Gartenglück
Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass unser Opossum ausgezogen ist? Schon im Februar. Es ist von einem weiblichen Wesen nach Chemnitz gelockt worden und opossumt jetzt dort vor sich hin.
Nun können wir also nur noch 3 Monster zur Gartenarbeit zwingen. Dabei achten vor allem die beiden kleinen peinlich genau darauf, dass auch wirklich alle - auch Mutti Hilde - möglichst genau gleich viel machen.
Prachtexemplar Nr. 2: Mama, was machst du als nächstes?
MH: Hast du Angst, dass ich nicht genug arbeite?
P2: Nein, ich habe Angst, dass ich zuviel arbeite.
Anlass war eine der hirnrissigsten Tätigkeiten, die man als Siedlungsgemeinschaftsmitglied tätigen kann: Fugen von gepflasterten Flächen und zwischen Bordsteinen freikratzen.
Gestern haben wir sogar Dinge, nämlich weitere Pflastersteine, gefunden. Das Gras war schon drüber gewachsen.
Mein kleiner Mucki-Mann, Mr. T., war der Meinung, wir sollten die Grasstücke als Rollrasen verkaufen, aber auf die Schnelle fand sich kein Abnehmer. Als Geburtstagsgeschenk für seinen Vater wollte er sie auch nicht nehmen, also ist wieder eine super Geschäftsidee bzw. Verwendungsmöglichkeit in der braunen Tonne gelandet.
Als wir fertig waren, sind alle drei wieder schnellstens in ihre Höhlen gehuscht, weil zuviel Sonne schließlich schädlich für den Teint ist.
Der Mann und ich haben währenddessen vor dem Haus gestanden, ein feines kaltes Bierchen getrunken und das Werk begutachtet. Es fällt mir unglaublich schwer, das jetzt zuzugeben: Sieht schon irgendwie gut aus. (Wer mich kennt, darf mir nun hämische Nachrichten schicken und mich auslachen).
veilchenpastille am 07. August 16
|
Permalink
|
0 Kommentare
|
kommentieren
...bereits 613 x geplingploppt
Der Mann das unbekannte Wesen
Bis heute haben der Mann und ich es noch kein einziges Mal geschafft, uns zu zanken.
Das Beste daran: Mir wird trotzdem nicht langweilig mit dem Kerl. Im Gegenteil. Er ist mein liebstes Forschungsobjekt. Eines meiner Themen lautet: Warum sind wir so harmonisch miteinander, obwohl jeder seine eigene Meinung zu den Dingen hat?
Vielleicht bin ich hier auf eine heiße Spur gestoßen und das habe ich meiner entzückenden C. zu verdanken. Die hat mir nämlich eine Zeitung geliehen und in einer der Folgeausgaben war ein Test.
Hab ich schonmal erwähnt, dass ich meinen Mann immer wieder mal dazu animiere, mit mir Tests zu machen? Wir haben uns sogar schonmal bei Parship angemeldet, um zu sehen, ob wir gegenseitig auf unserer Matching-Liste landen. Sind wir, war lustig. Bei mir war ein Bäcker und Konditor passender als er. Bei ihm war es eine Lehrerin. Wir haben uns dann wieder abgemeldet und geheiratet.
Jedenfalls ging es in diesem Test um verschiedene Liebestypen (5 Stück). Je nach Typ hat man unterschiedliche Arten zu zeigen, dass man jemanden liebt bzw. unterschiedliche Bedürfnisse, auf welche Weise man sich geliebt fühlt.
Wir hatten identische Ergebnisse, also dieselben Schwerpunkte in zeigen und fühlen. Ich glaube, diesen Ansatz sollte ich unbedingt weiterverfolgen und bei Gelegenheit berichten. Vielleicht löse ich dieses Rätsel noch.
...bereits 373 x geplingploppt
’’Du kochst und putzt und machst alles, und ich sitz' in meinem Sessel und finde es gut!‘‘ Helge Schneider
Eine Schwester zu haben, ist eine ziemlich tolle Sache. Eine Wissenschaftler-Schwester zu haben, steigert das Tolle am Schwester-Haben um ein Vielfaches.
