Donnerstag, 21. Mai 2020
Lady Helmchen und ihr elektrisch betriebener Feuerstuhl
Vor kurzem hat es mich zum Hautarzt getrieben. Grund war der erschreckende Haarausfall. Gefühlt büschelweise sind sie rausgefallen, meine dünnen Fusseln. Dünn ist ja o.k., aber davon dann auch noch wenig, das fand ich zu traurig.

Nachdem monatelange Zufuhr von Biotin, Keratin, usw usw, - was man halt so alles zu sich nimmt, in der Hoffnung, damit das Drama zu stoppen - nichts geholfen hat, also ab zum Arzt.

Und was kommt dabei raus? Nix. Nur ein leerer Eisenspeicher und ansonsten Hormonstatus voll wechseljahrig, Schilddrüse in Ordnung. Aufgabe des Hausarztes: Geh mit dem Blutbild zum Hausarzt.

Das bringt mich jetzt erstmal nicht wirklich weiter, aber diese Wechseljahressache finde ich ziemlich spannend. Dinge passieren. Unglaublich. Pubertät in rückwärts.

Wenn ich das Gefühl habe, dass mir niemand - also Fachleute, also Ärzte - nicht wirklich weiterhelfen, muss entweder ich selbst ran oder ergänzend vielleicht noch meine Wunderheilerin.

Ich selbst habe also begonnen zu entrümpeln, Stressfaktoren zu beseitigen und wieder Sport zu machen. Also, ich hüpfe jetzt fast jeden Vormittag im Keller vor meinem Laptop rum und turne "Bauch Beine Po Gymnastik für Anfänger knieschonend ohne hüpfen"-YouTube-Videos nach. Dann noch eine Meditation hinterher; für Yoga reicht es noch nicht, geht aber hoffentlich bald auch endlich wieder.

Womit ich mich auch auseinandersetzen muss, ist diese plötzliche Mopsigkeit. Eben stand ich wieder total frustriert vor dem Kleiderschrank, weil mir kaum noch Hosen so passen, dass es nicht nach Wurst in Pelle aussieht. Nachdem ich festgestellt habe, dasss kämpfen für mich kein guter Ansatz ist, nehme ich diesen Zustand an und kümmer mich von diesem Punkt aus um das größtmögliche Wohlbefinden. Alles andere wird sich dann finden.

Bis dahin hüpfe und meditiere ich, investiere in passende Hosen und fahre so oft es geht mit meinem wunderbaren Nostalgie-Pedelec. Das Leben ist schön, auch mit Rettungsringen und dickem Popo.

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Montag, 1. April 2019
backstabber
Heute Mittag den Mann auf der Arbeit angerufen und ins Telefon geschrien: Sag, dass du die auch blöd findest!!!

Hat er nicht, aber immerhin hat er sie als Frau Knüppelkuh bezeichnet.

SCHNAUF!

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Samstag, 9. März 2019
Moppelmops
Manche Menschen hängen ein Foto, auf dem sie mal schlank waren, an den Kühlschrank, um abzunehmen. Im guten Glauben, dass das ein Ansporn für die Selbstbeherrschung sein könnte.

Bei mir ist das umgekehrt. Es gibt ein Bild von mir aus einer Zeit, in der es mir unglaublich schlecht ging. Frisch ausgezogen aus der Wohnung von Prachtexemplars Papa, total gestresst, allein mit zwei kleinen Jungs, immer unter Strom vor lauter Krampf an tausend Fronten.

Abgemagert, ausgezehrt, in einer Hose, in die ich schon lange nicht mehr reinkommen würde - damals konnte ich sie mir im geschlossenen Zustand über den nicht mehr vorhandenen Arsch ziehen. Die Möpper nur noch traurige Teebeutel, Magengeschwüre, Schlafstörungen, alles, was das Herz nicht will:



Ganz selten bin ich etwas traurig, weil ich irgendwelche geliebten Kleider zu sehr ausfülle. In solchen Momenten denke ich an dieses gruselige Bild von mir und fühle sofort wieder, wie ich mich damals gefühlt habe.

Dann komme ich ganz schnell wieder auf den Boden der Tatsachen. Da will ich nie wieder hin. Eine Kleidergröße ist nichts anderes als eine mehr oder weniger aussagekräftige Zahl.

