Dienstag, 23. April 2013
Überflieger
Heute Morgen hab ich meine Kinder für die vielen Zweien, die sie in der letzten Zeit nach Hause gebracht haben, gelobt.

Teenie-Ding: Wieso, ich hab aber auch zwei Einsen in Mitarbeit bekommen. In Physik und Chemie.

Und was macht ihr im Moment in Chemie?

Teenie-Ding: Keine Ahnung.

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Sonntag, 10. März 2013
Der unerträgliche Schmuddelschmock
Kennen Sie Onka Poffenreuther?

Ich hatte eben eine heftige Auseinandersetzung mit Prachtexemplar Nr. 2, weil er seine Schmuddelphase in vollen Zügen auslebt. Ich konnte seinen Anblick einfach nicht mehr ertragen und bin so wütend geworden, dass ich ihn mit ihr verglichen und aus dem Zimmer verbannt habe.

Dieses Monster sitzt beim Frühstück vor mir und hat einen total versifften, fleckigen Schlafanzug an. Dazu lange Fingernägel, die schon eher Krallen sind, schön lecker mit schwarzen Dreckrändern. Der Kerl war die letzten Tage kein einziges mal draußen. Woher kommt dieser Dreck??? Die Socken haben an der Unterseite so eine Schmutzschicht, dass man damit schon im Gebirge wandern gehen kann, ohne einen einzigen Stein zu spüren. Das ganze ergänzt durch Marmeladespuren im Gesicht und einem Kissen unter dem Oberteil (keine Ahung warum).

Und dann fragt der mich doch tatsächlich, ob denn meine Schmuddelphase nicht so schlimm war... ICH HATTE KEINE! Auch wenn er sich das nicht vorstellen kann. Wann ist das endlich vorbei? An Tagen wie heute könnte ich wechselweise entweder platzen vor Wut oder heulen. Warum muss das so sein? Muss das so sein? Ich weiß es nicht und hoffe einfach nur, dass wir diese Kämpfe bald nicht mehr haben.

Zum Glück für uns beide hat sein Kumpel heute Sehnsucht nach ihm und ich kann ihn für ein paar Stunden dort abladen. Natürlich nach Duschen, Fingernägel schneiden, frische Wäsche anziehen...

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Samstag, 9. März 2013
Teenie-Dings next Top-Shoes
Heute Morgen habe ich eine E-mail bekommen. Von Teenie-Ding. Ich soll mir doch bitte mal die beigefügten Links anschauen und ihm sagen, welche Schuhe ich am schönsten finde.

19 Links.

Ich habe ihm geantwortet, dass ich mir ganz bestimmt nicht all diese Links anschauen werde und vorgeschlagen, dass wir das heute Abend an seinem PC mit dem schönen großen Bildschirm zusammen erledigen können.

Jetzt war ich eben bei ihm und habe mit ihm alle Links durchgeackert. Jeder einzelne Schuh musste bewertet werden und dann kam der Knüller: Teenie-Ding sortiert die Schuhe analog "Für dich gibt es heute leider kein Foto" aus ...

Die aussortierten Exemplare werden in Ordner abgelegt: Schuhe Runde 1, Schuhe Runde 2 ... Ab Runde 6 wurde zur Beurteilung die Großansicht zur Hilfe genommen. In Runde 7 waren nur noch 4 Links übrig.

Aber es wäre ja zu einfach, wenn aus diesen 4 Paaren dann der Gewinner ermittelt werden würde. Nein. Teenie-Ding macht sich jetzt noch auf die Suche nach anderen Online-Schuh-Anbietern und dann wird dort nach demselben System aussortiert bis wieder jeweils 4 Paar Schuhe übrig sind.

Danach wird auch noch Teenie-Dings Papa in die Beurteilungszeremonie aufgenommen. Erst dann wird entschieden, welcher Schuh denn nun das Rennen macht und dann "darf" die noch ahnungslose, aber glücklicherweise großzügige Oma mit ihm einkaufen gehen. Das kluge Kind weiß schließlich, dass Mutti pleite und von Papa nichts zu erwarten ist.

Bis eben war ich noch der Meinung, dass ich manchmal ein bißchen komisch bin, wenn es um Schuhe geht, aber dieser Kerl hat mich eines Besseren belehrt.

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Mittwoch, 6. März 2013
ök
Eben habe ich in Teenie-Dings Zimmer das Rollo hochgezogen. Dabei habe ich nicht nur die leckeren Pfirsichringe entdeckt und gemopst sondern auch festgestellt, dass ich mich nicht erinnern kann, wann er das letzte Mal sein Bett frisch bezogen hat.