Erstens ist die schlau, zweitens kann die viele Wunder des Alltags aufgrund ihres Chemiker-Studiums ganz toll erklären und zwar so, dass die Schwester mit 1 Punkt in Chemie auf dem Abizeugnis das auch versteht.
Die hat mir nämlich erklärt, dass der Zustand unseres Hauses (und aller meiner vorheriger Behausungen) aus wissenschaftlicher Sicht vollkommen normal sei. Das liegt nämlich an der Entropie.
Schönes Wort, nicht wahr?
Also, sehr vereinfacht gesagt, ist die Entropie in diesem Zusammenhang (da gibt es ganz viele von, aber das ist mir jetzt zu viel) das Maß für die Freiheit von "Dingen" sich in einem begrenzten Raum anzuordnen. Ich verstehe das also so, dass alle Dinge in unserem Haus ein großes Maß an Freiheit genießen, sich anzuordnen. Bei uns herrscht also ein sehr hoher entropischer Wert. Irgendwie war die Rede davon, dass sowieso alles dem Chaos zustrebt, also ein Naturgesetz dahinter steckt, aber nach meiner ebigen Recherche, ist das nicht so ganz korrekt ausgedrückt. Trotzdem gefällt mir das, weil ich es für mich so interpretiere: Isch kann nix für Chaos in die Bude, das machen die Dinge von ganz allein, weil viel Freiheit und nur Begrenzung von den Mauern des Hauses. Oder so.
Ja, ich weiß, sehr frei interpretiert das Ganze, aber ich dreh manchmal gern an tollen Bedeutungen so lange herum, bis sie mir auch nur ein kleines bißchen in den Kram passen und schwupp, bin ich raus aus der Nummer - in diesem Fall die Nummer "ordentlich werden".
So. Jetzt kommt der Knaller: Ich bin meinem Mann auf die Schliche gekommen.
Natürlich habe ich ihm damals voller Freude diese wunderbare Neuigkeit aus Camp Mustermann präsentiert. Natürlich hat er wie üblich vollkommen entspannt darauf reagiert. Natürlich habe ich mir dabei erst mal nichts gedacht. Bis zum letzten Wochenende.
Da war die Herrscherin aus Camp Mustergültig nämlich auf Staatsbesuch im deutsch-niederländisch regierten Camp Mustermann, um die innercamplichen Beziehungen zu pflegen, die Entwicklung der Thronfolgerin, Prinzessin Rambonetta, zu bestaunen und sich daran zu erfreuen.
Jedenfalls war unter anderem Thema die Unordnung, die auch im Camp Mustermann herrscht, weil dort meine Schwester ihr Unwesen treibt. Der Schwager sieht darin den Beweis, dass der Grund für das Chaos, mit dem wir uns umgeben, auf genetischer Ebene zu finden ist. Netterweise ist er ähnlich entspannt, wie mein Mannn.
Diese (hinterhältige) Entspanntheit wäre mir aber fast zum Verhängnis geworden. Diese Erleuchtung kam mir während meines Besuchs bei den Wissenschaftlern mit einem wenig Abstand von zu Hause. In der Woche vor dem Wochenende hatte ich nämlich Anwandlungen von Aufräum-Bedürfnis bei mir bemerkt. Ich glaube, genau darauf hat mein Mann spekuliert. Der hat sich nämlich bestimmt gedacht, dass er nur lange genug warten muss, irgendwann hat er mich mit seiner Geduld geschlagen, meine Schmerzgrenze ist erreicht und ich räume auf.
Nicht gerechnet hat er mit der Cleverness seines Frauchens. Die hat das Spielchen durchschaut. Ha!
Das sag ich ihm aber nicht. Ich werf ihm einfach ein Leckerchen in Form von aufgeräumter, entstaubter, mit Möbel-Politur behandelter Buffet-Fläche vor. Dann kann er für sich einen Erfolg verzeichnen, sich in Sicherheit wiegen und ich mache einfach weiter, wie immer: den Dingen Raum zum freien Anordnen geben.
...bereits 618 x geplingploppt