelch eihein Leben
wird ihin unserm' Her-zen sein
Einmal werden wir noch wach
Heissa, dann ist's unter Dach und Fach ...
veilchenpastille am 13. Oktober 14
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Beförderung
Jipieh!!!!!
In unserer ach so harmonischen Nachbarschaft - von der Hausverwaltung auch als Bermuda Dreieck bezeichnet - bin ich vom "miesen Stück, dem man den Führerschein wegen Unverschämtheit wegnehmen müsste. Und Sie haben studiert und dann ist Ihnen der Mann fliegen gegangen" (*1) aufgestiegen: "Sie sind eine ganz freche Frau" (*2).
Irgenwann bin ich vielleicht auch einfach nur eine uninteressante Nachbarin, die hier in Ruhe und Frieden vor sich hin leben darf. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
*1: Wir haben 5 PKW-Stellplätze vor dem Haus, die für alle Mieter und deren Besucher gedacht sind. Diese Plätze sind nicht fest zugeordnet und niemand hat einen für sich angemietet. Die Herrschaften, die hier schon 20 Jahre und mehr hier wohnen, beanspruchen jedoch trotzdem feste Plätze für sich. Selbst wenn sie nicht zu Hause sind, hat aus deren Sicht der Platz frei zu bleiben. Ich hab mir dann irgendwann überlegt, mich einfach auf den mittleren Stellplatz zu stellen, den offensichtlich niemand für sich beansprucht hat. Großer Fehler! Ich wurde beschimpft, mein Auto wurde von hinten blockiert, so dass ich nicht mehr weg konnte und die gut sichtbare Stellplatzmarkierung (dunkle Pflastersteine) hat angeblich "der Regen gemacht".
*2: *1 ist ein schönes Beispiel dafür, was hier oben abgeht, darum werde ich jetzt nicht beschreiben, was zu meinem neuesten Titel geführt hat. Ich habe dieser Dame einfach nur gesagt, dass sie mich doch gar nicht kenne, aber mich verurteile. Rumgedreht, mit den Hunden weitergegangen und die dulle Nuss blöken lassen.
Es lebe die harmonische Nachbarschaft!
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Don't panic
Camp Hilde meldet sich zurück aus dem gemeinsamen Urlaub mit Camp Männerhort.
Viele neue Erkenntnisse habe ich gewonnen, unter anderem, dass es manchmal doch ziemlich gut ist, wenn man in der Schule aufpasst oder alternativ sich beim Suchen und Buchen eines Ferienhauses Zeit lässt.
Und das kam so:
Kurz vor Beginn der Hauptsaison schwirrte der Wunsch nach Urlaub in meinem Kopf herum. Ich sah mich schon gemeinsam mit dem Mann gemütlich am Strand liegen. Auf einem Handtuch, bei Sonnenschein in Badesachen, umringt von glücklich buddelnden Kindern und fröhlichen Hunden, Blick auf's Meer, knutschen, kuscheln und entspannen. Hach so schön sah das aus.
Habe ich schonmal erwähnt, dass ich eine super Vorstellungskraft habe? Meistens ist das ziemlich hilfreich. Manchmal leitet mich diese Vorstellungskraft gepaart mit Entscheidungsfreude und der typisch wirren Hektik, die ich gerne mal an den Tag lege, aber auch in Sackgassen.
Dieses Mal hieß die Sackgasse Ostfriesland.
Hätte ich in der Schule besser aufgepasst, wäre mir bekannt gewesen, dass hier kaum Sandstrände zu finden sind. Hätte ich mir bei der Suche nach einem passenden Ferienhaus mehr Zeit gelassen, wäre mir spätestens dann aufgfallen, dass hier meine Vorstellung absolut nichts mit der Realität zu tun hat.
Wäre ich ein pessimistischer Mensch, hätte ich eine Horrorwoche hinter mir. Glücklicherweise bin ich das nicht, sondern finde immer noch etwas positives, meistens viel.
Die Situation vor Ort war - keine Überraschung - weit entfernt von meinem Urlaubswunschbild:
Regen, Temperaturen deutlich unter 20 °C und kein Sandstrand weit und breit.
Wenn es etwas strandähnliches gab, dann war das Betreten mit Hunden verboten.