Wie ich nunmal so bin, habe ich ihn per Zettel auf dem Bett gefragt, ob er sein Bett alleine beziehen will oder ob ich ihm helfen soll.

Nicht "Igitt, wie kannst du dich in so einem versifften Schlaflager noch wohlfühlen", nicht "o.k. Mutti macht das schon, kümmer dich nicht drum", nicht "Jetzt bezieh endlich mal dein Bett".

Damit habe ich eine bessere Trefferquote und das gehört zu den wenigen Dingen, auf die ich in meiner Erziehung wirklich ein kleines bißchen stolz bin - auch wenn ich dieses Konzept leider nicht immer konsequent durchhalte ...

Ich bin gespannt, ob er heute Abend angewackelt kommt und mich fragt, welche Bettwäsche denn am besten zueinander passt. In solchen Dingen ist der Kerl nämlich genauso auf Stil bedacht, wie in Kleidungsfragen. Süß, oder?

Und was soll jetzt das "ök"? Nichts. Ich finde diese Kreation nur so schön, dass ich sie als Überschrift für was auch immer sehen wollte. Heute Morgen hab ich mich beim SMS schreiben vertippt, eigentlich heißt das natürlich o.k.

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Dienstag, 19. Februar 2013
Lebensretter
Ich weiß jetzt, wozu Babyfotos gut sind: Sie dienen den Teenies dieser Welt zum Überleben.

In den letzten zwei Tagen hätte ich diesen Mistkäfer mindestens fünf mal auf den Mond schießen können, besser noch weiter, am besten in die Unendlichkeit des Universums.

Das fängt an mit den Stänkereien zwischen den Brüdern. Wenn ich dann versuche, die Dinge auszudiskutieren, bekomme ich Antworten, die sind so haarsträubend weit entfernt vom Thema, da könnte ich aus der Hose springen. Ein Beispiel von gestern:
Prachtexemplar Nr. 2 ruft mich auf der Arbeit an. Er steht vor der Tür und Bruder macht nicht auf. Er hat ganz oft geklingelt und auch an sein Fenster geklopft. Der Akku ist gleich leer, ich soll sofort eine Lösung für sein Problem präsentieren. Ich sage, er soll zur Nachbarin gehen, die hat zwei Mädchen in seinem Alter und ist bestimmt zu Hause - Akku leer - Gespräch unterbrochen. Wo ist Teenie-Ding??? Keine Ahnung. Also, versucht Nachbarin zu erreichen, geht nicht ans Telefon. Versucht Teenie-Ding zu erreichen - geht weder ans Telefon zu Hause noch ans Handy. Zufällig einen Anruf von meiner liebsten Angelika erhalten und ihr davon erzählt: Sie ist nur ein paar Häuser weiter und holt den Krümel ab. Soweit so gut, Problem für's erste gelöst. Also allerpünktlichst im Büro alles hingeschmissen und schnellstens nach Hause. In der Erwartung einen einsamen Hund vorzufinden schließe ich die Tür auf und wer sitzt gemütlich vor seinem PC??? Teenie-Ding!
Er hat nur mein Gesicht gesehen und sofort behauptet, dass ich nur drei Mal auf seinem Handy geklingelt hätte (ich habe bis zum Besetzt-Zeichen durchgeklingelt!), er auf Toilette war und nicht schnell genug rangehen konnte. Auf meine Anregung, dass er ja auch hätte zurückrufen können, sagt dieses Stinktier: Du hättest mir ja auch eine SMS schicken können, dass ich zurückrufen soll. Seinen Bruder hätte er gar nicht gehört und er hätte ihm ja auch sagen können, wann er kommt.

Vor einiger Zeit hatten wir schon einmal so ein Theater nur mit dem Unterschied, dass er seinem Bruder nach ewigem Klingeln und Warten aufgemacht hat mit der Bemerkung (garniert mit einem Ausdruck), dass er nicht so oft klingeln soll.

Pubertät bewirkt eine erschreckende Resistenz gegen vernünftige Argumente und komischerweise hat er ganz offensichtlich bis jetzt auch noch keine Angst, dass ich ihm den Hals rumdrehe oder in ein Arbeitslager schicke und erst wieder abhole, wenn die Hormone fertig sortiert sind.