Seit Ende 2012 war ich nicht mehr auf der Waage, habe keine Ahnung, was ich wiege. Früher hätte mich das nervös gemacht.

Vor bald sechs Jahren bin ich dem Mann begegnet. Der weiß, dass ich bei Stress und Unglück sofort das Essen einstelle und abmagere. Er freut sich, wenn Frauchen isst, schließlich ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass es mir gut geht.

Ergebnis: Nicht mehr Größe XS oder 34 sondern eine gemütliche 38. Und? Ist die Welt untergegangen? Nö.

Ich bin gesund, mitten in den Wechseljahren mit allen dazugehörigen Wehwehchen, nicht mehr stramm, sondern etwas faltig, silberne Strähnen auf dem Kopf und rundum glücklich. Mein Glücksspeck macht, dass ich immer gut gepolstert irgendwo sitzen kann. Es gibt also wirklich wichtigere Dinge, über die man sich aufregen kann.

Nur an einer Sache will ich noch etwas arbeiten: Dem Mann beibringen, dass das Füttern der Frau nicht automatisch bewirkt, dass sie glücklich ist. So einfach geht das leider nicht. Ich bin aber optimistisch, dass er das noch lernt. Ist ja schließlich ein Cleverle, mein Süßer.

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Sonntag, 21. August 2016
Wolle Woman
Das Älterwerden ist ein ziemlich cooles Experiment. Finde ich jedenfalls.

Viele Dinge, die man früher gräßlich fand, sind plötzlich gigantisch toll. Umgekehrt genau dasselbe.

Ich hatte mal eine Freundin, die wurde im Winter von ihrer Mutter dazu gezwungen, zwei Unterhosen zu tragen. Zusätzlich zur Strumpfhose. Meine Mutter ist auf so eine Idee gar nicht erst gekommen. Das Thema Strumpfhosen hatte sich auch relativ schnell erledigt. Außerdem ist einem mit 15 - 19 sowieso nie kalt bzw. kalte Füße und Hände normal. Also läuft man im dicksten Winter in der Eifel ohne Unterhemd, mit offener kurzer (immerhin Winter-)Jacke und kaputten Chucks draußen herum. Frostbeulen an den Zehen werden einfach nicht beachtet. Das Wort Wollschlöbber war in meinem Wortschatz gar nicht vorhanden.

Heute kann man mir mit einem hübschen Wollschlöbber eine Freude machen. Bodyforming-Unterteile mache ich mir ganz selbstverständlich zunutze und Stützstrumpfhosen fühlen sich klasse an.

Außerdem erlebe ich in immer kürzeren Abständen interessante Wechseljahres-Erscheinungen. Hitze, die irgendwie hoch und dann vom Nacken wieder runterwallt, ab und an das Gefühl, einen Marathonlauf hinter sich zu haben, viel cooler auf blöde Dinge reagieren als früher, gar nicht mehr so verzweifelt wegen all der vielen "Schönheitsfehler" sein. So bin ich gebaut und so funktioniert alles einigermaßen reibungslos. Stört sich jemand an meiner Optik, ist mir das piepegal.

Ich habe auch eine tolle Theorie, warum die Wechseljahre so heißen, wie sie heißen. Nämlich deshalb: Früher hatte ich immer die kalten Füße und Hände, jetzt bin ich immer kuschlig warm, dafür leidet mein Mann unter kalten Füßen und Händen. Wir haben also gewechselt.

Nur wenn ich krank bin, dann kann die innere Heizung mal ausfallen. Umso größer ist das Glück für den Mann, wenn Frau wieder gesund ist. Das wird dann beim abendlichen Andocken mit einem zufriedenen "Sie geht wieder" zur Kenntnis genommen.

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Montag, 4. Juli 2016
Männer werden 7, ...
... danach wachsen sie nur noch.

Bekannter Postkartenspruch, aber mit Frauenbesetzung hab ich das noch nicht gehört.

