Montag, 4. Juli 2016
Männer werden 7, ...
... danach wachsen sie nur noch.

Bekannter Postkartenspruch, aber mit Frauenbesetzung hab ich das noch nicht gehört.

Ich finde das sehr süß, wenn alltagstaugliche, erwachsene Männer auch manchmal den kleinen Jungen raushängen lassen und sich etwas Jungenhaftigkeit bewahren. Wird das den Frauen etwa nicht zugetraut oder vielleicht sogar nicht gegönnt, dass auch sie manchmal das kleine Mädchen rauslassen. Oder verbieten wir uns das selbst? Könnte schließlich sein, dass uns dann niemand mehr ernst nimmt ...

Ich jedenfall nehme mich meistens nicht sehr ernst, dafür aber für mich gerne in Anspruch, ab und zu mal wieder 7 zu sein. Mich über meine schicken, neuen Bienchen-Gummistiefel zu freuen und Wege mit extra tiefen Pfützen zu suchen, Weinbergschnecken und Regenwürmer zu retten, im Zoo Erdmännchen zu bestaunen, mich darüber zu freuen, wenn die Hühner der Nachbarn laut gackernd ihre gelegten Eier begrüßen oder mich sonstwie für irgendwas zu begeistern.

Ich glaube, das ist gesund und bewahrt den Menschen vor unnötiger Alt- und Ernstwerdung, vor Versteinerung im Kopf und hilft dabei, ein kleiner Flip zu bleiben.

Die professionelle Fachfrau kann ich dann wieder im Büro oder in der Hundeschule sein. Das reicht mir dann auch. Und nachmittags spielt die kleine 7-jährige mit dem Wolf und dem Zausel, zankt sich mit den 7-jährigen Jungs im Camp Mustergültig und wird irgendwannn von der großen Hilde ins Bett geschickt.

Ich muss die jetzt noch schnell zeigen, die Stiefel mit den Bienchen drauf:

Die würd ich am liebsten jeden Tag anziehen, im Büro und zu Hause, auf dem Sofa, im Garten, ...

Das Pelzige daneben ist übrigens der Wolf. Ich hab Fußgrößenvergleich gemacht. Lustig.

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Freitag, 10. Juni 2016
Fett-Olympiade
Ein bißchen Glücksspeck an mir ist für mich vollkommen in Ordnung. Aber jetzt ist endgültig Schluss.

Nachdem ich heute Mittag - für lange Zeit zum letzten Mal - eine halbe Tüte Chips gefuttert habe, gibt es bis Montag keine Schnäkereien mehr. Bis Montag ist für mich schon sehr lang, aber realistisch.

Außerdem werde ich einmal die Woche schwimmen gehen. Ich habe keine Lust mehr, ständig diese vielen neuen Rollen und Polster an Stellen, wo ich früher nie mopsig war, zu finden. Seit ich den Mann kenne, habe ich eine Kleidergröße mehr und wenn das so weiter geht, dann sind das ganz schnell zwei oder drei oder vier ...

Das Blöde ist, dass ich bei der Vergabe von Lipödemen ganz laut hier geschrien habe. Es sammelt sich also alles fast ausschließlich an den Beinen und in Form von Reithosenspeck an, statt schön gleichmäßig verteilt. Laut Phlebologe kann ich nichts dagegen tun außer Schadensbegrenzung in Form von Beine bis oben wickeln (und zwar immer) sowie keine Gewichtszunahme. Ich weiß, dass es schlimmer sein könnte, schön finde ich das trotzdem nicht und das darf ich auch.

Also schreite ich zur Tat. Auf in den Kampf.
Mein heutiges Sportprogramm: Die Hausarbeit mit meinen schicken Disco-Rollern erledigen. Macht Spaß und es ist ziemlich spannend, weil man lustige Dinge ausprobieren kann, z.B. Schaffe ich mit einem großen, vollen Wäschekorb den Hundebetten-Slalom durch's Schlafzimmer bzw. die Katzenklo-Verengung durch den Flur? Ergebnis: Die Bronze-Medaille hab ich schon verdient

Und es geht Schlag auf Schlag! Die Silber-Medaille ist mir sicher! Ich bin meinem liebeskranken Hütehund bis auf die Terrasse hinterhergerollert, ihm unter den Tisch gefolgt, habe ihm dort Agnus Castus Globuli verpasst und bin unfallfrei ins Wohnzimmer zurückgerollert!

Nachtrag, 14.06.2016:
So, ich hab es geschafft. Bis Montag nichts Süßes gefuttert und zur Belohnung den Sonderpreis erhalten: eine eklige Magendarmfiesheit, die mich auch heute noch quält und morgen sicher nicht ausgestanden ist. Ein Hoch auf Tee, Zwieback und Kohletabletten.

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Dienstag, 7. Juni 2016
Klemmverlust
Spectacular! Spectacular!

Eben auf der Toilette habe ich festgestellt, dass ich auf dem Gipfel der Entspanntheit angekommen sein muss. Nämlich: Ich habe das gekippte Fenster nicht geschlossen, obwohl sich meine Nachbarin von gegenüber in ihrem Garten getummelt hat.

Das ist eine Nachricht, die die Welt nicht unbedingt braucht, aber wer hier liest ist selber schuld.

Also. Seit Ewigkeiten habe ich immer darauf geachtet, dass ich alle Fenster verrammel, wenn ich - welcher privaten Beschäftigung auch immer - nachgehe. Telefonieren, Tratschen mit Besuch, Duschen oder sonstige Badezimmervergnügungen. Alles immer nur bei geschlossenem Fenster. Ich konnte den Gedanken, dass meine Nachbarn vielleicht irgendwas winzig kleines privates mitbekommen (und gegen mich verwenden) könnten, einfach nicht ertragen.

Und jetzt? Jetzt fühle ich mich schweinchenpudelwohl und telefoniere auf der Terrasse, habe fast immer fast alle Fenster offen, putze mir nach dem Duschen bei weit geöffnetem Badezimmerfenster die Zähne. Manchmal, wenn ich ganz alleine im Haus bin, lasse ich voll ausgeflippt sogar die Badezimmertür unabgeschlossen! Jaha, das ist DAS Statement.

Ich werte diese Hemmungslosigkeit als weiteren Hinweis auf die Nettigkeit unserer Nachbarschaft, die ich zum Dank mit meinen Privatheiten behellige und darauf, dass ich nach vielen Jahren endlich wieder ein Zuhausegefühl habe. Nix mehr mit verklemmt, nä.

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