Immerhin hat mich die Wut dazu gebracht, aufzuräumen und dabei habe ich ein Babyfoto von dem Monster freigeschaufelt:
Da liegt er, tief und fest am schlafen, mit dickem Babyspeck an Händen und im Gesicht, nur fast genauso groß wie sein Teddy, der ihm Gesellschaft leistet, in meinem Bett. Soooo süß, soooo friedlich - und weit entfernt von der Pubertät.

Hach ja, damals habe ich mich manchmal nach durchwachten Nächten und mangels Tiefschlafphasen ungefähr 10 - 15 Jahre weitergewünscht. Endlich wieder schlafen, duschen, nicht mehr nachmittags um 5 noch verschmuddelt im Schlafanzug durch die dreckige Bude taumeln, endlich wieder mal Zeit für mich haben ...

Pustekuchen. Schlafen kann ich zwar, immerhin hält er mich nicht mehr davon ab und Zeit kann ich mir auch manchmal für mich nehmen - aber alles dazwischen AAAAAAAHAHAHAHAHAHAHAHAHH

ICH WILL ENDLICH ERWACHSENE KINDER ...

und dann???

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Dienstag, 12. Februar 2013
Erziehung im Zeitalter der mobilen Kommunikation, Teil 2
Aktuellster SMS-Dialog zwischen dem Teenie und mir:

Teenie-Ding (TD): Mama kommst du mal nach Hause ?? Ich muss dich was fragen.

Mutti Hilde (MH) - im Wohnzimmer bei der Nachbarin ein Haus weiter: Ich bin grad auf dem Weg in die Südsee. Stell deine Frage per SMS.

TD: Okeey Kannst du mich vllt gleich mal zur Oma fahren ??

MH: Was willst du da? Morgen ist Schule.

TD: Egal komm einfach

MH: Hallo? Sind wir beim Militär?

TD: Hat sich erledigt. Die Oma bringt die Handschuhe.
(Die Handschuhe, die Teenie-Ding für das Eisstadion morgen braucht, wovon er aber seit drei Wochen weiß und in der Zeit X-Mal bei Oma war und übernachtet hat... Oma wohnt übrigens ein paar km weiter im Nachbarort und lässt sich tatsächlich wegen so einem Mist zu uns zitieren. Manchmal fass ich es nicht, was dieser Kerl sich alles rausnehmen darf. Mittlerweile halte ich mich aber da raus. Ich hab beiden oft genug meine Meinung dazu gesagt.)

MH: Schäm dich

TD: OK

MH: Braves Kind.

Aber manchmal kommunizieren wir auch mündlich miteinander. Hört sich komisch an, ist aber so ...

Eben musste ich die Monster massiv in den Senkel stellen, weil sie den Hund verrückt machen, indem sie versuchen, ihn auf einen neuen Namen zu trainieren, ihn hochfahren, bis er rasend ist oder mir - wenn ich ein Signal setze - hinter meinem Rücken am Hund rumstänkern, so dass er sich ablenken lässt.

Das macht mich einfach nur stinkwütend, also habe ich den beiden eben klar gemacht, dass sie mir den Hund nicht versauen sollen, unter anderem, weil er ein Therapiehund ist.

MH: Ich kann mit ihm nicht arbeiten, wenn er vollkommen bekloppt ist.
Darauf TD: Wieso? Du bist doch auch bekloppt und arbeitest.

Hilfe!!! Dieses Kind ist so eindeutig von mir ...

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Mittwoch, 6. Februar 2013
Erziehung im Zeitalter der mobilen Kommunikation
Ich liebe es, mit meinen Kinder schriftlich zu kommunizieren. Die Antworten sind immer so herzerfrischend, gespickt mit Fehlern und oft richtig witzig - manchmal unfreiwillig komisch.

Heute Morgen habe ich mitbekommen, dass Teenie-Ding das i-Pod von Prachtexemplar Nr. 2 deaktiviert hat. Damit hat dieses hormongebeutelte Stinktier mal wieder in seiner Stänkerei gegen den kleinen Bruder übertrieben, so dass ich mich eingemischt habe und zwar per sms:
Du kleines Monster hast Prachtexemplars i-pod deaktiviert. Mach das bitte rückgängig. Heute. Und dann lässt du die Finger davon. Das ist ein Befehl von Mutti! Sonst leg ich dich übers Knie.

Antwort von Teenie-Ding: Wer bist du??

Mutti: Ich bin dein Gewissen.

