Fragelos
Normalerweise will ich immer alles genau wissen. Gefühlsregungen werden registriert und hinterfragt. Warum ist das jetzt so, wie es ist und warum fühlt sich das so an, wie es sich anfühlt.
Dasselbe bei Beziehungen. Bei jedem Mann war ich irgendwie unruhig. Immer gab es etwas, das mich zum Fragen und Bewerten animiert hat.
Und jetzt. Jetzt bin ich Fragelos. Bis vor einem halben Jahr wusste ich nicht, wie Beziehung sein kann. Seit ich den Mann kenne, ist alles klar. Keine Frage mehr, kein Hinterfragen mehr. Einfach so.
veilchenpastille am 12. November 13
|
Permalink
|
0 Kommentare
|
kommentieren
...bereits 338 x geplingploppt
Hobbitkrokus
Supertolle Hobbit-Mama mit einem Spinnenpopo.
So beschreibt mein Prachtexemplar Nr. 2 mich. Er hat es gestern Abend beim Kuscheln als Kompliment gemeint. "Spinnenpopo, naja,weil Spinnen ja auch so ein riesiges Hinterteil haben."
Schön zu wissen. An seinen Komplimenten an die holde Weiblichkeit muss mein Kind noch ein wenig arbeiten. Mit solchen Sprüchen wird er bei den Damen nur ankommen, wenn diese einen sehr speziellen Humor haben. Aber er ist ja erst elf und hat somit noch Zeit zum Üben.
Ich selbst wurde mal gefragt, mit welcher Blume ich mich selbst vergleichen könnte. Meine Wahl fiel auf Krokusse. Die sein klein und knubbelig und zäh und bunt. Das hat sehr zur Erfreuung der Runde beigetragen, weil niemand "knubbelig" mit mir in Verbindung gebracht hat.
So ist das. Die eigene Wahrnehmung weicht oft sehr von der Wahrnehmung der anderen ab.
veilchenpastille am 22. Oktober 13
|
Permalink
|
0 Kommentare
|
kommentieren
...bereits 406 x geplingploppt
Hundübergreifende Konditionierung
Mein Hund bekommt zum Einsteigen ins Auto dasselbe Signal wie zum Einsteigen in einen Aufzug. Auf diese Weise geht er immer brav mit, obwohl er das Auto- dem Aufzugfahren eindeutig bevorzugt.
In meinem wirren Hirn hat sich nach längerer Anwendung dieses Signal in Verbindung mit Auto und Aufzug vermischt, mit dem Ergebnis, dass ich gestern versucht habe, einen Aufzug mit meinem Plickplock-Autoschlüssel herbeizurufen.
Hat nicht funktioniert.
veilchenpastille am 19. September 13
|
Permalink
|
0 Kommentare
|
kommentieren
...bereits 381 x geplingploppt
Zombie-Slapstick
Heute berichte ich ausnahmsweise mal aus dem Nähkästchen. Es bleibt jugendfrei, versprochen, aber ich finde es zu witzig, um mich alleine darüber zu freuen.
Manchmal würde ich mich gerne selbst filmen, wenn ich werktags zu unhildlichen Zeiten - falls ich nicht verschlafe - wie halb 7 aufstehen muss.
Heute morgen hat mich der Mann charmant, aber doch nachdrücklich aus dem Bett manövriert. Mit wirrem Haar und nur halb offenen Augen bin ich zum Kleiderhaufen auf der Kommode geschlurft. Der alte
Lochkartenrechner noch lange nicht hochgefahren, nur lebenserhaltende Funktionen aktiv. Und doch, eine Wahrnehmung hat sich durch mein Hirn gearbeitet und die Neugier geweckt: Da klebte ein raschelnder Fremdkörper an meinem Hinterteil. Und was war's? Eine halbe Kondomverpackung.
Über sowas kann ich mich auch im Halbschlaf beömmeln und so fing der Tag mit einem schönen Lachanfall an.