Ich finde das sehr süß, wenn alltagstaugliche, erwachsene Männer auch manchmal den kleinen Jungen raushängen lassen und sich etwas Jungenhaftigkeit bewahren. Wird das den Frauen etwa nicht zugetraut oder vielleicht sogar nicht gegönnt, dass auch sie manchmal das kleine Mädchen rauslassen. Oder verbieten wir uns das selbst? Könnte schließlich sein, dass uns dann niemand mehr ernst nimmt ...

Ich jedenfall nehme mich meistens nicht sehr ernst, dafür aber für mich gerne in Anspruch, ab und zu mal wieder 7 zu sein. Mich über meine schicken, neuen Bienchen-Gummistiefel zu freuen und Wege mit extra tiefen Pfützen zu suchen, Weinbergschnecken und Regenwürmer zu retten, im Zoo Erdmännchen zu bestaunen, mich darüber zu freuen, wenn die Hühner der Nachbarn laut gackernd ihre gelegten Eier begrüßen oder mich sonstwie für irgendwas zu begeistern.

Ich glaube, das ist gesund und bewahrt den Menschen vor unnötiger Alt- und Ernstwerdung, vor Versteinerung im Kopf und hilft dabei, ein kleiner Flip zu bleiben.

Die professionelle Fachfrau kann ich dann wieder im Büro oder in der Hundeschule sein. Das reicht mir dann auch. Und nachmittags spielt die kleine 7-jährige mit dem Wolf und dem Zausel, zankt sich mit den 7-jährigen Jungs im Camp Mustergültig und wird irgendwannn von der großen Hilde ins Bett geschickt.

Ich muss die jetzt noch schnell zeigen, die Stiefel mit den Bienchen drauf:

Die würd ich am liebsten jeden Tag anziehen, im Büro und zu Hause, auf dem Sofa, im Garten, ...

Das Pelzige daneben ist übrigens der Wolf. Ich hab Fußgrößenvergleich gemacht. Lustig.

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Montag, 8. Februar 2016
Eier
Das Leben mit 8 Außeneierträgern in einem Haushalt ist für zwei Inneneierträgerinnen - wie soll ich es nennen? - speziell.

Ob zwei oder vier Beine, mit mehr oder weniger Fell, ob Mensch, Hund, Katze - das Beobachten der artübergreifenden Eigenartigkeiten sollte als eigene Wissenschaft begründet werden. Allein die raumergreifende Anwesenheit, die Beanspruchung von festen Plätzen, das Rumstinken, -schnaufen, -grunzen, -schnarchen, -kratzen, das lautstarke Kommentieren sämtlicher Körperfunktionen und nicht zuletzt das sich bei alldem super Wohlfühlen in einer Selbstverständlichkeit, von der wir Frauen uns echt noch eine Scheibe abschneiden können.

Jetzt hat mich mein Mann gerade dabei ertappt, dass ich mit einem zufriedenen Grinsen am Schreiben bin und verbrüdert sich sofort mit unserem Zausel: "Hör mal zu, was die tippt ....". Das Verbrüdern hatte ich noch nicht erwähnt!

Manchmal, wenn Madame Lilli und ich uns mal wieder einig sind, dass wir Mädels zusammenhalten müssen, stelle ich mir vor, wie das im umgekehrten Fall aussehen würde. Acht mal alles kuschelig haben wollen (wir würden ersticken in Kissen, Decken, Strickjacken), acht mal Gluckenverhalten, acht mal halbwegs zivilisiertem Benehmen durchsetzen wollen. Das ganze dann noch garniert mit acht verschiedenen Zyklen und den dazugehörigen Stimmungsschwankungen, von denen auch Katzen und Hündinnen heimgesucht werden. Vielleicht war das gar keine so dumme Idee von der Natur, dass sich bei in Gruppen zusammenlebenden weiblichen Wesen, die Zyklen anpassen. Was für ein Wahnsinn, wenn die individuell bleiben würden. Die erste Atombombe wäre viel früher erfunden worden und ich würde jetzt hier nicht sitzen und mir Gedanken über unsere Eierbären machen.