Teenie-Ding: Ok dann soll y sich nen itines acc machen sein ipod dann an den pc anschließen dann ist es schon entsperrt oder er gibt mir 250 € und kann meine apps weiter benutzen okey?

Mutti: Das mit dem ipod acc besprechen wir heute Abend, mein Kleiner.

Wir haben es besprochen. Teenie-Ding hat seine Aktion damit begründet, dass sein Bruder sein i-Pod unberechtigterweise bei ihm im Zimmer hat liegen lassen und das Deaktivieren außerdem viel Arbeit war. Hat schließlich drei Stunden gedauert, bis er das so hinbekommen hat, dass es dauerhaft inaktiv ist ...

So stolz war er auf das Ergebnis seiner harten Arbeit. Saß frech grinsend (dieses Grinsen, in das ich mich schon bei seinem Vater verliebt habe) mit seiner heute beim Praktikum verdienten Kevag-Telekom-Tasse im Auto neben mir und war überaus zufrieden mit sich und seiner Leistung.

Ich kann diesen Krümeln einfach nicht böse sein.

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Mittwoch, 30. Januar 2013
Hausmacher-Intelligenztheorie
Heute Morgen haben wir schon wieder einen wunderbaren Dialog geführt, der mein komplettes Erzieungskonzept - sofern man meine Erziehung in ein Konzept pressen kann - über den Haufen schmeißt.

Prachtexemplar Nr. 2 zieht sich an und bekommt den Haustürschlüssel. Mutti versäumt es natürlich nicht, darauf hinzuweisen, dass er gut darauf aufpassen soll.

Im selben Moment mache ich mich über mich selbst lustig (immerhin!), weil diese Müttersprüche mich früher schon immer genervt haben und dann bekomme ich noch zusätzlich eins auf den Deckel:

"Mama, daran sieht man, dass Männer ein bißchen schlauer sind. Die haben die Vätersprüche irgendwann abgeschafft, weil das nervt."

Das ganze wurde dann noch ergänzt durch die Aufzählung der vielen Mamasprüche, wie "Zieh dich warm an. Steck dein Unterhemd in die Hose. Hast du dir die Zähne geputzt? ..."

Hilfe! Wo kommen denn diese Macho-Ansichten plötzlich her? Liegen die in den Genen? Sollte ich mein "Konzept" nochmal überarbeiten?

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Sonntag, 27. Januar 2013
Querköpfige Orientierungssuche
Abendliches Würfelspiel zum Tagesabschluss in Camp Hilde.

Prachtexemplar Nr. 2 hat Blödsinn gewürfelt und bittet Mutti um Rat: Sag mir, was ich machen soll. Ich mach dann was anderes.

Genau so isses. Der Rat von Mami ist nur gefragt, damit Kind genau weiß, was es nicht tun soll.

Einfach von vorneherein das Gegenteil sagen, führt leider selten zum gewünschten Ergebnis. Die Monster riechen, dass was faul ist und machen dann einfach ganz was unerwartetes. Immerhin bleibt es so spannend.

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Samstag, 12. Januar 2013
Schlöbber des Grauens
Gestern Abend saß ich mit Prachtexemplar Nr. 2 auf dem Sofa und habe im neuen H&M-Katalog geblättert.

Irgendwann kamen wir an die Unterwäscheseiten, mein Kind sieht ein hübsches, kurviges Blondi ohne Falten, Cellulite, mindestens 20 Jahre jünger als ich, in knapper Spitzenmontur und sagt voller Überzeugung mit einem empörten Unterton: Mama, das ist aber nichts für dich.

Unabhängig davon, dass ich nicht auf knappe mintgrüne Spitzenunterwäsche stehe und weder den Wunsch verspüre, mir welche zu kaufen, noch diesen auch nur ansatzweise geäußert habe, ist mir da erst mal die Spucke weggeblieben.

Klar. Mami soll halt Mami sein, aber gehört dazu auch ein Leben im Fein- oder Doppelripp-Schlöbber?

Natürlich springe ich nicht den ganzen Tag in Spitzenunterwäsche (oder ganz ohne) durch die Wohnung. Vielmehr versuche ich - je älter meine Jungs werden - Begegnungen in Unterwäsche (oder ganz ohne) zu vermeiden. Aber ist das schädlich, wenn Kinder wissen, dass Mami Wert auf schöne Wäsche - wie auch immer diese aussehen mag - legt?

Fragen über Fragen und leider, leider gibt es auch hier keine allgemeingültige Antwort.

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