Das hat mich dann wiederum ans Wochenende erinnert: Ich wollte Hundi zu einer kurzen Pipirunde animieren, damit ich mich danach schnell und mit gutem Gewissen wieder zum Mann ins Nest kuscheln kann. Dummerweise war meine Unterhose verschollen. Also einfach so rein in die Joggingbux und raus mit Hundi. Wilde und ausgiebige Suchaktionen hätten den Mann vielleicht geweckt und das wollte ich nicht. Der sollte schließlich das Bett warm halten. (Dazu muss ich anmerken, dass ich natürlich jeden Tag frische Wäsche anziehe, aber Camp Hilde befindet sich mittlerweile gegenüber vom Mann und darum kann ich mich zu Hause frisch machen.) Nach erfolgreicher Hundeentleerung schnell wieder zurück ins Nest und was finde ich in der Achselhöhle (!!!) vom Mann? Meinen Schlöbber.
Zweiter Lachanfall für heute Morgen, der dann noch durch eine wunderschöne Slapstick-Einlage von Mann und Hund genährt wurde.
Die beiden haben versucht, sich gegenseitig die Socken vom Mann abzujagen. Hundi fand das voll super ("Cool, morgens um die Zeit spielt der schon mit mir. Jetzt mag ich den noch viel lieber und geb die leckeren Stoffdinger noch viel weniger freiwillig wieder her"). Mann ist morgens zwar nicht ganz so träge wie ich, sah aber in seinem halb wachen und halb angezogenen Zustand bei der leicht verzweifelten Jagd nach seinen Socken auch zu komisch aus.
So fing der Tag mit einem ausgiebigen Gegiggel an und das macht dann Dramen wie meine unfreiwillige Arbeitslosigkeit wenigstens kurz ein kleines bißchen nebensächlich.
veilchenpastille am 18. September 13
|
Permalink
|
0 Kommentare
|
kommentieren
...bereits 432 x geplingploppt
Seismodog
Mittlerweile mache ich die zweite Woche Praktikum bei einem Personaldienstleister, der in erster Linie Handwerker "vermietet".
Ich bin vollkommen unsicher, ob ich diese Arbeit wirklich machen will, aber mangels weiterer Angebote bin ich bisher dabei geblieben. Ist ja schließlich schön, wenn man morgens irgendwohin fahren und arbeiten darf.
Außerdem finde ich meine Kolleginnen total sympathisch und auch mit der Chefin komme ich bisher gut klar.
Aber will ich wirklich Menschenhandel betreiben?
Bei unserem heutigen Gespräch, wie es weitergehen soll, konnte ich weder ab- noch zusagen.
Was ich jedoch faszinierend fand, war mein Hund. Der war heute zufällig mit im Büro und total entspannt. Er hat die meiste Zeit gemütlich unterm Tisch gelegen, bzw. bei unserem Gespräch im Chefbüro so fest geschlafen, dass er lautstark geträumt hat.
Das hat er in der vorherigen Firma, wo mir gekündigt wurde, nicht getan. Vielmehr hat er alle (meiner Ansicht nach - freundlich gesagt - nicht authentischen) Kollegen und die Chefin gezwickt oder es mal zumindest versucht. Ruhe hat er dort gar keine gefunden.
Sollte ich mich also nach meinem Hund richten und doch zusagen? Hundi riecht schließlich, ob Mami gestresst ist oder nicht.
...bereits 432 x geplingploppt
Stimmungsflaute im Camp Jammerlappen
Ach.
Heute ist alles doof.
Nichts kann mich aufheitern.
Kein süßer Kater, kein dicker Puschihund, keine der anderen Miezen, keine braven Kinder.
Essen mag ich auch nicht und das ist ein Alarmzeichen. Wenn ich aufhöre zu essen, dann sind sofortige Gut-Tu-Maßnahmen angebracht. Mir fällt nur leider keine ein.
Heute morgen habe ich schon gemerkt, dass sich ein ganz übler Durchhänger ankündigt. Zuerst habe ich versucht, mich abzulenken. Ich habe aufgeräumt, Wäsche gewaschen, Betten frisch bezogen, die Spülmaschine angemacht, mich um die Viecher gekümmert, mit Schwesterherz telefoniert. Und jetzt sitze ich wieder hier und bin so elendiglich frustriert.