An dieser Stelle muss ich unbedingt erwähnen, dass manche Touristik-Büros ebenfalls eine starke Vorstellungskraft haben: Meine Bilder im Kopf wurden nämlich gefüttert von passgenauen Bildern auf homepages diverser ostfriesischer Städte. Beides war weit entfernt von den tatsächlichen Gegebenheiten. Das Thema "Hundestrand" ist ein wunderbares Beispiel für die Diskrepanzen zwischen dem, was angepriesen wird und dem was dann tatsächlich da ist.
Nun gut, also weiter mit meinen super Erkenntnissen. Unter anderem muss ich Douglas Adams beipflichten. Ein Handtuch ist eine essentielles Reiseaccessoire, dass man immer dabei haben sollte. Dieser Urlaub war nicht das erste Mal, dass ich mich an diese Weisheit erinnert und geschworen habe, beim nächsten Mal daran zu denken. Wieder nicht daran gedacht, aber beim nächsten Mal ...
Wir haben uns jedoch nicht abschrecken lassen. Jeden Tag haben wir auf's Neue dem Wetter getrotzt und unbeirrt Ausflüge gemacht. Wir sind Schiffchen gefahren, waren schwimmen im Erlebnisbad, haben die typischen Touristenfotos von hübschen alten Häuschen gemacht und waren Cart fahren.
Auf Wunsch der beiden Mini-Teenies und des Mannes bin ich auch eine Runde gefahren. Bei dieser Lektion habe ich erfahren, dass ich von der Körperlänge ganz wunderbar in ein Kindercart passe. Jedoch hat mir meine Popogröße einen Strich durch die Rechnung gemacht, so dass ich letztendlich auf einem sicher eigentlich für dicke Kinder bestimmten Kindercartmodell mit trekkergroßem Sitz gelandet bin. Nachdem mich der freundliche Streckenposten aus dem anderen Modell, in dem ich bei der ersten Anprobe stecken geblieben bin, befreit hat.
Natürlich habe ich mich davon nicht beirren lassen. Nach kurzer Zeit hatte ich mit voll durchgetretenem Gaspedal die wahnsinnige Höchstgeschwindigkeit im Bereich zwischen 15 und 25 km/h erreicht. Mein Highlight war der Moment in dem ich mit irrem Triumphgekreische und dem dazu passenden Blick an Prachtexemplar Nr. 2 vorbei gebraust bin. Nur um kurz danach zu beobachten, dass der Streckenposten das Kind herausgewunken hat, weil mit dessen Cart irgendetwas nicht in Ordnung war und es deswegen nicht mit voller Geschwindigkeit fahren konnte. So schnell landet man wieder auf dem Boden der Tatsachen. Trotzdem. Die Sekunden, in denen ich mich im Gewinnergefühl gesuhlt habe, kann mir keiner nehmen. So.
Die Erkenntnis, die ich am meisten genossen habe, war aber diese hier: Wenn eine Konstellation wie unsere - zwei Alleinerziehende mit vier Jungs im Alter zwischen 11 und 18 Jahren - eine Woche lang bei Dauerregen und ununterbrochen aufeinander Geglucke funktioniert, ohne dass Dauerunmut aufkommt, dann sehe ich das als Hinweis darauf, dass wir auch den Alltag in gewohnter Umgebung irgendwann in einem gemeinsamen Haushalt meistern können. Und das finde ich schön.
veilchenpastille am 21. August 14
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Tante Tine bekommt heute kein Foto
Gestern abend hingen wir in Camp Hilde vor der Glotze herum.
Während eines Vorschau-Trailers wurde eine weitere Sendung von Tine Wittler angekündigt und wir haben uns überlegt, dass Camp Hilde da vielleicht auch Chancen haben könnte: dreckig, unaufgeräumt, chaotisch, arme alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern ...
Nach kurzer Diskussion waren wir uns dann doch einig, dass es so schlimm nicht ist und wir gegen echte Messis keine Chance haben.
Jetzt steht die Frage im Raum: Camp Hilde weiter verwahrlosen lassen und auf Tante Tine hoffen oder doch mal aufräumen und putzen?
Ich hab mich für Putzen entschieden.
veilchenpastille am 10. August 14
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