Auch ein schönes Beispiel: Männer-TV. Ich weiß Bescheid über Goldrausch in Alaska, das Überleben in der Wildnis mit Nix, die Gründe für Flugzeugabstürze, .....
Am schönsten sind dann die Momente, in denen mein Mann das im Fernsehen Gelernte in den Alltag transferiert, wie erst vor Kurzem: Beim Einkaufen hatten wir mal wieder ein eher antikes Modell von Einkaufswagen erwischt, das auf der Rolltreppe anfing zu wackeln. Und was hat der Mann gelernt, wenn etwas wackelt? Genau: der (Flugzeug)Absturz steht kurz bevor. Sofort hat er seinen wahnsinnigen Blick aufgesetzt, sich am Griff festgekrampft und lauthals einen Strömungsabriss diagnostiziert. Und wer war schuld, als sich alle nach uns umgedreht haben, weil ich mich am beömmeln war und Mayday Mayday gerufen habe? Genau, natürlich die Frau, die mal wieder keine Selbstbeherrschung hat. Dabei habe ich ihm nur beipflichten und die nächsten Schritte einleiten wollen. Ich warte auf den Tag, an dem uns kein Supermarkt mehr reinlässt, weil wir andere Kunden verunsichern.

Also, wenn ich es mir noch einmal aussuchen dürfte: Ich bleib bei unserer Mischung. Ist schon lustig so und wir Mädels werden ja auch verwöhnt. Vor allem ich von unserem Silberrücken. Und Prachtexemplar war gestern schon wieder dankbar dafür, dass ich mit ihm geschimpft hab, nachdem ich zwei Tage wegen Magen-Darm-Beschwerden ausgefallen war und hier zwischendurch nur als Geist durchs Haus geschlurft bin, ohne meine Umwelt wahrzunehmen. Wo sonst mache ich männliche Wesen glücklich, wenn ich sie zusammenstauche, weil sie in steinzeitliche Manieren zurückfallen, sobald kein weibliches Wesen in der Nähe ist?

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Sonntag, 26. Juli 2015
kurz und bündig und wahr


Quelle: http://gutezitate.com/autor/astrid-lindgren

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Montag, 30. Dezember 2013
Don't worry ...
Morgens beim gemütlichen Kaffeetrinken im Bett. Prachtexemplar Nr. 2 wackelt in mein Zimmer, um die Hunde zu begrüßen, sieht mich entsetzt an und zeigt auf mein Dekolleté:

Mama hast du schon so viele Falten?

Nach einem Blick auf meine Arme:
Ach nein, das ist ja dasselbe Muster...

Ich weiß. Aus Kopfkissenfalten im Gesicht sind mittlerweile nach einer langen Nacht Ganzkörperfalten geworden, die sich erst nach einer Weile wieder glätten. Bis das nicht mehr passiert, ist noch ein bißchen Zeit.

Ich gehe jetzt mal ganz optimistisch davon aus, dass ich dann schon Enkel habe, die mich mit erfrischender Offenheit auf mein Hautmuster ansprechen werden.

So isses und es hilft nicht, sich deswegen zu grämen.

... be happy

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Samstag, 21. September 2013
Das Pferd frisst keinen Gurkensalat
Heute Morgen haben der Mann und ich über den Papst sowie die Lust der Frau am Telefonieren diskutiert.

Wir kamen zu dem Ergebnis, dass Franziskus ein kleiner Lichtblick für die Katholische Kirche zu sein scheint. Und das gebe sogar ich religionsfreie Existenz zu.

Von da kamen wir über Jeanne d'Arc zur Legende über die weibliche Päpstin Johanna. Von da irgendwie auf's Telefonieren und haben uns dann überlegt, dass das Telefon ganz sicher auch von einer als Mann getarnten Frau erfunden wurde.

Das wurde bestimmt genauso verschleiert wie die Sache mit der weiblichen Päpstin. Die Beweisdoukumente dazu liegen nun im Vatikan gut verschlossen in einem tief vergrabenen Sicherheitsbunker.

Ganz bestimmt war das so.

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Samstag, 9. März 2013
un
unwach
unhungrig
unsortiert
ungeduldig
unkreativ
ungewaschen
unordentlich
ungeplant
unverliebt
unkoordiniert
unbemannt
unheimlich
unverzagt
unschwarz
unbeliebig
unorganisiert
unalkoholisiert
unununununununun

Für C., damit dein Tag ein bißchen Farbe bekommt.

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