Trotz vieler Bewerbungen und einiger Vorstellungsgespräche zeichnet sich immer noch kein passender Job am Horizont ab. Gestern hatte ich ein Vorstellungsgespräch für eine Stelle, die ich zwar wirklich gerne annehmen würde, aber das Gehalt ist so mager, dass ich davon nicht leben kann (will). Noch nicht einmal die festen Kosten könnte ich damit tragen. Noch nicht einmal, wenn ich meinen Aushilfsjob dazurechne, würde es zur Kostendeckung reichen.
Die Wohnung, die ich gestern besichtigt habe und die sich als perfekt herausgestellt hat, ist noch bis zum 01.08. den Bewerbern über die Wohnungsfürsorge vorbehalten. Bis dahin muss ich zittern und kann nur hoffen, dass sich niemand außer mir dafür interessiert.
Ich hänge in einer ganz blöden Warteschleife und fühle mich als würde ich durch einen unsichtbaren Klotz in allem ausgebremst.
Mistekiste.
Sogar Werwölfchen hängt vollkommen betäubt in seiner Höhle herum und lässt sich nicht blicken.
Noch nicht einmal jaulen will es.
Ach.
So ein Elend.
Wo ist denn bloß der Notausgang?
...bereits 476 x geplingploppt
Radikale Selbstfürsorge
Hört sich gut an, nicht wahr?
Momentan nutze ich meine Arbeitslosigkeit zur Erledigung aller Arzt-, Friseur-, Sonstwas-Termine. Dabei habe ich immer viel Zeit zum Lesen von Klatschi-Tratsch-Frauenzeitschriften.
In einer davon war ein komplettes Dossier zu dem Thema "Gut zu sich selbst sein" (das ist jetzt kein Zitat), in dem der Begriff "Radikale Selbstfürsorge" vorkam. Seitdem hab ich das ständig präsent. Ich bin nämlich bis vor drei Jahren so rücksichtslos mit mir selbst umgegangen, dass ich irgendwann vor Erschöpfung zusammengeklappt bin und einige Monate lang krank war.
Einen Teil dieser Zeit war ich in einer Klinik, in der ich erst einmal lernen musste, wie das geht - gut zu sich selbst sein. War ganz schön anstrengend und immer noch verfalle ich kurzzeitig in alte Muster, aber ich habe glücklicherweise aufmerksame Menschen in meiner Nähe, die mir dann eins auf den Deckel geben. Manchmal - das ist immer ein echtes Highlight - merke ich es sogar selbst! Dann bin ich wieder lieb zu mir und alles ist gut.
Und der Knüller ist: Jetzt, wo ich fürsorglich zu mir selbst bin, hat sich so vieles zum Guten gewendet, teilweise sogar viel viel besser als ich es mir jemals hätte träumen können.
Die radikale Selbstfürsorge hätte ich also einfach schon früher anwenden müssen, um einigem Unglück zu entgehen. Andererseits - manche Dinge müssen vielleicht langsam wachsen, damit man sie umso mehr schätzen kann.
Also haltet euch an das eine Gebot: LIEB SEIN und meine Ergänzung: AUCH ZU EUCH SELBST.
...bereits 688 x geplingploppt
BA
B wie Bewerbung
A wie Absage
Bewerbungen schreiben macht keinen Spaß. Und zwar deshalb, weil zu 98 % keine Reaktion erfolgt, zu 1 % abgesagt wird und lediglich zu 1 % zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird, was wiederum zu 99 % zu einer Absage führt.
So schwarz sehe ich im Moment meine Situation and I'm not amused.
Was ist eigentlich mit dem Fachkräftemangel in Deutschland? Ich bin eine gut ausgebildete, motivierte, arbeitswillige Fachkraft und möchte den Mangel gerne mindern. HAAAAALLLLLOOOOOO! HIER BIN ICH!
Oder besteht in meinem Fall das Problem namens "alleinerziehend"? Igitti, die hat ja Kinder, die krank werden könnten und dann hat die Frau Rechte, auf deren Inanspruchnahme sie möglicherweise vielleicht sogar besteht. Oh nein, das wollen wir nicht!
Außerdem ist die über 40, hat Berufserfahrung und muss eine Familie ernähren. Die will ja auch ein ordentliches Gehalt. Nö, dann lieber eine billige 20-jährige, die für wenig Geld, viel Zeit auf der Arbeit verbringen kann. Bis die dann schwanger und ebenfalls unerwünscht wird, dauert ja wahrscheinlich noch ein paar Jahre. Ich gönne allen jungen Berufsanfängern ihre Chance, aber ich will auch!
...bereits 362 x geplingploppt
Bauarbeitercharme
Im Moment wird die Außentreppe auf unserem Grundstück saniert. Dadurch ist der Zugang zum Haus etwas beschwerlich.
Heute Morgen kam ich mit meinem Bing vom Spaziergang nach Hause und wurde sofort von einem tierlieben Bauarbeiter mit den Worten "Oh, der ist aber süß .... darf ich?" abgefangen. Mein Hundi hat sich die Streicheleinheiten gerne gefallen lassen. Glücklicherweise hat der nette Mensch relativ flott wahrgenommen, dass ich weitergehen wollte.
Hilfsbereit wollte er mir den Weg frei machen und schreit seinen auf der Treppe arbeitenden Kollegen zu: Hey, lasst mal den schönen Hund durch.
Auf meine belustigte Anmerkung, dass nur der schöne Hund, nicht die Frau, durchgelassen werden soll, hat er seinen vermeintlichen Fauxpas bemerkt und schnell noch hinterhergeschoben: Naja, Sie sind natürlich noch viel schöner.
Ich fand das so witzig und hab mich köstlich amüsiert. Erstens die Hilflosigkeit des etwas unbeholfenen Mannes zu beobachten und das kombiniert mit dessen kindlicher Begeisterung für meinen Hund.
Naja, als Frau über 40 wird man nunmal nicht mehr so leicht wahrgenommen. Ein ausnehmend hübscher Hund an der Seite lenkt zusätzlich ab. Es lebe die Jugend - und wenn es nur eine pelzige mit vier Beinen, Bart und Flatteröhrchen ist.
veilchenpastille am 17. April 13
|
Permalink
|
0 Kommentare
|
kommentieren
...bereits 376 x geplingploppt
Relative Undankbarkeit
Bin ich ein undankbares Ding, weil ich langsam aber sicher genervt bin? Ich hab es satt, auf dem Zahnfleisch zu kriechen. Ich mag keine Kopfschmerzen mehr haben, keine Muskelschmerzen, keine vermatschten Nasennebenhöhlen, keine Kurzatmigkeit, keine totale Erschöpfung ...
Ich will endlich meinen chaotischen Alltag wieder haben. Mich wieder normal bewegen können und endlich wieder einen ganzen Tag überstehen, ohne mich ständig hinlegen zu müssen.
O.K. Frage hat sich von selbst beantwortet. Ich bin ein undankbares Ding, werte mein Genervtsein jedoch als Zeichen für langsame - seeeehhhr laaaangsaaaahhhme - Gesundung. Vor einer Woche hatte ich dazu nämlich noch keine Kraft.
Undankbar, weil mein Verstand natürlich weiß, dass eine popelige Mittelohrentzündung und eine Virusgrippe, die sich nicht verabschieden mag, ein Klacks gegen all die anderen gruseligen Dinge dieser Welt sind, mit denen andere zu kämpfen haben.
So gesehen, kann ich also glücklich sein, dass mich nichts Schlimmeres zwangsstillgelegt hat und außerdem:
Danke an den/die unbekannte/n Verfasser/in, Fotografierer/in, facebook-Hochlader/in.
Ich werd's mir hinter die Ohren schreiben!
...bereits 614 x geplingploppt